Einsatzkräfte schöpfen im Kloster Bornhofen Kraft für ihren Dienst
Ökumenischer Gottesdienst zur 20. Feuerwehrwallfahrt am Mittelrhein – Verantwortung für Mitmenschen übernehmen
MITTELRHEIN/KAMP-BORNHOFEN. (19. November 2024) Die Franziskaner des Klosters Bornhofen sowie der Landesfeuerwehrverband Rheinland-Pfalz, die Freiwilligen Feuerwehren aus Bad Honnef, Lahnstein und Kamp-Bornhofen hatten die „Blaulichtfamilie“ zur 20. Feuerwehrwallfahrt eingeladen. In einem ökumenischen Gottesdienst schöpften sie neue Kräfte für ihren wichtigen Dienst in der Gesellschaft.
Guardian Pater Eryk und Antje Müller, Ökumene-Pfarrerin des evangelischen Dekanats Nassauer Land, konnten zahlreiche Kräfte zum Start der Prozession begrüßen, die von der Feuerwehrkapelle Dahlheim zum Kloster Bornhofen begleitet wurde. Die beiden eröffneten zusammen mit Pfarrer Günther Vogel von der Pfarrei Heilig Geist in Mülheim-Kärlich den Festgottesdienst. Auch darin bereicherte die Feuerwehrkapelle Dahlheim unter Leitung von Elmar Mehl die Feier musikalisch.
Vogel, der in seiner Jugend selbst einmal Feuerwehrangehöriger war, verstand es mit seiner Predigt, die Gläubigen in seinen Bann zu ziehen. Direkt zu Beginn verwunderte er die Zuhörer mit dem Zitat des bekannten „Sankt-Florians-Prinzip“: „Heiliger Florian, Gottesmann, schütz unser Haus, zünd andre an.“ Grund zu dieser Aussage ist die Feststellung, dass diese Haltung heute in der Gesellschaft stark verbreitet ist. „Viele denken in erster Linie an sich selbst“. Der Gemeinschaftssinn bleibe auf der Strecke, das Verantwortungsgefühl füreinander schwinde. Die Polizei beklage, dass immer mehr Menschen einfach wegsehen, wenn vor ihrer Nase Gewalttaten verübt werden, wenn eingebrochen oder das Eigentum anderer beschädigt oder wenn jemand misshandelt werde. „Hauptsache, sich nicht einmischen, Hauptsache, mich hat es nicht getroffen!“
Schaue man zurück in die Geschichte, so erkenne man unschwer, dass das „Sankt-Florians-Prinzip“ nicht nur ein Problem heutiger Zeit sei. Aussagen in der Bibel wie „Bin ich denn der Hüter meines Bruders“ oder das Gleichnis vom barmherzigen Samariter belegten dies. „Wenn jeder nach diesem Prinzip handeln würde wäre unsere Welt kalt und unmenschlich. Gott sei Dank gab es zu allen Zeiten Menschen, die das begriffen haben.“ So seien auch heute die Freiwilligen Feuerwehren und die vielen anderen Hilfsorganisationen wie Rotes Kreuz und THW, in denen sich Frauen und Männer ehrenamtlich engagieren, ein eindrucksvolles Vorbild dafür, Verantwortung für das Wohlergehen der Mitmenschen zu übernehmen. Heribert Schneller
Zu den Fotos:
Guardian Pater Eryk und Pfarrerin Antje Müller begrüßten die Teilnehmenden an der Kapelle Salve. Musikalisch begleitet wurde die Prozession von der Feuerwehrkapelle Dahlheim. Die Polizeipräsidentin von Trier Anja Rakowski und Vizepräsident Peter Gerhards vom Landesfeuerwehrverband Rheinland-Pfalz sprachen die Fürbitten. Fotos: Schneller