DekSy150324 VerabschiedeteDSV Mitglieder becrima

Synode wählt Astrid Ellermann an Spitze

Anhaltender Beifall für Anja Beeres – Neue Gesichter im Leitungsgremium des evangelischen Dekanats Nassauer Land

DekSy150324 Vorstand AnjaBeeres becrima KALTENHOLZHAUSEN/RHEIN-LAHN. (16. März 2024) Astrid Ellermann aus Aull ist neue Vorsitzende der Synode des evangelischen Dekanats Nassauer Land. Diese hatte sie gestern Abend in ihrer Frühjahrstagung zur Nachfolgerin von Anja Beeres aus Obertiefenbach gewählt. Beeres hatte nach fast 25 Jahren als Vorsitzende ihren Rücktritt erklärt und im Dorfgemeinschaftshaus von Kaltenholzhausen letztmalig eine Tagung des obersten Entscheidungsgremiums des Dekanats eröffnet.

DekSy150324 Beifall AnjaBeeres becrima„Zu meinem Rücktritt habe ich ja schon alles geschrieben“, verwies die scheidende Präses auf ihr Schreiben an die Synodalen. „Ich fühle mich mit euch allen sehr verbunden“, meinte sie, um vom Vorstandstisch ins Plenum zu wechseln. „So schnell kommst du hier noch nicht weg“, erklärte ihr Stellvertreter Dr. Ulrich Werner (Miehlen), der bis zum Ende der Tagung die Leitung übernahm. Mit bewegter Stimme stellte er fest: „Anja war immer da!“. Und sie habe alles und alle immer im Blick gehabt, erinnerte Werner an unzählige Gespräche, Sitzungen, die Vereinigung der drei Rhein-Lahn-Dekanate oder wenn sie an Menschen erinnerte, die Zuspruch brauchten. Gebührend soll ihr Engagement am 13. April in Miehlen gewürdigt werden, wo ihr auch die Ehrennadel der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) verliehen werden soll. „Wir haben dir unendlich viel zu danken“, sagte Werner, bevor sich die 65 Synodalen und zwei Dutzend Gäste von den Plätzen erhoben und das mit anhaltendem Beifall untermauerten.

DekSy150324 AstridEllermannBlumen becrimaBeeres habe so große Spuren im Amt hinterlassen, „die kann ich nicht ausfüllen“, erklärte Astrid Ellermann in ihrer Vorstellung vor der Wahl, zu der sie als einzige Kandidatin angetreten war. Die Lehrerin an der Berufsbildenden Schule in Diez im Bereich Betriebswirtschaft und Rechnungswesen, ist erfahren in der ehrenamtlichen kirchlichen Gremienarbeit. Sie wurde 2010 zur Präses im ehemaligen Dekanat Diez gewählt, war als solches in der kirchlichen AG bis zur Fusion 2016 verantwortlich aktiv und ist Mitglied in der Landessynode der EKHN. Sie sehe das Amt als eine verwaltungstechnische Aufgabe an. In der Kommunikation mit allen kirchlichen Bereichen im Dekanat, die sie als Schwerpunkt nannte, will sie vor allem auf neue Medien setzen. „Das Dekanat ist ein schönes Fleckchen Erde“, sagte sie, aber auch eines mit sehr langen Wegen. Da wäre es schade, zu viele Fahrten nur fürs Verwalten zu machen.

„Komm rüber!“ stellte sie als Motto über ihr Team-Verständnis für die Arbeit im Dekanatssynodalvorstand. „Das geht nicht im Alleingang“; alle tragen mit an der Verantwortung. Ebenso wünschte sie sich von den Synodalen, sich mit ihren Anliegen an den Vorstand zu wenden. Nach ihrer Wahl überreichte ihr Anja Beeres die Schlüssel für das Dekanatsbüro in Bad Ems.

