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Gemeinden freuen sich über Pfarrer Urs Michalke

Dekanin segnet Theologen für Dienst an der Aar in Hahnstätten und Kaltenholzhausen

 KALTENHOLZHAUSEN/RHEIN-LAHN. (18. September 2020) Pfarrer Urs Michalke ist in der Kirche von Kaltenholzhausen nun offiziell für seinen Dienst in den evangelischen Kirchengemeinden Hahnstätten und Kaltenholzhausen von Dekanin Renate Weigel gesegnet worden. Der im Rhein-Lahn-Kreis aufgewachsene 48-jährige Theologe ist dort bereits seit einem Jahr tätig und hatte die Stelle im Juni offiziell übernommen. Nach sieben Jahren an seiner ersten Pfarrstelle in Kaub am Rhein wirkte Michalke sechs Jahre als Auslandspfarrer in Italien, bevor er an die Aar kam.

Weil der Einführungsgottesdienst am Partnerschaftssonntag an die Verbundenheit des Dekanats Nassauer Land mit dem Distrikt Mabira in Tansania erinnerte, berichtete Dekanin Weigel von ihren Erlebnissen, als sie die afrikanischen Partnergemeinden 2019 besuchte. „Ich habe oft über die leuchtenden Gesichter der Menschen gestaunt. Beim Singen, Beten, Tanzen konnten sie strahlend leuchten“, so die Theologin und dies, obwohl das Leben dort „sehr bescheiden, ja, in Armut bewältigt wird“. Leuchtend sei ihr auch Urs Michalke vorgekommen, als sie ihn nach Dienstjahren in Kaub und in Verona vergangenes Jahr wieder im Dekanat begrüßte. Michalke sei offen, frei, mit Geist und Witz begabt, einer, der bewegen will, nun in den beiden Kirchengemeinden.

EinMichalke130920 Foto GemeindeUnd auch die hätten ein Leuchten. Es mache Spaß, dort Gottesdienst zu feiern; die Menschen seien dabei. Weigel: „Die Kirchenvorstände arbeiten umsichtig, ja liebevoll mit und für die Gemeinden. Auch sie wollen bewegen, aufbrechen“. Der kirchliche Alltag könne das Leuchten manchmal schwer machen, sagte Weigel, die ihre Ansprache unter das Wort „Der Herr lasse leuchten sein Antlitz über uns“ gestellt hatte. „Spätestens, wenn wir grau aussehen, ist es wichtig, auf den zu schauen, der nicht abhängig ist in seinem Schaffen und Wirken,  ob wir leuchten oder nicht.“ Sein Leuchten könne frei machen, den grauen Alltag zu öffnen, zu sortieren, ein paar Sachen rauszuschmeißen. „Damit wir wieder weit werden und gnädig sein können“, so Weigel.

Neben dem Leuchten ging es im Einführungsgottesdienst auch um die rettende Nähe Gottes, von denen die biblischen Worte in Liturgie und der Predigt Michalkes handelten. Der Empfehlung der tansanischen Partnerkirche folgend, sprach Michalke über das Evangelium von der Stillung des Sturms. Dass Menschen auf dem Wasser Todesängste ausstehen, wiederhole sich für Flüchtlinge auf dem Mittelmeer beinahe täglich und niemand wisse, wie viele von ihnen schon zu Opfern der Stürme und Wellen geworden seien.

Die im Zentrum des Bibeltextes stehende Frage „Wo ist Euer Glaube?“ sei täglich neu zu stellen. Glaube sei das Vertrauen darauf, dass Christus stets an Bord des eigenen Lebensbootes sei. Gerade in Notsituationen widerspräche der Glaube der Kapitulation und gebe Kraft zu besonnenem Handeln. Dabei mute Christus denen, die ihm im Glauben nachfolgen, eine Haltung zu, die zwar nicht frei von Ängsten sei, aber das Verlorengehen im Tod kategorisch ausschließe: „Der Tod ist keine Option!“, so Michalke. Und selbst wenn der Glaube schwinde, weil die Lage aussichtslos und verzweifelt scheint, „da hält Christus an uns fest“.

Die beiden Kirchenvorstände griffen mit ihren Geschenken zum Einführungsgottesdienst noch einmal das Leuchten auf, indem sie ihrem neuen Pfarrer eine Stirnlampe und eine Feuerschale überreichten. Gute Wünsche für Dienst und Zusammenarbeit übermittelten außerdem die Vertreter der Ortsgemeinden. Bernd-Christoph Matern

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Dekanin Renate Weigel segnete Urs Michalke für seinen Dienst in den Kirchengemeinden Hahnstätten und Kaltenholzhausen. Foto: Gemeinde