Stefan Fischbach wechselt nach Dausenau, Mariasophie Magnusson nach Nassau

Pfarrer Fischbach erlebte fünf Jahre als bereichernde Zeit im Kontakt mit allen Generationen

thumb 1a pfrstefanfischbachNASSAU/RHEIN-LAHN. (9. Juli 2020) Im evangelischen Dekanat Nassauer Land stehen die Gemeinde-Wechsel von zwei Pfarrpersonen bevor. Pfarrer Stefan Fischbach verlässt die Kirchengemeinde Nassau und übernimmt das Kirchspiel in Dausenau, seiner Heimatgemeinde, zu der auch die Kirchengemeinde Hömberg-Zimmerschied gehört. Die Nachfolge steht bereits. Pfarrerin Mariesophie Magnusson wechselt Ende Sommer von Klingelbach in die Kirchengemeinde Nassau.

Der aus Dausenau stammende Pfarrer Stefan Fischbach war vor fünf Jahren von der Pfarrstelle in Oberneisen nach fast 13 Jahren nach Nassau gewechselt. Die Aar-Gemeinde war Fischbachs erste volle Pfarrstelle. Mit seinem Dienstantritt in Nassau stand dem 54-Jährigen gleich ein Großprojekt bevor: die Umsetzung des von der Gemeinde schon in den Jahren zuvor geplanten Neubaus einer Orgel, die der renommierte Orgelbauer West übernahm. auch in der Johanniskirche selbst musste gebaut werden. Eine neue Heizungsanlage wurde installiert ebenso eine neue Lautsprecheranlage, damit das Wort Gottes in der Johanniskirche sowohl inhaltlich als auch akustisch die Besucher erreicht.

Ganz praktisch wurde die Ökumene gelebt, als die katholische Kirche renoviert wurde und die Johanniskirche sowohl evangelischen als auch katholischen Christen einen Raum zum Feiern bot. Bereichernd fand Fischbach das ökumenische Miteinander, den Austausch und die Kooperationen nicht nur dabei. Sowohl in der Stadt als auch in der Region der Ökumene im Nassauer Land kam die Verbundenheit zudem in gemeinsamen Gottesdiensten wie an Himmelfahrt oder beim Neujahrsempfang im Kloster Arnstein zum Ausdruck.

Freude bereiteten dem Theologen die vielseitigen Kontakte in der Gemeinde, die vom engagierten Kindergottesdienst-Team über die Konfi-Arbeit und den Unterricht am Leifheit-Campus bis hin zu Seniorentreffen und Besuchen im Haus Hohe Lay reichten. Mit der Coronakrise war zuletzt auch Außergewöhnliches gefragt. Fünf Vorstellungsgottesdienste mit Videoclips der jungen Leute wurden gefeiert und eine Woche später acht Konfirmationsandachten. In Dausenau erwartet Fischbach jetzt eine Kooperation in noch größerem Rahmen, denn neben den zwei Kirchengemeinden wird dort der Konfirmandenunterricht gemeinsam mit Bad Ems organisiert.

Seiner Heimat Dausenau und der bemerkenswerten Kastorkirche ist der passionierte Historiker und Liebhaber historischer Baukunst in all den Jahren immer verbunden geblieben. Nach seinem Vikariat in Geisenheim absolvierte Fischbach ein Spezialvikariat im Landesamt für Denkmalpflege und publizierte seine Forschungsergebnisse über Synagogen in Rheinland-Pfalz. Außerdem entstanden über die Jahre Publikationen über die Kirchen in Dausenau, Oberneisen und Burgschwalbach.

