Pfingsten 2024 O komm du geist der wahrheit becrima 

Pfingsten 2024

Gottes Geist will trösten und verbinden, was Menschen ängstigt und trennt

 RHEIN-LAHN. (19./20. Mai 2024) Der Text von Philipp Spitta stammt aus dem Jahr 1833. Man könnte glauben, dass er erst dieser Tage geschrieben wurde. „Licht und Klarheit statt Trug und Schein.“ Es passt als Gegenentwurf zum emotionalen Dauerfeuer in den Sozialen Netzwerken, in denen es immer schwieriger wird, Wahrheit von Fake-News und reiner Stimmungsmache zu unterschieden, wo in verbalen Hass- und Hetztiraden der Grundstein für die handgreifliche Gewalt gelegt wird, wie sie in immer stärkerem Maße auch politisch engagierten Menschen angetan wird. Das Pfingstfest hingegen hat seinen Ursprung in einer biblischen Botschaft, die Menschen und Völker verbinden statt entzweien und verunsichern will.

Das Unmögliche wird wahr: Die Pfingstgeschichte beschreibt, wie Gottes Geist die Menschen über alle Sprachgrenzen verbindet und sich verständigen lässt. Das Feuer und die Begeisterung für das, was Jesu Jünger 50 Tage nach dessen Auferstehung empfinden, weitertragen und der Welt als liebende und hoffnungsvolle Botschaft weitergeben – das braucht es heute mehr denn je, auch wenn sich viele Menschen über den Grund für ihren arbeitsfreien Arbeitstag gar nicht bewusst sind. Das ist mit ein Grund, warum in vielen Kirchengemeinden an Pfingsten Tauffeste gefeiert werden, auch im Freien an Gewässern wie an der Lahn in Diez, dem Herthasee in Holzappel oder dem Miehlener Stausee.

Offen sein und bleiben für Neues ist ein Stück Pfingsten. Glauben, dass Gott alle Dinge zum Guten wenden kann, auch wenn ich daran nicht mehr glauben kann. Dieser Geist kann bei aller Sorge des Alltags trösten, befreien, Mut machen und beflügeln, die Augen dafür zu öffnen, was mir selbst und anderen Menschen in all ihrer Verschiedenheit und ihren Lasten hilft und gut tut. Es klingt wie ein Wunder, was da in der Apostelgeschichte steht: „Sie wurden alle erfüllt von dem heiligen Geist und fingen an, zu predigen in anderen Sprachen.“ Es ist der Ursprung für eine Kirche der Vielfalt, die Menschen aller Nationen, Kulturen und Lebensgeschichten eint.

SieheIchmacheAllesNeu co becrima 2016Visuelle „Predigten“ gibt es in vielen Kirchen des Rhein-Lahn-Kreises zu sehen, wo Künstler Pfingsten in den Fenstern heimischer Gotteshäuser dargestellt haben. Auch in der kleinen evangelischen Kirche von Hömberg, das von Reiner Eul stammt. Ihr Bau im Jahr 1957 ist selbst eine kleine Pfingstgeschichte, denn unterschiedlichste Menschen aus zwei unterschiedlichen Ortschaften ließen sich begeistern, anzupacken, um Neues zu schaffen. Pfingsten ist die Hoffnung auf ein gelingendes Miteinander, so verschieden Menschen und Kulturen auch sein mögen. Die Kraft des Geistes Gottes kann bei allen Sprachbarrieren, von der die Bibel in der Pfingstgeschichte berichtet, bei aller Vielfalt erwirken, was die Welt zusammenhält und eine friedliche Zukunft ermöglicht.

Doch nicht nur in Kirchenmauern können Menschen dem Heiligen Geist begegnen. Auch die Bewegung in der Natur kann zur Pfingstpredigt werden, zu der das Frühjahr und die Feiertage jetzt wieder einladen. In der und nicht zuletzt für die Schönheit der Schöpfung lässt sich der Kopf frei bekommen, und Herz und Sinne können sich für eine neue und hoffnungsvolle Sicht aufs Leben und das Miteinander öffnen.

Ein froh machendes und befreiendes Pfingstfest wünscht Ihnen die evangelische Öffentlichkeitsarbeit Rhein-Lahn! Herzlich Ihr Bernd-Christoph Matern

Hier finden Sie im Podcast HÖRlokal Nassau einige persönliche Gedanken, wo man dem Heiligen Geist heutzutage begegnen kann.

Hier finden Sie mehr Informationen zum Pfingstfest.