Alltag von Frauen in Slowenien in Focus gerückt

Weltgebetstag: Kirchengemeinden feiern mit Kreativität, Infos, Gesang und guter Küche

 RHEIN-LAHN. (5. März 2019) Das Leben von Frauen aus Slowenien stand am 1. März in vielen evangelischen und katholischen Kirchengemeinden im Focus. Unter dem Motto „Kommt, alles ist bereit!“ feierten auch im Rhein-Lahn-Kreis Hunderte den Weltgebetstag, dessen Liturgie Frauen aus dem kleinen Balkan-Staat vorbereitet haben. Um Terminkollisionen mit der Fastnacht zu vermeiden, wird der Tag teilweise auch erst später gefeiert, etwa am Internationalen Frauentag am Freitag, 8. März.

Die ökumenischen Vorbereitungsteams in den Gemeinden des Dekanats Nassauer Land zeigten sich sehr kreativ, um sich in ihren Feiern zusammen mit Frauen in mehr als 100 Ländern der Erde verbunden zu fühlen und dabei den Alltag der slowenischen Frauen kennen zu lernen. In bunt geschmückten Kirchen und Gemeindehäusern empfingen sie die Besucherinnen; auch einige Männer nahmen mancherorts teil. Nicht nur die Flaggenfarben Weiß, Blau und Rot schmückten die Orte; auch in landestypischen Trachtenfarben agierten viele Teams.

Während den Einheimischen die Region rund um die Hauptstadt Ljubljana vor allem vom Urlaub her bekannt sein dürfte, bot der Weltgebetstag einen etwas tieferen Einblick in Kultur und Leben in dem nur zwei Millionen Einwohner zählenden mitteleuropäischen Staat. So ließen Sprecherinnen slowenische Frauen zu Wort kommen und mit Kerzenlicht, Klangschalen und Symbolen von ihren Freuden, Sorgen und Hoffnungen berichten. Sie lenkten den Blick auf Menschen, die am Rand der Gesellschaft leben und erinnerten unter anderem an Geflüchtete, Kriegswitwen und Kinder mit Behinderungen. Eindrucksvoll auch das bunte Titelbild zum Weltgebetstag (links), das von der fast erblindeten Künstlerin Rezka Arnuš stammt und das Leben von slowenischen Frauen in all seinen Facetten zeigt und zum Ausdruck bringt.

Neben Kreativität, Information und Gebeten spielte einmal mehr die Musik eine wichtige Rolle in den Feiern, in denen teilweise slowenisch tänzerischer Schwung auflebte, der die schönen Seiten des Landes betonte. An allen Veranstaltungsorten im Kreis stand die Einladung, an einen Tisch zu kommen im Mittelpunkt, um gemeinsam zu danken und Gott um eine gute Zukunft zu bitten; und das wurde mancherorts dann ganz wörtlich umgesetzt zum Beispiel mit leckerem Essen, das nach slowenischen Rezepten von den fleißigen Vorbereitungsteams zubereitet worden war und das sich die Teilnehmerinnen in Verbundenheit mit Frauen auf der ganzen Welt schmecken ließen.

Über Konfessions- und Ländergrenzen hinweg engagieren sich christliche Frauen beim Weltgebetstag dafür, dass Frauen und Mädchen überall auf der Welt in Frieden, Gerechtigkeit und Würde leben können. So entstand in den letzten 130 Jahren die größte Basisbewegung christlicher Frauen weltweit. In einigen Kirchengemeinden des Kreises wird der Gebetstag auch erst am kommenden Freitag, dem Internationalen Frauentag, gefeiert. Bernd-Chr. Matern

Zum Foto:
Mit Kreativität und Herzblut hatten die Teams in den Kirchengemeinden wie hier in Singhofen den diesjährigen Weltgebetstag vorbereitet, um den Alltag von Frauen aus Slowenien kennen zu lernen und sich mit ihnen rund um den Globus verbunden zu fühlen. Foto: Matern / Titelbild: Rezka Arnuš, Weltgebetstag der Frauen – Deutsches Komitee