DekSy150324 DSV Mitglieder becrimaNeben der Entscheidung über den Vorsitz wählte die Synode noch drei weitere Mitglieder in den Vorstand. Als Gemeindemitglied wählten die Synodalen Benjamin Albrecht vom Kirchenvorstand der evangelischen Stiftskirchengemeinde Diez in das Gremium. Die zwei vakanten Pfarrstellen im DSV besetzen Matthias Schmidt, Pfarrer in der Stiftung Scheuern in Nassau und Klinikseelsorger des Dekanats sowie Pfarrerin Melanie Schneider von der evangelischen Kirchengemeinde Klingelbach. Mit elf Personen ist der Vorstand damit wieder vollständig.

Als quasi „letzte Amtshandlung“ hatte Anja Beeres den drei ausgeschiedenen Mitgliedern Monika Egenolf, Manuel Fetthauer und Pfarrer Markus Bomhard zu Beginn der Tagung noch einmal in persönlichen Worten gedankt. Fetthauer war bereits in einem Gottesdienst der St.-Peter-Kirchengemeinde in Diez verabschiedet worden. Die klaren Worte von Monika Egenolf im Vorstand, ihr anderer Blick auf Themen und ihre vielen Aktivitäten in Dekanat und den Kirchengemeinden in der Aar-Region, nicht zuletzt im ehrenamtlichen Verkündigungsdienst, würden sehr fehlen, so Beeres. Sehr wertgeschätzt habe sie die Treue zur Arbeit im DSV von Markus Bomhard. Er engagierte sich darin bereits im Dekanat Nassau und habe trotz Höhen und Tiefen das neue mitgeprägt habe. Dankbar zeigte sie sich, dass Bomhard etwa die Rüstzeiten wieder ins Leben gerufen habe und im Gremium immer wieder für Glaubensfragen sensibilisierte.

DekSy150324 DiakonieRL BurkhardStruth becrimaThematisch ging es im zweiten Teil der Tagung um die Entwicklung der Regionalen Diakonie im Rhein-Lahn-Kreis, der fast deckungsgleich mit dem Dekanat ist. Der Leiter des diakonischen Werkes Rhein-Lahn Burkhard Struth und dessen Stellvertreterin Susanne Aping gaben den Synodalen einen Überblick über die elf Arbeitsbereiche, mit denen derzeit 36 haupt- und 140 ehrenamtliche Mitarbeitende nebst Honorarkräften Menschen in persönlichen Krisen, in schwierigen Lebenslagen, in ungleichen und ungerechten Verhältnissen Beratung und Hilfe anbieten. Das reicht von der Schuldner-Beratung über die Schwangerschaftskonfliktberatung bis hin zur Kita-Sozialarbeit. Struth betonte dabei die Bedeutung der vier Beratungsstellen in Bad Ems, Diez und Nastätten: „Wir können nicht zentral arbeiten, wir müssen unseren Klienten entgegenkommen“. Bernd-Christoph Matern

Zu den Fotos:

Anja Beeres (3. von links) hatte sich noch einmal bei den ausgeschiedenen Mitgliedern des Vorstands Monika Egenolf (links) und Pfarrer Markus Bomhard (2. von rechts) bedankt, bevor sie selbst von ihrem Vertreter Dr. Ulrich Werner (rechts) und Dekanin Kerstin Janott (2. von links) verabschiedet wurde. Astrid Ellermann wurde von der Synode zur Nachfolgerin gewählt. Fotos: Matern

Mit Blumensträußen wurden vier neue Mitglieder des Dekanatssynodalvorstandes des evangelischen Dekanats Nassauer Land in dem Gremium begrüßt: Ulrich Werner, Benjamin Albrecht, Matthias Schmidt, Melanie Schneider, Astrid Ellermann, Kerstin Janott, Maike Kniese (unten von rechts), Ingo Lüderitz, Jens Weyerhäuser, Annett Kitschke und Patrick Becker (oben von rechts).