AbDJR070624 EmpfangEinradApplaus becrima

Zauberei, Spaß und Segen zum Abschied

Jugendreferenten Andreas Barth, Torsten Knüppel und Werner Schreiner treten Ruhestand an

AbDJR070624 GodiSegen becrima RHEIN-LAHN. (20. Juni 2024) Abschiede, die solche Lebensfreude und Zuversicht in die Zukunft ausstrahlen, sind eher selten. Dekanin Kerstin Janott und 130 Gäste verabschiedeten mit Andreas Barth, Torsten Knüppel und Werner Schreiner gleich drei Referenten für die Jugendarbeit im evangelischen Dekanat Nassauer Land in den Ruhestand. Neben ganz persönlichen wohlwollenden Worten gab es in einem Gottesdienst in der Markuskirche und während eines Empfangs in der Barbarakirche Gottes Segen und Unterhaltsames vom Feinsten.

Wie sehr sich die künftigen Rentner in ihrem Tun für Kinder und Jugend im Dekanat ergänzten, beweist der Gottesdienst, für den sich die Drei unterschiedliche Bibelstellen ausgewählt haben. Als Predigt will Andreas Barth (seit 1984 als Dekanatsjugendreferent tätig) seine Worte verstanden wissen. Die machten trotz aller Herausforderungen in Kirche und Gesellschaft Mut, auf den Vater zu vertrauen, „der bisher bewahrt und gesegnet hat und dies auch weiter tun wird“. Das schließe den realistischen Blick auf die Welt nicht aus. „Aber ohne Furcht und Schrecken, sondern mutig voran im Vertrauen auf Gott.“ Torsten Knüppel (seit 2013 im Dekanat tätig) erinnert an eine seiner Lieblingsgeschichten aus der Bibel, nicht nur weil ein Pferd drin vorkommt. Eine interkulturelle ist sie dazu, in der sich ein AbDJR070624 GodiWernerSchreiner01 becrimaKämmerer auf Verlangen eines Engels auf den Weg macht zwischen Jerusalem und Gaza. Mit dem „Diakon Philippus“ kommt er übers Evangelium ins Gespräch und lässt sich schließlich taufen; danach ist Philippus verschwunden. „Es geht darum, eine Quelle zu haben, die Kraft gibt fürs ganze Leben“, so Knüppel, „Ihr jungen Leute hier und im Dekanat sollt gefeiert werden, nicht wir alten Säcke.“ Werner Schreiner (seit 2001 fürs Dekanat tätig) fordert dazu auf, sich kindliche Tugenden wie Freude, Spaß, Dankbarkeit und Neugier zu erhalten statt nur die Frage zu stellen „Was nutzt es mir?“. Erwachsen sein bedeute, Verantwortung für sich und sein Handeln zu übernehmen, sich aber auch Freiräume zu bewahren und Fantasie. Die verlangt er zugleich den Gottesdienstbesuchern ab, indem er Farben und Schrift eines Buches vor aller Augen verschwinden und wieder erscheinen lässt.

AbDJR070624 Doppelpunkt01 becrimaDie Drei hätten das evangelische Leben der Jugend über mehrerer Generationen geprägt, lobt der stellvertretende Vorsitzende der Dekanatssynode Dr. Ulrich Werner. „Die Jugend geht in Rente“, witzelt Dekanin Kerstin Janott, um dann festzustellen, dass sie nicht nur jung geblieben sind, sondern auch ein Herz für die Jugend gezeigt hätten. „Ich fand es ganz spannend, diesen Blick auf Zurückliegendes und Künftiges mit Euch zu machen.“ Nach der Erinnerung an die beruflichen Stationen spricht sie zusammen mit Pfarrer Martin Stock, Peter Korstian und Paula Heusch den Dreien Gottes Segen für den neuen Lebensabschnitt zu.

Schon der vielseitige Gottesdienst macht Laune, nicht zuletzt dank der Musik, die Dekanatskantor Martin Samrock an der Orgel und die Band Doppelpunkt anstimmen; jazzig lässt es Andreas Becker am Saxophon fetzen. Noch bunter geht es nach dem Umzug in die Barbarakirche während eines Empfangs AbDJR070624 EmpfangKronen becrimazu. Clown Filou aus Nierstein formt Modellierballons zu extravaganten Kopfbedeckungen, mit denen er die drei Referenten krönt. Beifall provozieren auch die Kapriolen des Rheinhessen mit einem Einrad, auf das er sich von kräftigen Freiwilligen aus der großen Gästeschar hinauf bugsieren lässt. Nicht minder einfallsreich das Abschiedsgeschenk, das die Drei von langjährigen Wegbegleitern der Evangelischen Jugend, ehrenamtlichen wie hauptamtlichen, erhalten. „Abenteuer- und Erlebnispädagogik verbinden viele hier mit euch“, beginnt Sabine Güntner den Reigen. „Hoch hinaus wolltet ihr immer in eurer Arbeit, die Welt aus anderen Perspektiven sehen war euch wichtig“. Das dürfen sie jetzt wörtlich während der Fahrt mit einem Heißluftballon.

AbDJR070624 EmpfangBallonfahrt becrimaDann mutiert die Barbarakirche zu Hollywood mit einer Oscar-Verleihung. „Die heute hier zu ehrenden Künstler haben sich große Verdienste in ihrem Lebenswerk erworben, haben so manchen Konfirmanden und so manche Konfirmandin für ihre Arbeit begeistert“, startet Andreas Kleemann das Event, bevor der eigens dafür produzierte Streifen „Die Konfährten“ gezeigt AbDJR070624 OskarDarsteller becrimawird. Darin werden die drei scheidenden wie die noch amtierenden Mitarbeitenden aus ihren Lieblingsbeschäftigungen gerissen, um sich auf die Suche nach dem Konfischatz zu begeben. Am Ende gibt es drei Oskars. Der erste geht in der Kategorie Musikarbeit an Andy Barth, der Generationen fürs Mitwirken in einer Band und die christliche Popmusik begeistert hat und selbst immer wieder mit auftrat. In der Kategorie Internationale Jugendarbeit würdigt Justin Itzel den zweiten Oscar-Gewinner Torsten Knüppel für seine Begegnungsarbeit zwischen jungen Deutschen und Tansaniern in Mabira. Andreas Magnusson hält die Laudatio für den Oscar-Gewinner in der Kategorie Magie, Zauberei und Zirkuspädagogik Werner Schreiner, der mit seinem Lebenswerk Kinder und Jugendliche begeisterte und bleibende Erinnerungen schuf. Die bleibt am Ende auch die Abschiedsfeier für das Trio, ein Jungbrunnen für sämtliche Gäste, gleich welchen Alters sie sind. Bernd-Christoph Matern

Hier finden Sie einen Beitrag über Berufszeit der drei Jugendreferenten.

Zu den Fotos:

Viel Segen und kräftigen Applaus gab es fürs Lebenswerk der drei scheidenden Mitarbeiter in der Jugendarbeit des evangelischen Dekanats Nassauer Land Torsten Knüppel, Andreas Barth und Werner Schreiner (von links). Zum fröhlichen Fest wurde der Abschiedsempfang in der Barbarakirche mit Clownerie, Video und Oscar-Verleihung. Fotos: Matern