Holocaust MahnmalBerlin co becrima2014

Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocausts

Ausstellung im Kulturhaus Nassau – Landrat ruft zum Innehalten auf

 RHEIN-LAHN. (27. Januar 2025) Heute ist der Internationale Gedenktag für die Opfer des Holocaust. Am gestrigen Sonntag hatte das evangelische Dekanat Nassauer Land bereits zu einem ökumenischen Gedenken nach Friedrichssegen eingeladen, in dem das Schicksal des katholischen Priesters Alfred Delp in den Mittelpunkt gerückt wurde. Er wurde vor 80 Jahren in der Nazi-Diktatur ermordet und engagierte sich in der Widerstandsgruppe Kreisauer Kreis. Zum heutigen Gedenktag hat auch Landraqt Jörg Denninghoff die Bevölkerung zum Innehalten und Gedenken aufgerufen. Sein

IntMahnmal Quelle GedenkstaetteDachauMit dem Tag werde an die unzähligen Leben erinnert, die durch Hass, Intoleranz und Unmenschlichkeit ausgelöscht wurden, so Denninghoff. Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee die Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau, des größten Vernichtungslagers des NS-Regimes. „Diese Befreiung markiert einen Wendepunkt in der Geschichte, doch die Wunden, die der Holocaust hinterlassen hat, sind bis heute spürbar. Wir möchten den Opfern gedenken, ihre Geschichten erzählen und sicherstellen, dass ihr Leid nicht in Vergessenheit gerät“, schreibt Denninghoff.

Die Worte von Roman Herzog, die besagen, dass „die Erinnerung nicht enden darf“, seien heute so relevant wie eh und je. „Es liegt in unserer Verantwortung, die Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen und sie an zukünftigen Generationen weiterzugeben. Wir müssen wachsam bleiben gegenüber den Gefahren von Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Menschenfeindlichkeit, die auch in unserer heutigen Gesellschaft immer noch präsent sind“, so der Landrat. „In unserer Gemeinschaft ist es wichtig, dass wir Vielfalt und Toleranz fördern. Jeder von uns hat die Pflicht, sich gegen Diskriminierung und Vorurteile einzusetzen“, appelliert Denninghoff. „Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass wir eine Gesellschaft schaffen, in der Respekt und Menschlichkeit an erster Stelle stehen.“

Es sei ein Tag, der Opfer zu gedenken und gleichzeitig an die Überlebenden zu denken, „die den Mut hatten, ihre Geschichten zu erzählen und uns daran zu erinnern, was geschehen ist“. Deren Stimmen seien ein wertvolles Erbe, das bewahrt werden müsse. Denninghoff: „Lassen Sie uns diesen Tag nutzen, um innezuhalten, zu reflektieren und uns zu verpflichten, die Erinnerung an die Opfer des Holocausts lebendig zu halten. Möge ihr Andenken uns dazu anspornen, für eine Welt einzutreten, in der Frieden, Gerechtigkeit und Menschlichkeit herrschen“.

Ausstellung im Kulturhaus Nassau

A VergissmichNichtundKomm1Bereits am Freitag wurde im Kulturhaus der Stadt Nassau eine Ausstellung für die Opfer der sogenannten „Euthanasie“-Verbrechen während der nationalsozialistischen Diktatur eröffnet. „Vergiss mich nicht und komm“ ist der Titel, angelehnt an das Denkmal, das sich auf dem Gelände der Stiftung Scheuern befindet, um an die Gräuel zu erinnern. Lisa Caspari von der Gedenkstätte Hadamar referiert über die historische Verbindung zwischen der Stiftung Scheuern und der Tötungsanstalt Hadamar. Die Ausstellung im Museumssaal des Kulturhauses gibt einen bewegenden Einblick in die Lebensgeschichten der Menschen, die zur NS-Zeit als „unwert“ gebrandmarkt wurden. „Ihre Geschichten sind eine Mahnung, die uns weiterhin begleiten sollte“, sagte Nassaus Stadtbürgermeister Manuel Liguori, als er zusammen mit dem thelogischen Vorstand der Stiftung Gerd Biesgen die Ausstellung im Museumssaal eröffnete.

Besuchszeiten der Ausstellung im Museumssaal des Kulturhauses in Nassau (Obertal 9a) bis zum 14. Februar sind: montags und donnerstags 10 bis 12.30 Uhr und 14 bis 18 Uhr; dienstags 14 bis 18 Uhr und am ersten Samstag im Februar 10 bis 12 Uhr.

Einen Podcast zur Ausstellung finden Sie hier von der Plattform HÖRlokal.