Christiane Tietz Synode Wahl 18 ekhn Bongard

Christiane Tietz wird neue Kirchenpräsidentin

Evangelische Synode hat Nachfolgerin für Volker Jung gewählt – Amtsübergabe im Januar 2025  

 FRANKFURT/RHEIN-LAHN. (29. September 2024) In einer Sondersitzung hat die Kirchensynode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) heute die aus Frankfurt stammende Theologin Christiane Tietz zur neuen Kirchenpräsidentin gewählt. Sie wird auf Volker Jung folgen und das Amt Ende Januar 2025 übernehmen. 119 Synodale haben im Frankfurter Dominikanerkloster entschieden: Die 1967 in derselben Stadt geborene Christiane Tietz wird Kirchenpräsidentin der EKHN. Tietz wird auf Volker Jung folgen, der das Amt seit 2009 innehat. Die Amtsübergabe wird am 26. Januar 2025 in Wiesbaden stattfinden.

Glückwünsche zur Wahl kamen auch aus dem evangelischen Dekanat Nassauer Land: „Ich wünsche Frau Tietz alles Gute und Gottes Segen für ihr Amt und die beflügelnde Geistkraft Gottes für die neuen Wege. Ich bin gespannt auf die Impulse, die sie setzen wird und freue mich auf die Zusammenarbeit“, sagte Dekanin Kerstin Janott in einer ersten Reaktion und weiter: „Und wenn ich mal ganz egoistisch sprechen darf: ich bin gleichzeitig froh, dass wir unsere wunderbare Pröpstin Henriette Crüwell behalten!“. Auch Crüwell, Pröpstin für Hessen und Nassauer Land, sowie Martin Mencke, Beauftragter der Evangelischen Kirchen in Hessen am Sitz der hessischen Landesregierung, hatten sich um das Amt beworben.

„Ich bin eine Theologin, die in der Kirche lebt und sich in sie einbringt – und ich freue mich ganz außerordentlich, dies jetzt in dieser öffentlichen Funktion tun zu dürfen“, sagte Tietz. „Ich bedanke mich bei den Synodalen herzlich für ihr Vertrauen, das sie mir mit dieser Wahl ausgesprochen haben. Ich stehe für ein Miteinander von Innovation und dem, was aus guten Gründen auch heute noch trägt. Bei aller Veränderung, die wir als Kirche derzeit erfahren, ist mir unsere diakonische Arbeit sehr wichtig. Ich werde mich dafür einsetzen, dass wir auch in den kommenden Jahren eine hörbare Stimme und soziale Säule unserer Gesellschaft bleiben.“

In ihrer Vorstellungsrede sprach Tietz außerdem davon, wie prägend die Kinder- und Jugendzeit für ihren Glauben war: „Ich habe erfahren, wie wertvoll gut gemachte Jugendarbeit, Kindergottesdienste und Religionsunterricht für die eigene Entwicklung sind. Deshalb liegt es mir sehr am Herzen, Formate zu stärken, in denen Kinder, Jugendliche und ihre Familien christliche Religiosität erleben.“

Birgit Pfeiffer, Präses der Kirchensynode der EKHN, kommentiert die Entscheidung der Synode: „Heute erleben wir den Höhepunkt und Abschluss eines langen und sehr intensiven Auswahlprozesses. Als Kirchensynodalvorstand hatten wir die Aufgabe, für dieses herausragende Leitungsamt unserer Kirche geeignete Persönlichkeiten zu finden und der Synode zur Wahl vorzuschlagen. Die Kirchensynode hat heute entschieden und mit Christiane Tietz eine ausgezeichnete Theologin für uns gewonnen mit viel Erfahrung aus der EKHN und der EKD, die uns helfen wird, mitten in all der strukturellen Veränderung nicht aus dem Blick zu verlieren, was uns leitet und wozu wir als Kirche in dieser Welt stehen. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit Frau Tietz und wünsche ihr von Herzen alles Gute und Gottes Segen.“

Christiane Tietz wurde 1967 in Frankfurt am Main geboren. Sie hat Mathematik und Evangelische Theologie auf Lehramt an Gymnasien in Frankfurt und Tübingen studiert. In Tübingen wurde sie 1999 in Evangelischer Theologie promoviert und hat sich 2004 habilitiert. Von 2008 bis 2013 war sie Theologieprofessorin an der Universität Mainz. Von 2010 bis 2012 war sie berufenes Mitglied der Kirchensynode der EKHN, von 2010 bis 2013 im Rat der EKD. Seit 2013 ist sie Ordentliche Professorin für Systematische Theologie an der Universität Zürich. Von 2015 bis 2021 hatte sie den stellvertretenden Vorsitz des EKD-Studienzentrums für Genderfragen in Kirche und Theologie inne. Längere berufliche Auslandsaufenthalte führten sie nach Chicago, New York und Princeton. Sie ist als Mitglied der EKHN berufene Synodale der EKD-Synode und Vorsitzende des Theologischen Ausschusses der Union Evangelischer Kirchen (UEK). Außerdem ist sie Pfarrerin im Ehrenamt in der Dreikönigsgemeinde in Frankfurt.

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Applaus nach der erfolgreichen Wahl: Christiane Tietz wird im Januar als Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau die Nachfolge von Volker Jung (im Hintergrund rechts) antreten. Foto: EKHN/Bongard