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Advent im Nassauer Land – Tür 1

RHEIN-LAHN. (1. Dezember 2020) Heute öffnet sich das erste Türchen am Adventskalender mit persönlichen Gedanken von Dekanin Renate Weigel:

Elihud zeugte Eleasar. Eleasar zeugte Mattan. Mattan zeugte Jakob. Jakob zeugte Josef, den Mann Marias, von der geboren ist Jesus, der da heißt Christus. Matthäus 1, 15 +16

Eigenartig liest er sich, der Stammbaum Jesu, wie ihn Matthäus aufgeschrieben hat.

Da wird der Welten Lauf dargestellt, wie er von Mann zu Mann voranschreitet. Einer zeugt den nächsten. Jeder Name hat Gewicht, jeder hat Geschichte geschrieben. Und ausgerechnet bei Jesus gibt es eine Unterbrechung. Jesus wird nicht gezeugt. Er wird geboren. Von einer Frau. Sie heißt Maria.

An vier weiteren Stellen im Stammbaum des Matthäusevangeliums wird neben dem Namen des Vaters auch der der Mutter erwähnt: Tamar, Rahab, Rut, die Frau des Uria (für Matthäus bleibt sie das, obwohl David Bathseba doch nach Urias Tod zu sich genommen hatte).

Was bewegt den Evangelisten dazu, in dieser Weise vom üblichen Schema abzuweichen?

Kürzlich sagte mir jemand, es sei entscheidend für ein Leben, welche Wellen, welche Bewegungen von ihm ausgehen. Zeugen und Gebären sind Bewegung und bringen in Bewegung.

Dabei denke ich nicht nur an Kinder und Kindeskinder.

In Jesu Nähe sind von Anfang an die Frauen neben den Männern Teil der Bewegung und selbst Bewegerinnen.

Ob Mann oder Frau, das kann eine Frage sein zu Beginn des neuen Kirchenjahres, wenn alles wieder anfängt und doch auch weitergeht:

Welche Wellen gehen von meinem Leben aus? Wen und was bewege ich? Was setze ich in Gang?

Dekanin Renate Weigel