Schlüsselmusik: Vielfalt in Gemeinden begleitet in der Trauer wie im Glück

Evangelische Kirche macht auf Bedeutung des kulturellen Schatzes für Menschen aufmerksam 

 DARMSTADT/RHEIN-LAHN. (10. April 2019) Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau rückt in diesem Frühjahr die große Bedeutung der Musik für alle in das Bewusstsein. Unter dem Motto „Schlüsselmusik“ trommelt sie in ihrem gesamten Einzugsgebiet von Biedenkopf bis Alzey, von Schlitz bis Lahnstein für die besondere Rolle der Klänge in der evangelischen Kirche. Und wie könnte es bei diesem Thema auch anders sein, gehören natürlich auch kleine Hörproben zur Aktion, die Sie hier finden

Zur Initiative gehören unter anderem persönliche Briefe an über 1,5 Millionen Kirchenmitglieder mit der Aufschrift „Schlüssel gefunden!“. Sie werben für die Musik als besonderes Geschenk Gottes. Der Internetauftritt zur Schlüsselmusik gibt wertvolle Hinweise zur Bedeutung der Musik in Kirche und Gesellschaft. YouTube-Videos erklären verschiedene Facetten der Kirchenmusik. Eine eigens initiierte Musiktournee bringt Menschen im April moderne evangelische Klänge näher. Die Aktion wird zudem von rund 500 engagierten Gemeinden vor Ort mit großen Fahnen, Plakaten und eigenen Ideen flankiert. „Schlüsselmusik“ gehört in die Reihe der speziellen „Impulspost“-Aktionen, mit denen die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau regelmäßig besondere Glaubens-Anstöße gibt. 

Eine kleine Auswahl des kirchenmusikalischen Programms im evangelischen Dekanat Nassauer Land finden Sie hier.

Für den Kirchenpräsidenten der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Volker Jung, gehört Musik zu den wertvollsten „kulturellen Schätzen“. Gemeinsames Singen und Musizieren sei zugleich schon immer ein „Ausdruck des Glaubens“. Jung: „Wir freuen uns an einer großen Vielfalt von Musik in unserer Kirche und in unseren Gottesdiensten – von Kinderchören über Posaunenchöre bis hin zu Kantoreien und Bands“. Es sei „schön, dass wir diesen Schatz haben, er bereichert unsere Kirche und Gesellschaft“, beschreibt Jung die bis heute zentrale Rolle der Musik weiter. Er ruft dazu auf: „Genießen Sie die musikalische Bandbreite in Ihren Kirchen!“

Nach Worten der Stellvertretenden Kirchenpräsidentin Ulrike Scherf prägt Musik „Generationen und Milieus, die Kultur und auch natürlich auch die Religion“. Die Aktion wolle nun gezielt „die Vielfalt christlicher Musik und ihre bunten Ausdrucksformen im Glaubens aufzeigen“. Musik sei eine Begleiterin „sowohl in Augenblicken großen Glücks als auch in Momenten größter Trauer“. Die neue Impulspost stelle Musik vor allem als ein „himmlisches Geschenk“ heraus. Sie könne „ein Zugang zu Gott, zu uns selbst und zu anderen Menschen sein“. Scherf sieht die Musik deshalb als „Himmelsöffnerin zu Gott, Seelenventil für einen selbst und Klangverbindung zu anderen Menschen“. 

Tatsächlich ist die musikalische Bandbreite groß, die in evangelischen Kirchen und Gemeinden zu hören und mitzuerleben ist. Nach Auskunft von Landeskirchenmusikdirektorin Christa Kirschbaum unterscheide sich die Kirchenmusik von anderer Musik „rein musikalisch erst einmal gar nicht“. Kirchenmusik sei bunt und vielfältig und „Teil des Musiklebens in unserem Land“. Allerdings mache die Kirche Musik, wie der Reformator Martin Luther es vor über 500 Jahren gesagt habe, „im Namen dessen, der sie gegeben und geschaffen hat“.

Musik in der Kirche wolle „unseren Glauben weitersagen und weitersingen und dadurch am Aufbau von Gottes Reich mitwirken, schon hier auf der Erde“, sagte Kirschbaum. Luther habe gesagt: „Wo es hilfreich und förderlich wäre, wollt ich mit allen Glocken dazu läuten und mit allen Orgeln pfeifen und alles klingen lassen, was klingen kann“. Und das heiße ein halbes Jahrtausend nach der Reformation nach Ansicht Kirschbaums auch mit Trompete, Saxophon, Schlagzeug und Akkordeon.

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