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Kleiner Pilgerweg im Aartal erschließt himmlische Größe

Kooperationsprojekt des Kulturhauses Kreml lockt zur Eröffnung viele Gäste zum sinnlichen Erleben von Gottes Schöpfung

PWA110721Bandschnitt becrima RHEIN-LAHN. (16. Juli 2021) Warum in die Ferne schweifen, wenn auch in Corona-Zeiten das Gute liegt so nah? Am vergangenen Wochenende wurde der „Kleine Pilgerweg im Aartal“ eingeweiht. Die 7,3 Kilometer lange Strecke bietet mehr als eine Wanderung durch die heimische Natur. Verse aus Psalm 96 begleiten auf Schritt und Tritt und lassen an sieben Stationen die ganze Größe von Gottes Schöpfung spürbar werden. Hinsehen, Wahrnehmen und Mitnehmen ermöglicht das „Beten mit den Füßen“ auf dem Rundweg zwischen Zollhaus und Rückershausen.

Es ist das erste größere Projekt des vom Kulturhaus Kreml neu gegründeten Bereichs „kreuz & quer“, mit dem christlicher Glaube und Kultur kombiniert und Menschen auf einen gemeinsamen Weg gebracht werden. Ein echtes Kooperationsprojekt mit vielen Beteiligten, zu denen auch die katholischen und evangelischen Kirchengemeinden rund um Zollhaus gehören, wie Roger Schimanski, Leiter des überregional beliebten Kulturzentrums, den vielen Einweihungsgästen auf der Wiese des Kreml erklärte. Wichtig für ihn: „Der Weg ist immer da!“. Sein Dank richtete sich an Pauline Funk von „kreuz & quer“ und Melanie Schmitt, der Initiatorin des Wegs, die damit Glauben erlebbar machen möchte.

PWA110721JanottKreml becrima „Gott zum Gruß, gut zu Fuß“, gratulierte Verbandsgemeinde-Bürgermeister Harald Gemmer den Initiatoren zum neuen Projekt. Der Kreml stehe für tolle Ideen und gerade durch die Pandemie feiere Wandern eine Rennaissance. Wandern mit Hintergrund biete dabei noch mehr: „Pilgern tut der Seele gut, das Reden über Gott und die Welt.“ Gemeinschaft leben und dabei im wahrsten Sinne bodenständig zu sein – so lobte Landrat Puchtler das jüngste Projekt des Kulturhauses: „Was der Kreml auf den Weg bringt, darauf können wir stolz sein, davon profitiert der ganze Rhein-Lahn-Kreis“, so der Landrat. „Danke für diesen schönen Ort“, sagte Pfarrerin Kerstin Janott im Namen des Dekanats Nassauer Land, das die Verwirklichung finanziell unterstützte. „Genau das brauchen wir: Vernetzung in der Region und sich gemeinsam auf den Weg machen.“ Sie wünsche sich, dass der Weg dazu beträgt, sich für Gottes Gegenwart in der Welt zu öffnen und „dass wir mit dem Herzen weit werden“.

PWA140721Pilgerstein becrima Dann wurde das Band zur Eröffnung des Weges durchgeschnitten und die ersten Pilgerinnen und Pilger aus dem ganzen Rhein-Lahn-Kreis machten sich auf den Weg. Unterwegs gab es an der Station „Sprudelndes Wasser“ einen persönlichen Segen vom katholischen Pfarrer John Manickaraj von der Pfarreri St. Christopherus Diezer Land, der Wasser aufs Haupt träufelte, um an die Taufe zu erinnern. An der fast höchsten Stelle des Weges, Station 4 oberhalb von Rückershausen, konnte zu Akkordeonklängen gesungen werden. Unterwegs können „Aarsteine“ nach Belieben gefunden, wieder versteckt oder auch eingesteckt werden, um sich an die Erfahrungen des Wegs und des Psalms zu erinnern, vor allem aber, um ein Bild des Steins auf sozialen Netzwerken zu posten.PWA110721Abendandacht becrima  Über diese und die Site outdooractive.com bewirbt auch das Touristik-Büro der Verbandsgemeinde die neue Tour. Dort gibt's die Wegbeschreibung aufs Smartphone; wobei die Strecke gut ausgeschildert ist. „Wir hatten da in kürzester Zeit schon mehr als 1000 Zugriffe“, freut sich Tourismus-Chef Daniel Schmidt. Die Site finden Sie hier.

Drei Stunden nach der Eröffnung sorgte im Garten des Kreml eine kleine Andacht für einen würdigen Abschluss der Pilgerweg-Premiere, bei der es immerhin weitgehend trocken blieb und der Himmel am Ende des Tages sogar noch die Sonne lachen ließ. Bernd-Christoph Matern

Über Hintergründe und die Idee zum Pilgerweg informiert dieser Beitrag.

Wer an einer geführten Tour über den neuen Weg teilnehmen möchte, hat dazu am Mittwoch, 4. August, von 9 bis 12 Uhr Gelegenheit. Infos dazu finden Sie hier.

Zum Foto (oben rechts):
Initiatorin Melanie Schmitt zerschneidet das Band zur Eröffnung des kleinen Pilgerwegs im Aartal, was nicht nur Landrat Frank Puchtler, Kreml-Chef Roger Schimanski und Bürgermeister Harald Gemmer (von rechts) erfreute. Mehr als 120 Gäste nutzten die Premiere, um auf den 7,3 Kilometern Gottes Schöpfung in seiner Größe und Vielfalt wahrzunehmen. Fotos: Matern