In Dausenau sowie in der zum Kirchspiel gehörenden Kirchengemeinde Hömberg-Zimmerschied freuen sich die Christen auf ihren alten und neuen Mitbürger, ist das Pfarramt doch seit einem Jahr vakant. Fischbach wird am Sonntag, 30. August um 10.15 Uhr in Nassau verabschiedet; der Einführungsgottesdienst in Dausenau ist für Sonntag, 6. September um 14 Uhr geplant. Bernd-Christoph Matern

 

Zu den Fotos:
Pfarrer Stefan Fischbach zieht es von der Kirchengemeinde Nassau in seinen Heimatort Dausenau, von wo aus er auch die Kirchengemeinde Hömberg-Zimmerschied versorgt und Aufgaben in einer Kooperation mit Bad Ems. Pfarrerin Mariesophie Magnusson wird die Nachfolgerin.

 

Junge Theologin freut sich auf Dienst in Nassau

Mariesophie Magnusson wechselt von Klingelbach zur Johanniskirche an die Lahn

Pfrn Mariesophie MagnussonKLINGELBACH/RHEIN-LAHN. Die 31-jährige Mariesophie Magnusson wurde vor anderthalb Jahren in Klingelbach von Propst Klaus Volker Schütz ordiniert und betreute dort die Pfarrstelle II der evangelischen Kirchengemeinde Klingelbach, zu der die Ortschaften Allendorf, Ebertshausen, Ergeshausen, Herold, Mittelfischbach und die Stadt Katzenelnbogen gehören. Dort hat sie sich in kurzer Zeit weit mehr als erste Sporen verdient. Schütz hatte damals der jungen Pfarrerin Kraft und Stärke gewünscht, wenn von ihr erwartet werde, den Menschen auch in dunklen Zeiten vom Licht der Auferstehung zu berichten.

Das tat die engagierte Pfarrerin zuletzt, als die Coronakrise Versammlungen in Kirchen untersagte. Magnusson produzierte kurzerhand Gottesdienste, die sie den Christen als Audiobotschaften zukommen ließ. In den beiden Katzenelnbogener Altenheimen, für die sie ebenfalls zuständig war, wurden diese dann teilweise von Mitarbeitenden den Pflegebedürftigen vorgespielt. Gerade dort erhellte sie die „dunkle Zeit“ mit Briefen oder etwa Choralsingen am Eingang; zuletzt durfte sie wieder einen Gottesdienst im Speisesaal des Fliednerstifts halten, der in die Zimmer übertragen wurden.

Auch bei fröhlichen Zeiten ist die junge Theologin gern dabei, als sie vergangenes Jahr etwa mit einem Team einen Mottowagen zum Bartholomäusmarkt baute. Und beim ersten Adventstheater in der Kirche spielte sie mit ihrem Mann mit und sorgte für viel vorweihnachtliche Freude. Nebenbei war sie mit daran beteiligt, dass die Gemeinde den renommierten Gottesdienst-Preis der Karl Bernhard Ritter-Stiftung für ein Konzept zur Inszenierung der Passions- und Osterzeit erhält.

Magnusson ist mit sechs Geschwistern in einem Pfarrhaus in der Rhön aufgewachsen. Theologie studierte sie in Marburg, Bonn und Mainz. Ihren Ehemann lernte sie während einer Auslandsreise in Schweden kennen. Ihr Vikariat absolvierte sie in der Christuskirchengemeinde in Mainz. Vor ihrer Ordination verbrachte sie ein einjähriges Auslandsvikariat in der Lutherischen Kirche in Irland. Den Dialog mit anderen Religionen und Kulturen pflegte sie bereits während ihrer Studienzeit bei Aufenthalten etwa im buddhistisch geprägten Laos. Aber auch die Flüchtlingshilfe in Mainz erweiterte den interreligiösen Horizont der Theologin. In Nassau erwartet sie nun ein Pfarramt, zu dem neben der Stadt Nassau die in der Mehrzahl katholisch geprägte Gemeinde Winden zählt, wird sie ihre Erfahrungen bestens einbringen können.

Mariesophie Magnusson wird in Klingelbach am Sonntag, 23. August um 10.30 Uhr verabschiedet und am 6. September um 10.15 Uhr in Nassau von Dekanin Renate Weigel in den Dienst eingeführt. Bernd-Christoph Matern