St. Peter zu Diez feiert Doppeljubiläum

Evangelische Kirchengemeinde stellt 750 Jahre altes Gotteshaus und 550-jährige Glocken in den Focus

 RHEIN-LAHN. (17. Oktober 2019) Mit einem großen und unterhaltsamen Gemeindefest erinnert die evangelische Kirchengemeinde St. Peter zu Diez am Sonntag, 20. Oktober an den Bau ihrer Kirche vor 750 Jahren und das Herstellungsdatum der Glocke vor 550 Jahren. Die bunte Feier beginnt um 10 Uhr mit einem Festgottesdienst in der Jubiläumskirche.

„Gemeinsam möchten wir uns an die Geschichte unserer Gemeinde, der Kirche und unserer Glocke erinnern“, schreibt Gemeindepfarrer Addi Tremper in einer eigens zum Jubiläum aufgelegten Festschrift, den Adolf Morlang nach gründlichem Studium unterschiedlichster Quellen zusammen gestellt hat. „Gemeinsam“ bedeute, auch deutlich zu machen, „dass wir in unseren fünf Dörfern Altendiez, Aull, Gückingen, Hambach und Heistenbach eine lange Tradition mit unserer Kirche auf dem Berg haben“, so Tremper.

Die Geschichtsquellen seien dabei nicht ganz eindeutig. 2019 wird die Ersterwähnung der Kirche in einer alten Urkunde vom Mai 1269 gefeiert, in der vom „Pfarrer auf dem Berg“ geschrieben wird. Präzise ist dagegen das Herstellungsdatum der Glocke durch Tillmann von Hachenburg vor 550 Jahren, weil es in die Glocke hineingegossen wurde. Die Kirche auf dem Berg sei sicher viel älter, als es die Quellen vermuten lassen, so Tremper. So gebe es Forscher, die vermuten, dass es bereits im 8. Jahrhundert eine Kirche oder Kapelle auf dem Felsen über der Lahn gegeben hat.

Mit dem Fest und der kleinen Erinnerungsschrift wolle der Kirchenvorstand an die Traditionen und Wurzeln der Gemeinde erinnern, „die wir in der heutigen kurzlebigen Zeit häufig vergessen“, so Tremper. „Auch wenn wir nicht mehr oft zu diesem heiligen Ort gehen, so ist er doch fest in uns und unserer Geschichte verankert“.

Unter dem Motto „Kommet und sehet“ erwartet junge wie erwachsene Gäste am Sonntag nach dem Festgottesdienst viel Unterhaltung, ein Kinderjahrmarkt mit Karussell, Dosenwerfen, Gaukler, Hufschmied, eine Foto-Box, Schmuckwerkstatt, Druckkunst wie bei Gutenberg sowie ein Offenes Singen und das Theaterspiel „Der Schulmeister vom St. Peter“; auch ein neuer Sammelband zur Geschichte von Kirche und Kirchspiel wird vorgestellt.