Dekanats-Delegation besucht Partner in Mabira in Tansania

Infos über Frauen-, Wassertank- und Ausbildungsprojekte stehen im Mittelpunkt des dreiwöchigen Aufenthalts

  FRANKURT/RHEIN-LAHN. (7. Januar 2019) Mit viel Vorfreude startete am Dreikönigstag eine sechsköpfige Besuchsdelegation aus dem Evangelischen Dekanat Nassauer Land in den afrikanischen Partnerdistrikt Mabira in Tansania. Der Besuch von Frauengruppen und der Informationsaustausch über den Bau von Wassertanks und ein Ausbildungsprojekt für junge Menschen stehen im Mittelpunkt der dreiwöchigen Reise.

„Ich fahre nach Mabira, weil ich unsere Freunde besuche, um mit Ihnen zu sprechen, zu leben und um mich mit ihnen auszutauschen“, sagte Berthold Krebs, Vorsitzender des Arbeitskreises Nassau-Mabira, vor dem Abflug am Frankfurter Flughafen. „Ganz wichtig sind die Gespräche über unsere Projekte zur Bekämpfung der Bananenkrankheit, zur Wasserversorgung, zur Unterstützung der Frauen und zu Bildung und Ausbildung“, so Krebs, der bereits zum sechsten Mal die Partner vor Ort besucht.

Erstmals ist Dekanin Renate Weigel mit dabei. „Ich möchte Mabira und die Menschen dort erst einmal kennenlernen, erfahren, wie sie leben und glauben. Ich erhoffe mir gute Kontakte zu den Frauen, die in der Kirche aktiv sind. Ich wünsche mir, dass beide Seiten durch die Begegnungen bereichert werden“, formuliert die Theologin ihre Erwartungen an den Aufenthalt. Sigrid Paul aus Singhofen, seit vielen Jahren in der Partnerschaft engagiert, ist froh, dass diesmal beim Besuch der Frauengruppen eine weibliche Übersetzerin anwesend ist. „Da reden Frauen doch ganz anders, wenn sie unter sich sind.“

Dietmar Menze aus Nassau ist vor allen Dingen auf die neuen Auszubildenden gespannt, die dank des von ihm initiierten Projekts MAVEC einen Handwerksberuf in der Heimat erlernen können, anstatt sich auf eine ungewisse Zukunft in der Ferne einlassen zu müssen. Die Buchstaben MAVEC stehen für Mabira Vocational Education Cooperation, eine Kooperation für berufliche Bildung in Mabira. Mit dem Projekt soll der Wegzug junger Menschen aus Mabira verhindert werden, weil ihnen dort die Chance eröffnet wird, mit einer Ausbildung sich selbst und dann auch anderen Menschen in der Heimat helfen zu können. Und vielleicht könnten bereits erste Weichen für ein Ausbildungshaus in Mabira gestellt werden, hofft Menze.

Die jüngsten Mitreisenden der Delegation sind Katharina Matern aus Singhofen und David Metzmacher aus Dausenau, die schon im Jahr 2013 vor Ort in Mabira mit Gleichaltrigen eine Jugendpartnerschaft gründeten. „Da wir nun zum dritten Mal in Mabira sind, ist mir die Begegnung mit Freunden und Bekannten vor Ort wichtig“, sagen die Beiden. „Was hat sich in ihrem Leben privat und beruflich getan? Wie denken sie über die Zukunft? Wie nehmen sie Gesellschaft, Politik und Weltgeschehen war? Sind ihnen Themen wie Klimawandel und Geschlechtergerechtigkeit wichtig?“, nennt David Metzmacher Fragen, mit denen er sich mit Gleichaltrigen austauschen möchte, die er bei den Jugendbegegnungen in Deutschland und in Tansania kennenlernte und zu denen er regelmäßig per WhatsApp und Facebook Kontakt hält. Katharina Matern ist darüber hinaus neugierig zu erfahren, wie sich die Frauengruppen weiterentwickelt haben, nachdem sie sich für eine Studienarbeit auch wissenschaftlich sehr intensiv mit dem Projekt auseinandergesetzt hatte. 

Neben dem Informationsaustausch wird in den kommenden drei Wochen auch noch Zeit für Begegnungen in Familien und das Vorbereiten und Feiern gemeinsamer Gottesdienste mit den Partnern bleiben. (bcm) 

Zum Foto:

Die sechsköpfige Besuchsdelegation aus dem Dekanat Nassauer Land vor ihrem Abflug am Frankfurter Flughafen nach Mabira in Tansania (von rechts): Bertold Krebs, Sigrid Paul, David Metzmacher, Renate Weigel, Dietmar Menze und Katharina Matern. Foto: Matern