KbB041025 001 becrima  

5000 Brote: Jugendliche backen für weltweite Bildung

Im Einrich stellte Niko Zorn den Konfis Backstube, Material und Know-how zur Verfügung

KATZENELNBOGEN/RHEIN-LAHN. (6. Oktober 2025) Betriebsamkeit herrschte am Samstag in der Bäckerei Zorn in Katzenelnbogen. Mehr als 40 Jugendliche zogen dort die Backschürzen und -mützen auf, um Brot für die Welt zu backen, das zum Erntedankfest-Gottesdienst gegen eine Spende vergeben wurde. Dabei waren die Konfirmandinnen und Konfirmanden der evangelischen Kirchengemeinden Kördorf und Klingelbach nicht die einzigen. Viele Konfis backen in diesem Jahr wieder bundesweit mit ihrer regionalen Bäckerei Brote zugunsten von Ausbildungsprojekten im Globalen Süden.

KbB041025 Feature Muetze becrima Samstagmorgen in der Backstube von Niko Zorn in Katzenelnbogen. Der Bäckermeister hat ein Dutzend neugieriger Teenager um sich geschart, die „Brot für die Welt“ backen möchten. „Der biblische Bericht über die Speisung der 5000 war im Konfi-Unterricht ebenso Thema wie Bildungsprojekte in Angola, Vietnam und El Salvador, die dieses Jahr besonders im Mittelpunkt stehen“, erklärt Kördorfs Gemeindepfarrerin Antje Dorn, die sich mit einem Dutzend Konfis in der Bäckerei ans Werk macht. Vor allem aber hätten sich die Jugendlichen im Unterricht Gedanken über die Frage gemacht: „Für was bin ich dankbar?“.

Für die gute Sache ist auch Niko Zorn alljährlich dabei, der neben den Jugendlichen der Kirchengemeinde Kördorf am Samstag noch zwei Konfi-Gruppen aus Klingelbach „anlernt“. Das Projekt wurde ihm zur Herzenssache, auch wenn er nebenbei hofft, dass der Aufenthalt in seiner Backstube vielleicht der Einen oder dem Anderen etwas Lust auf seine Handwerkskunst macht. „Nachwuchs können wir gut gebrauchen“, so Zorn.

KbB041025 Altarbrote00 becrima Zunächst ist an diesem Morgen gründliches Händewaschen angesagt. Dann folgt ein wenig Mathematik, um von den Zutaten das richtige Quantum an Mehl, Salz, Sauerteig und Hefe in die große Rührschüssel zu geben. Richtig abgewogen rutscht das Mehl aus dem Silo durch ein Rohr in den Bottich, den Rest geben die Konfis per Hand dazu, bevor Zorn den großen Teigrührer einschaltet. Zwischendurch gibt es ein wenig Theorie, was es sonst noch an Backtechnik und gesunden Körnern in seiner Backstube zu entdecken gibt. Dann geht's an den Teig. Während die Teenager mit viel Engagement, Spaß und Mehl die Laiber formen, ziert Zorn mit geschickter Meisterhand noch drei Brote, die die Altäre schmücken werden. Dann füllen die Konfis die Bleche mit ihren runden Teigwerken. Mehr als 100 Exemplare kommen so von jungen Händen hergestellt für die Gottesdienste zum Erntedankfest zusammen, die dankbare Abnehmer finden.

Die Konfirmanden-Aktion „5000 Brote“ hat schon Tradition. In der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) vor 13 Jahren ins Leben gerufen, knetet der evangelische Nachwuchs mittlerweile bundesweit und alljährlich für den guten Zweck, auch im Dekanat Nassauer Land. Hauptaktionsraum ist zwischen Erntedank und dem ersten Advent. Die Teilnahme ist jedoch ganzjährig möglich.

Die örtlichen Bäckereien öffnen ihre Backstuben, stellen Teig, Öfen und Zeit kostenlos zur Verfügung, damit die Jugendlichen ihre Backwerke in den Kirchengemeinden für die Hilfsaktion der Evangelischen Kirche gegen eine Spende verteilen können. Dank der Kooperation mit den heimischen Handwerksbetrieben lernen die Jugendlichen so, mit ihrer Hände Arbeit Gleichaltrige zu unterstützen, die nicht das Glück hatten, in Wohlstand hineingeboren zu sein. Den Konfi-Jahrgängen werden so ganz praktisch Themen wie globale Ungleichheit, Hunger und Armut, die Lebenssituation Gleichaltriger und die Relevanz von Bildung in anderen Teilen der Welt vermittelt. Bernd-Christoph Matern

Hier finden Sie mehr Informationen zur Aktion.

Zu den Fotos:

Niko Zorn zeigte am Samstag den Jugendlichen, wie man ein herzhaftes Brot backt. Mit Eifer, Spaß und Mehl formten diese die Laiber und gaben sie zum Erntedankfest gegen eine Spende an die Gottesdienstbesucher aus. Der Bäckermeister selbst verzierte derweil noch Brote für die Altäre. Fotos: Matern