Pfarrerin Seifert nach 16 Jahren in Weisel verabschiedet

Festlicher Abschiedsgottesdienst, Dank und viele Segenswünsche begleiten die Theologin

 

 WEISEL/RHEIN-LAHN. (12. Dezember 2018) Mit einem feierlichen Gottesdienst ist in der evangelischen Andreaskirche Annette Seifert als Gemeindepfarrerin von Weisel verabschiedet worden. Im vollen Gotteshaus und bei einem Empfang im Gemeindehaus prägten der Dank für viele gute Erinnerungen und Segenswünsche für die Zukunft der Theologin die Abschiedsfeier.

 

Auf den Tag genau vor 16 Jahren war Seifert an gleicher Stelle als Pfarrerin ordiniert worden. So viele Erinnerungen, so viel gemeinsam Erlebtes und Geteiltes in den Gemeinden Dörscheid, Ransel, Weisel und Wollmerschied komme ihr in den Sinn, dass in der Freude auf einen Neuanfang auch Wehmut mitschwinge. In ihrer Predigt erinnerte Seifert an ihren ersten Besuch in Weisel, an die mit Schreibmaschine geschriebenen Ankündigungen im Schaukasten, die ebenso wie die einstige Kälte in der Kirche der Vergangenheit angehören. Aber auch an die wunderschöne Landschaft, deren Wälder, die in freudigen wie schweren Tagen ein willkommener Ort gewesen seien.

 

Das Bibelwort „Stärkt die müden Hände und macht fest die wankenden Knie“, das den Israeliten Mut in der Dunkelheit gegeben habe und das ihre eigene Erfahrung geprägt habe, wünschte sie auch der Gemeinde für die Zukunft. Ein Text, der ebenso vom Sehnsuchtsort Gott handelt. Sehnsucht gehe dahin, wohin Menschen gerade sind. „Wir brauchen Heimat, aber auch neue Wege, die wir furchtlos gehen können, weil uns Gott begleitet“, so die Theologin, die künftig im Dekanat Ingelheim tätig sein wird.

 

Dass sie in Fröhlichkeit, in Mut und Gelassenheit eine Dienerin Gottes bleibe, wünschte der stellvertretende Dekan des Dekanats Nassauer Land Christian Dolke, bevor er Seifert von ihrem Dienst für die Kirchengemeinde Weisel entpflichtete und sie zusammen mit Ilse Linkenbach, Hilde Knecht und den Pfarrerinnen Nicole Wiehler, Claudia Biester und Tabea Graichen für ihren weiteren Lebensweg segnete. Auch wenn der einst gemeinsame Weg von Pfarrerin und Gemeinde jetzt in zwei Richtungen gehe: „Ihr geht beide auf einem Weg, den Gott weiß“, so Dolke.

 

Musikalische Segenswünsche gab Odelia Lazar der scheidenden Gemeindepfarrerin mit, die sich noch gut an die erste Begegnung erinnerte. Seifert hatte sie in perfektem Neu-Hebräisch angesprochen, das sie sich nach vier Jahren in Israel angeeignet hatte. Der Chor „Sinfonia Eintracht Weisel“ unter Leitung von Tassilo Schlenther sowie Ulrich Becht an der Orgel sorgten für einen besonders festlich musikalischen Rahmen der Verabschiedung.

 

Die von ihr initiierten Himmelfahrtsgottesdienste mit Kaub, Osternacht in Dörscheid, Christmetten, Kirchenvorstands-Wochenenden, die Fusion mit Dörscheid, Konfi-Fahrten und Sanierungen von Kirche und Pfarrhaus sprach die Kirchenvorstandsvorsitzende Hilde Knecht unter anderem während des anschließenden Empfangs an; für das Engagement dankte Knecht im Namen des Vorstands und der Gemeinden. Die Vorsitzende des Dekanatssynodalvorstands Anja Beeres erinnerte an Seiferts Mitwirkung an der ehemaligen Dekanatszeitung und wünschte, dass sie dem Schreiben treu bleibt. Verbandsgemeindebürgermeister Werner Groß dankte der Theologin, dass sie sich zehn Jahre als Feuerwehrfrau ins Rettungswesen einbrachte, was er nie zuvor erlebt habe; und Pfarrer Winfried Steinke dankte ihr für das Engagement als Notfallseelsorgerin. Auch Weisels Ortsbürgermeister schloss sich den herzlichen Dankesworten an ebenso wie Brigitte Lapp vom Gemischten Chor.

 

Die Vakanzvertretung übernimmt Pfarrerin Claudia Biester aus Welterod, die sich den Gästen der Verabschiedung persönlich vorstellte und über Telefon 06775-98003 erreichbar ist. Bernd-Christoph Matern

Zu den Fotos:
Musik, Gesang und gute Segenswünsche begleiteten die Abschiedsfeier für Annette Seifert. Fotos: Matern