Oekumene Abend05 2022 AntjeMueller

Ökumenische Charta will Vorurteile überwinden

Pfarrerin Antje Müller lud zum Informativen Austausch über Erfahrungen ins katholische Pfarrheim nach Nievern

NIEVERN/RHEIN-LAHN. (7. Juni 2022) Pfingsten ist das Fest des Heiligen Geistes. Dem fühlen sich auch die christlichen Kirchen verbunden. Zu einem ökumenischen Infoabend hatte Antje Müller, Ökumene-Pfarrerin des evangelischen Dekanats Nassauer Land, ins katholische Pfarrheim nach Nievern eingeladen. Grund war die Erinnerung an die vor 20 Jahren verabschiedete „Charta Oecumenica“. Diese wurde 2001 vom Rat der katholischen Bischofskonferenzen in Europa und der Konferenz Europäischer Kirchen als gemeinsame Verpflichtung verabschiedet und beim ersten Ökumenischen Kirchentag in Berlin 2003 von fast allen Kirchen in Deutschland feierlich angenommen.

Als Referent stellte Pastor Lothar Peitz, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Hessen-Rheinhessen, die Charta vor und sprach über verschiedene Modelle ökumenischer Zusammenarbeit. Die Kirchen verpflichten sich in dieser Erklärung Selbstgenügsamkeit und Vorurteile zu überwinden und auf allen Ebenen kirchlichen Lebens gemeinsam zu handeln, wo die Voraussetzungen dafür gegeben sind und nicht Gründe des Glaubens oder größere Zweckmäßigkeit dem entgegenstehen. Als Folge der Charta entstanden vielerorts lokale oder regionale Arbeitsgemeinschaften, in denen mindestens drei oder vier verschiedene Konfessionen verbindlich zusammenarbeiten.

Auch in Nievern kamen die Teilnehmenden des ökumenischen Abends aus unterschiedlichen Konfessionen und konnten bei der Vorstellungsrunde von eigenen ökumenischen Erfahrungen und Einstellungen berichten. Dabei waren etwa die orthodoxen Schwestern vom Kloster Arnstein, Pastorin Magdalene Kolar von der „Gemeinde unterwegs“ in Nastätten, Vertreter der landeskirchlichen Gemeinschaft, der Freien Evangelischen Gemeinde (FEG) und der Fackelträger. Auch Pater Eryk vom Kloster Bornhofen, der sein Kloster und den Marienwallfahrtsort als „Haus der Mutter“ ansieht, in dem alle willkommen sind und Mitglieder des ökumenischen Arbeitskreises Bad Ems, der dieses Jahr seinen 50.Geburtstag gefeiert hat, waren anwesend. Besonders erfreut war Müller, auch die neue Dekanin des evangelischen Dekanats Nassauer Land Kerstin Janott begrüßen zu können.

Einig waren sich die Anwesenden, ungeachtet verschiedener Glaubensprägungen den Weg des Austausch und Zusammenwirkens fortzusetzen.