
In Gebeten und Texten über gefährdete Zeugen nachgedacht
Ökumenisches Friedenspilgern führte von Gemmerich nach Kamp-Bornhofen
RHEIN-LAHN. (27. Oktober 2025) „Gefährdete Zeugen“ ist die ökumenische Aktion Wanderfriedenskerze überschrieben, zu der in diesem Jahr wieder katholische Gemeinden im Rhein-Lahn-Kreis und das evangelische Dekanat Nassauer Land zu einem Friedenspilgern eingeladen hatten. Dabei ging es um Journalismus im Krieg und die Gefahren, die das für die Medienschaffenden bedeutet.
Zwei Dutzend Menschen machten sich von Gemmerich nach Kamp-Bornhofen auf den Weg und trugen dabei die Wanderfriedenskerze mit sich. An Stationen wurde Rast gemacht und in Gebeten und Texten näher auf das Thema eingegangen, bevor im Kloster ein Friedensgebet den Abschluss markierte.
„Tragen wir mit unserem Medienkonsum vielleicht dazu bei, dass immer mehr Frauen und Männer unter großen Gefahren in die entlegensten Gebiete und immer näher an Kampfgebiete geschickt werden, um unsere Gier nach immer aktuelleren und aktionsgeladenen Bildern zu befriedigen?“, fragte an einer Station etwa Lothar Bindczeck, der zusammen mit Roswitha Zenker die besondere Wanderung wieder vorbereitet hatte. In gewisser Weise könne das eigene Verlangen nach spektakulären Bildern sogar mitverantwortlich machen für Repressalien, der Inhaftierung oder gar dem Tod mancher Medienschaffenden in den Kriegsgebieten.
Am Ende des fast fünfstündigen Friedenspilgerns nahmen die Teilnehmenden nicht nur viele Denkanstöße mit nach Hause, sondern drückten in Gebet und Gedanken auch ihr Mitgefühl mit den Menschen aus, die unter den Kriegen in der Welt leiden und baten um Frieden.
Zu den Fotos:
Mit dem Kreuz vorweg und die Friedenskerze im Gepäck pilgerten katholische und evangelische Christinnen und Christen von Gemmerich nach Kamp-Bornhofen. Die journalistische Berichterstattung aus Kriegsgebieten stand dabei im Mittelpunkt. Foto: Bindczeck
