a KMoekt schaut hin a4 quer icv2

RHEIN-LAHN/FRANKFURT. (17. November 2020) Die Vorbereitungen für den 3. Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt laufen unvermindert weiter. In der vergangenen Woche hatte die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) fälschlicherweise berichtet, dass das Ereignis abgesagt werden würde und damit für Verwirrung auch unter den regionalen Vorbereitungsteams im Rhein-Lahn-Kreis und im Westerwaldkreis gesorgt. Sowohl die Stadt Frankfurt als auch der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) Volker Jung haben jetzt in einer Stellungnahme die Bedeutung des Events unter Einhaltung geltender Hygieneschutzrichtlinien noch einmal betont.

Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung hat nach den Medienberichten um eine drohende Absage des Ökumenischen Kirchentags bekräftigt, vorerst an der Veranstaltung im kommenden Jahr festhalten zu wollen und veränderte Konzepte zu planen. Angesichts der Corona-Pandemie sei es wichtig, „ein Hoffnungszeichen zu setzen und gerade jetzt nicht aufzugeben“, schrieb er am Freitag in einem Brief an die rund 1.100 Gemeinden im Kirchengebiet. Der Ökumenische Kirchentag könne „gerade in dieser Zeit ein sehr wichtiges Forum für den Austausch miteinander und die Vergewisserung im Glauben sein“. Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hatte den Kirchentag gemeinsam mit dem katholischen Bistum Limburg für den 12. bis 16. Mai 2021 nach Frankfurt am Main eingeladen.

Gleichzeitig  bleiben für Jung die Unwägbarkeiten angesichts der Coronakrise bestehen und „sicher kann es so sein, dass beim Konzept bald noch umgesteuert oder im Frühjahr 2021 anders entschieden werden muss“, schrieb er. Unter anderem sei bereits jetzt deutlich, dass beispielsweise die Planung, Gäste in Gemeinschaftsquartieren von Frankfurter Schulen unterzubringen, kaum mehr aufrecht zu erhalten sei. Es bestehe aber die Möglichkeit, dass medizinische Fortschritte bis zum Frühjahr bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie helfen könnten. Jung: „Es ist besser, die Hoffnung nicht aufzugeben, sondern mit Zuversicht nach vorne zu schauen.“

Coronakrise ist geistliche Herausforderung

Jung sieht in der Coronakrise auch eine große geistliche Herausforderung. Viele Spannungen könnten gegenwärtig nicht aufgelöst werden. „Wir können aber darum bitten, dass Gott uns die Kraft gibt, darin zu bestehen“, so Jung.  Dazu gehöre auch, „den Blick für die Menschen nicht zu verlieren, die in besonderen Notlagen sind: Menschen, die unter erschwerten Bedingungen ihren Dienst im Gesundheitswesen tun, Menschen, deren berufliche Existenz durch die Pandemie bedroht ist, Menschen, die weltweit auf der Flucht sind, Menschen, die von Gewalt und Krieg bedroht sind, Menschen, die jetzt schon unter den Folgen des Klimawandels leiden und viele mehr“, schrieb er. Sie bräuchten weiter  „unsere Unterstützung, unsere Solidarität und unser Gebet“. Dabei blieben für Jung die biblischen Worte aus der Bergpredigt „Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen“ ein wichtige Hilfe. Sie seien in der Krise „Anspruch an uns, sie sind aber auch Zuspruch für uns“, so Jung. 

Auch die Stadt Frankfurt hält weiter an den Planungen für den Ökumenischen Kirchentag im kommenden Mai fest. Das ist das Ergebnis eines Gesprächs mit den Spitzen des Kirchentags und der Mainmetropole vom Donnerstag vergangener Woche. „Wir sind stolz, als Austragungsort und Gastgeber des Ökumenischen Kirchentages ausgewählt worden zu sein“, sagte Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann einer Mitteilung der Stadt zufolge in der rund einstündigen Videoschalte. Es bleibe Feldmann wichtig, dass sich die Stadt regelmäßig mit den Kirchenvertretenden vor allem mit Blick auf die  Corona-Pandemie austausche „Es ist eine große Aufgabe, die die Organisatoren des Ökumenischen Kirchentages in der aktuellen Lage zu meistern haben. Davor ziehe ich meinen Hut“, so Feldmann. Ihm sei bewusst, dass bei allen Beteiligten der Gesundheitsschutz an erster Stelle stehe. Er setze deshalb in der aktuellen Lage auf „Sorgfalt statt Aktionismus“.

Bürgermeister und Kirchendezernent Uwe Becker bestätigte, dass die Stadt weiterhin als „verlässlicher Partner gerne Gastgeber des Ökumenischen Kirchentages 2021 als Fest des Glaubens und der Nächstenliebe“ bleibe. Sie bereite die Kirchen bei den Planungen nach den Erfordernissen der Corona-Bedingungen weiter, „um zu einem realisierbaren Konzept" zu kommen. Dazu würden in den nächsten Tagen weitere gemeinsame Gespräche folgen. 

Aktuelle Informationen zum 3. Ökumenischen Kirchentag finden Sie hier.