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Ökumenische Aktion verbindet Besinnliches mit guter Tat

Lebendiger Adventskalender: 350 Euro an den Jugendtreff der Stadt Nassau übergeben

NASSAU. (6. Dezember 2022) Der Lebendige Adventskalender der evangelischen und der katholischen Kirchengemeinde in Nassau hat in der vergangenen Woche neben kurzweilig besinnlichen Begegnungen auch wieder Spenden in Höhe von 350 Euro beschert, die in diesem Jahr an den Jugendtreff der Stadt Nassau gehen. Und es könnte noch mehr werden, denn der AWO-Ortsverein hat im Zuge der ökumenischen Aktion in seiner Begegnungsstätte Kaffeekanne eine Spendenbox aufgestellt, die ebenfalls dem Kalenderzweck dienen soll.

Schon jetzt steht fest: im kommenden Jahr soll es die 10. Auflage des Kalenders geben, der 2012 erstmals interessante Türen der Stadt öffnete. In der katholischen Bonifatiuskirche überreichten am Sonntag nach der Eucharistiefeier Vertreterinnen des Kalender-Teams das während der abendlichen Begegnungen gesammelte Geld an die Leiterin des Jugendtreffs Julia Burg und Stadtbürgermeister Manuel Liguori. „Wir sind sehr dankbar, dass sie mit dem Adventskalender überhaupt an uns gedacht haben“, freute sich Burg. Das Geld solle dazu beitragen, dass bei größeren Ferienaktionen alle Kinder, die das möchten, dabei sein können und nicht durch eine Teilnahmegebühr ausgeschlossen werden.

LANa011222Jugendtreff2 becrima LANa011222Jugendtreff Leiterin becrima In der Einrichtung selbst hatte der Herrnhuter Stern, Erkennungszeichen des Lebendigen Adventskalenders, in der vergangenen Woche bereits gestrahlt. Die Kinder erzählten im Leifheit-Kulturhaus, was sie im Jugendtreff alles machen und was sie mit ihm verbinden. „Viele Aktionen, die Spaß machen, gibt es hier“, sagte ein Mädchen und dabei ließen die Kinder ihre Gäste von den selbstgebackenen Plätzchen probieren. „Und wir lernen hier, dass wir über alles reden können“, berichtete ein anderes Kind.“ Kinder und Erwachsene brachte eine Geschichte zum Nachdenken, in dem der Großvater seinem Enkel einen Pappbecher mit Erde geschenkt hatte; das tägliche Gießen erforderte dem Kind viel Geduld ab, bevor nach Wochen grüne Blätter hervor lugten. „Alles was es braucht, ist deine Zuverlässigkeit“, war das lehrreiche Fazit. Zum Abschluss bastelten groß und klein noch einen grünen Tannenbaum zum Mitnehmen. „Wir sind stolz auf unseren Jugendtreff“, sagte Stadtchef Manuel Liguori. Jeder Cent sei da gut angelegt, was auch für die Spenden des Adventskalenders gelte, für die er dem Team dankte.

Besinnliches und Interessantes für Augen und Ohren boten ebenso die Stationen bei der Freiwilligen Feuerwehr in Nassau, beim evangelischen Posaunenchor, einer Wohngruppe der Stiftung Scheuern und am Wochenende beim gut besuchten Nassauer Adventsmarkt.

Im Jahr 2012 gab es den ersten Lebendigen Adventskalender in der Stadt Nassau. In den vergangenen zwei Jahren musste die ökumenische ehrenamtliche Aktion aufgrund der Corona-Pandemie pausieren. Besucherzahl und Spendenhöhe fielen etwas geringer als vor der Pandemie aus. „Das muss sich jetzt erst wieder herumsprechen“, sagt Jutta Treis von der katholischen Kirchengemeinde. Aber zufrieden ist sie trotzdem. „Zur Besinnung und zur Ruhe zu kommen an den Abenden – das wurde gut angenommen“, bilanziert sie. Das sei ebenso beim Adventsmarkt der Stadt spürbar gewesen, wo auf der Bühne an den Grund des Feierns erinnert und gemeinsam gesungen und gebetet wurde. Es sei wichtig, dass Kirche präsent sei; das erfahre auch während eines Marktes Wertschätzung. „Wir gehen raus! Wir sind da, wo die Menschen sind“, so Treis. Deshalb will das ökumenische Team auch im kommenden Jahr wieder einen Kalender zu unterschiedlichen Türen der Stadt anbieten.

Den Advent als Erwartungszeit erleben, Türen für Begegnungen – über Generationen hinweg – zu öffnen, das hält Matthias Metzmacher für einen wichtigen Beitrag im gesellschaftlichen Miteinander. „Kirche schafft mit dem Kalender Kontaktwege“, sagt Metzmacher. Der Pfarrer für gesellschaftliche Verantwortung des Dekanats Nassauer Land hatte die Nassauer Kirchengemeinden im Jahr 2012 erstmals zu der ökumenischen Kalenderaktion animiert, die dank des ehrenamtlichen Einsatzes mittlerweile Tradition geworden ist. In dem kurzen Zeitfenster schaffe er Kontaktmöglichkeiten, schenke Freude und lade zur Selbstreflexion ein. Früher sei ja der Advent als Fastenzeit begangen worden. „Er will vorbereiten, mit guter Hoffnung auf das Weihnachtslicht zuzugehen.“ Der Kalender trage dazu bei. das Licht in die Welt hineinzutragen, wie es in einem der an den Abenden gern gesungenen Lieder heißt. Bernd-Christoph Matern

Zu den Fotos:
Ganz oben: Am Sonntag übergaben Thea Matzat, Ute Feuerstake und Jutta Treis vom Team des Lebendigen Adventskalenders 350 Euro an die Leiterin des Jugendtreffs Julia Burg und Stadtbürgermeister Manuel Liguori. Fotos: Matern