Wie lieblich ist der Maien
aus lauter Gottesgüt,
des sich die Menschen freuen,
weil alles grünt und blüht!
Die Tier sieht man jetzt springen
mit Lust auf grüner Weid,
die Vöglein hört man singen,
die loben Gott mit Freud.

Martin Behm

 

 

RHEIN-LAHN. (1. Mai 2019) Die Zeilen von Martin Behm lassen sich auch mehr als 400 Jahre nach ihrer Entstehung noch immer am besten wahrnehmen, wenn man die Natur nicht nur in digitalen Medien beobachtet, sondern mittendrin steht und sie mit allen Sinnen genießt. Viele Menschen nutzen den heutigen 1. Mai für eine Wanderung durch die Natur, mit der das Dekanat Nassauer Land besonders reich und schön gesegnet ist.

 

Ungeachtet dessen bleibt der staatliche Feiertag 70 Jahre nach seiner Einführung eine Gelegenheit, gerechte Arbeitsbedingungen anzumahnen. In größeren Städten ist das mit Kundgebungen der Gewerkschaften immer noch so. Der Ursprung dieses Tages sollte über die Wanderfreuden hinaus nicht in Vergessenheit geraten; gerade vor dem Hintergrund der Globalisierung und der Angst, den Arbeitsplatz zu verlieren. Kaum zu glauben, dass in Deutschland Frauen für die gleiche Arbeit schlechter bezahlt werden als ihre männlichen Kollegen, von den horrend unterschiedlichen Löhnen und Arbeitsbedingungen im europäischen Vergleich ganz zu schweigen – Herausforderungen, die an mehr als einem Feiertag zum „Tag der Arbeit“ noch anzugehen sind.