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Begegnung, Entspannung und gegenseitige Unterstützung

Interkulturelles Tanzcafé in Diezer Stadtbibliothek: Leichtigkeit statt Alltagssorgen

 DIEZ/RHEIN-LAHN. (29. September 2025) Es ging um mehr als Tanzen, das machte schon der Auftakt eines Tanzcafés in der Stadtbibliothek in Diez deutlich. Im Rahmen der Interkulturellen Woche trafen sich dort 26 Frauen aus Afghanistan, Deutschland, Georgien, dem Libanon, Slowenien, Syrien und der Ukraine, begleitet von sechs kleinen Kindern. Eingeladen zu diesem besonderen Ereignis hatten Beate Schmittel vom Evangelischen Dekanat Nassauer Land sowie Irma Krasniqi und Natalia Schäfer von der AWO Rheinland.

Der Abend begann mit einer geführten Meditation, in der die Referentin Varsha Heide die Anwesenden dazu einlud, an einen schönen Moment zu denken, der Freude brachte. „Diese Situation ist jeder Zeit abrufbar und kann als Anker genutzt werden, zur Unterstützung in schwierigen Momenten“, so die Referentin.

Auf die ruhige Einheit folgten Begrüßungsformen mit Bewegung, die das Eis brachen und das gegenseitige Kennenlernen erleichterten. Die Musik an diesem Abend war interkulturell geprägt, mit teils hohem Tempo und einer großen stilistischen Vielfalt, die das Miteinander aktiv beflügelte. Sie mischte Rhythmen aus verschiedenen Kulturen zu einer lebhaften Klanglandschaft, die die Bewegungen der Teilnehmerinnen zusätzlich anspornte.

Nach der Begrüßung richteten sich die Augen der Teilnehmerinnen in die Mitte: Eine Frau tanzte etwas vor, die anderen sahen zu und bewegten sich mit ihr im Takt; eine einfache, doch verbindende Form des gemeinsamen Tanzens. Anschließend tanzten die Teilnehmerinnen auch zu zweit und in kleinen Gruppen, wodurch das Miteinander weiter vertieft wurde.

Das Tempo des Abends war lebendig und die Stimmung ausgelassen. Zwischen den Tänzen gab es Gespräche, Lachen und sichtbare Erleichterung: Die Teilnehmenden spürten, wie Körper und Geist zur Ruhe kommen können, trotz Alltagssorgen.

Der Abend zeigte eindrucksvoll, wie Bewegung, Musik und kultureller Austausch Barrieren überwinden und neue Verbindungen schaffen können.

In der Abschlussrunde betonten die Frauen, wie attraktiv dieses Format ist: Gemeinsam tanzen, voneinander lernen und sich gegenseitig unterstützen – unabhängig von der Herkunft. Der Wunsch, diese Art der Veranstaltung regelmäßig stattfinden zu lassen, war deutlich zu hören. Eine Teilnehmerin fasste es so zusammen: „Der Abend hat uns gezeigt, dass wir uns wohl fühlen können und den Alltag für einen Moment vergessen dürfen. Es tut gut, mal abschalten zu können, frei zu sein und wieder zu lachen.“

Das Fazit: Die Organisatorinnen sind mit der Resonanz des Abends sehr zufrieden und planen bereits neue Termine, um Räume zu schaffen, in denen kulturelle Vielfalt als bereichernde Stärke sichtbar und Gemeinschaft spürbar wird. Ein großer Dank ging an Monika Kaule, Leiterin der Stadtbibliothek in Diez, die die Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt hat, sowie an Varsha Heide für ihre bemerkenswerte Flexibilität, die die unerwartet große und teils spontane Teilnahme der Frauen erfordert hat. Das gemeinsame Tanz-Erleben zeigte erneut, wie Vielfalt begeistert, Brücken baut und Gemeinschaft wachsen lässt. (bs)

Zum Foto:
Die Teilnehmerinnen des Tanzcafés lernten sich kennen und erlebten im Bewegen eine wohltuende gemeinsame Auszeit vom Alltag. Foto: Irma Krasniqi