Dekanat Nassauer Land ist vielfältig in Gesellschaft aktiv
Gemeinsam unterwegs war Motto der Herbsttagung der Synode – Vertretung in Kirchensynode gewählt
NASSAU/RHEIN-LAHN. (2. Oktober 2025) Wie vielseitig und umfassend haupt- und ehrenamtliches Engagement im evangelischen Dekanat Nassauer Land in die Gesellschaft hineinwirkt, machte die Herbsttagung der Synode des Dekanats in Nassau deutlich. Neben Wahlen und einem Antrag zur Besetzung von Kirchenvorständen lud die Vorsitzende der Synode Astrid Ellermann die 80 Anwesenden ein, sich ein Bild von diesen Angeboten zu machen. Sie selbst betonte, wie wichtig ihr der Austausch auf Ebene der evangelischen Landeskirche und der Propstei Rheinhessen und Nassauer Land ist, „damit wir – auch mit unseren Problemen – dort wahrgenommen werden“.
„Gemeinsam unterwegs“, das Motto der Tagung und des Dekanats, hatte zuvor Dekanin Kerstin Janott in ihrer Eröffnungsandacht im Versammlungsraum der Stiftung Scheuern in den Mittelpunkt gestellt. Dabei spannte sie einmal mehr den großen bunten Schirm auf, der das zum Ausdruck bringt, auch weil unter ihm mehr als eine Person Platz hat. Und der erfreue sich immer größerer Beliebtheit in der Region und könne gern weitergereicht werden, so wie sie es für neue Menschen im Dekanat und die Nachbarschaften tat. So bunt wie die Regebogenfarben des Schirms, so vielfältig präsentierten sich anschließend die Angebote innerhalb des Dekanats. An einem Dutzend Stehtische informierten Vertreterinnen und Vertreter einzelner Aufgabenbereiche über ihre haupt- und ehrenamtliche Arbeit.
Das reicht von der Kinder- und Jugendarbeit über innovative Angebote in der zweiten Lebenshälfte bis zu den jährlich zig Angeboten der Initiative 55 plus-minus, in denen Menschen ihr Wissen austauschen, weitergeben und nicht zuletzt der Vereinsamung vorbeugen. Neben der Seelsorge, die in Kirchengemeinden von Pfarrpersonen übernommen wird, gibt es dekanatsweit organisierte Seelsorgebereiche für Krisen, die in Notfällen, in Kliniken oder Hospiz für Menschen ansprechbar sind. Veranstaltungen, in denen das Dekanat gesellschaftliche Verantwortung übernimmt, wurden ebenso vorgestellt wie Bildungsangebote. Die Unterstützung von geflüchteten Menschen, in der Region Fuß zu fassen, war an einem anderen Stand Thema. Unterstützung erhalten die Kirchengemeinden für unterschiedlichste kirchenmusikalische Veranstaltungen und in ihrer Öffentlichkeitsarbeit, die evangelisches Handeln in verschiedensten Medien nach außen trägt. Nicht zuletzt gehörte der Blick über den eigenen Tellerrand des Dekanats zur Präsentation; der zeigt sich im Austausch des Ökumene-Pfarramts mit anderen Konfessionen und Religionen ebenso wie im unermüdlichen Engagement des Mabira-Arbeitskreises, der seit Jahrzehnten eine im Glauben und Helfen bereichernde Partnerschaft mit dem afrikanischen Distrikt pflegt.
Neben Information standen auch Wahlen auf der Tagesordnung der Synodalen. Nachdem Pfarrerin Nicole Wiehler als Vertreterin in der Kirchensynode ihr Amt abgegeben hatte, war für sie Pfarrer Markus Bomhard (Nastätten) nachgerückt. Zu seinem Stellvertreter in der Landessynode wählten die Delegierten des Dekanats Pfarrer Lukas Hille aus Altendiez. Neu zu besetzen war ein Mitglied nebst Stellvertretung für den Ausschuss der Kindertagesstätten in Trägerschaft des Dekanats (EvKiD). Die Synodalen wählten Uwe Meckel aus Oberneisen ins Gremium und als dessen Stellvertreterin Silke Siraf aus Flacht.
Außerdem diskutierte das mit einem Kreistag vergleichbare Entscheidungsgremium drei Antragsvarianten der evangelischen Kirchengemeinde Oberlahnstein, der in die EKHN-Synode eingebracht werden soll. Es geht dabei um die Möglichkeit, dass Pfarrpersonen als Mitglied im Kirchenvorstand das ehrenamtliche Leitungsgremium entlasten können. Mit großer Mehrheit wurde der Antrag an die Kirchensynode beschlossen, dass „Pfarrerinnen und Pfarrer, deren Pfarrstelle im Sollstellenplan einer Kirchengemeinde zugeordnet ist, mit ihrem Einvernehmen als stimmberechtigte Mitglieder in den Kirchenvorstand berufen werden. Sie können in den Vorsitz oder den stellvertretenden Vorsitz gewählt werden.“ Bernd-Christoph Matern
Zu den Fotos:
Haupt- und ehrenamtlich organisierte Arbeitsbereiche des evangelischen Dekanats Nassauer Land stellten sich in der Herbsttagung der Synode den Fragen der Anwesenden. Dekanin Kerstin Janott warb vor den Synodalen mit dem Regebogenschirm fürs Motto von Herbsttagung und Dekanat: Gemeinsam unterwegs. Unter Leitung von Präses Astrid Ellermann stimmten die Synodalen über ihre Vertretungen in der Kirchensynode und einen Antrag ab, der dort beraten werden soll. Fotos: Matern