Über Wohnprojekte im Alter informieren

Kategorie
Aktuelles
Datum
10. November 2018 14:00 - 17:00

Initiative stellt praktisches Wohnprojekt fürs Alter vor

Veranstaltung in Dessighofen bietet Infos und Austausch für soziales Miteinander der Generationen auf dem Land

 

 DESSIGHOFEN/RHEIN-LAHN. (1. November 2018) Seit mehr als zehn Jahren beschäftigt sich Wilfried Ilgauds in der Initiative 55 plus-minus des evangelischen Dekanats Nassauer Land mit Wohn- und Lebensformen fürs Alter. Jetzt macht der Rentner, der auch Ortsbürgermeister von Dessighofen ist, „Nägel mit Köpfen“. Am Samstag, 10. November um 14 Uhr stellt er sein die Generationen übergreifendes Wohnprojekt vor, für das er zwei Häuser in der knapp 200-Seelen-Gemeinde erworben hat.

 

„Nach demokratischen Prinzipien sind die Mieter jetzt nicht unbedingt ausgewählt“, berichtet Ilgauds von den bereits vermieteten vier Wohnungen, deren Konzept er an dem November-Samstag vorstellen wird. Jung und Alt sollen in den beiden Häusern sowohl Heimat als auch Kontakte finden. Den Mietern sei bewusst, dass es um mehr als ein Dach über dem Kopf gehe.

 

„Wohnen und Leben im Alter“, heißt das Projekt, das bereits seit zehn Jahren immer wieder Gleichgesinnte anlockt. Stand zunächst das altersgerechte Bauen im Vordergrund, konzentrierte sich die Gruppe anschließend auf soziale Fragen des Zusammenlebens, die sich fürs Leben im Alter stellen. Bekannte Wohnformen wie Seniorenheime oder Betreutes Wohnen in der Region wurden dabei ebenso unter die Lupe genommen wie Wohngemeinschaften, in denen mehrere Familien, die „vermeintlich“ auf gleicher Wellenlänge liegen, in eine Wohnanlage investierten.

 

„Das funktioniert aber auch nicht immer“, ist Ilgauds Erfahrung, der in seinem Berufsleben immer wieder den Wohnsitz von großen Städten über Mittelzentren bis hin zu Landgemeinden wechseln musste, bevor er in Dessighofen seine Ruhestands-Heimat fand. „Je größer der Ort, desto anonymer leben die Menschen“, hat Ilgauds erfahren. „Gerade die Größe unserer Gemeinde ist deshalb ideal für das Projekt“, erinnert er sich unter anderem an seine Ankunft in Dessighofen, als er noch mit Brot und Salz als neuer Nachbar begrüßt wurde. Großfamilien, die sich ganz selbstverständlich gegenseitig unterstützen, wie es das in Dessighofen noch gebe, würden immer seltener, umso wichtiger sei so etwas wie die „künstliche Familie“, in denen es den Mietern nicht egal ist, wer und wie Wand an Wand mit einem lebt.

 

„Wir freuen uns sehr, dass es in unserer Initiative nicht nur beim Diskutieren bleibt, sondern unser Motto, gemeinsam aktiv zu werden, auch mit Leben erfüllt wird, wie das Projekt zeigt“, zeigt sich Initiative-Sprecher Dieter Zorbach froh über Ilgauds Engagement. Beide hoffen auf viele Besucherinnen und Besucher, damit von der Veranstaltung der Funke auch auf andere Ortschaften überspringt. „Es gibt viele ältere und alleinstehende Menschen, die in riesigen Häusern leben und man fragt sich, warum sie eigentlich nicht noch andere Menschen dazu nehmen“, nennt Ilgauds ein weit verbreitetes Beispiel.

 

Jede Menge Informationen und Austausch erwartet die Gäste am 10. November ab 14 Uhr in Dessighofen. Im Bürgerhaus haben sich Profis und Organisationen angesagt, die allesamt Angebote fürs Leben im Alter anbieten. Ehrenamtliche Initiativen, soziale Dienste, die Pflege wie Essen auf Rädern anbieten oder die über die ärztliche Versorgung informieren. Bernd-Christoph Matern

 

 

Zum Foto: Wilfried Ilgauds (links) und der Sprecher der Initiative 55 plus-minus Dieter Zorbach freuen sich auf viele Gäste, die sich am 10. November in Dessighofen über Wohn- und Lebensformen im Alter informieren und austauschen möchten. Foto: Matern

 
 

Alle Daten

  • 10. November 2018 14:00 - 17:00