Mabira Nothilfe Verteilung Lebensmittel Foto Jerryson Mambo

16.000 Euro aus Nassauer Land mildern Not in Mabira

Dürre sorgte für Hunger – Breites Echo auf Hilferuf des Dekanats bringt Kraft, Glück und Hoffnung in Partnerbezirk

 RHEIN-LAHN/MABIRA. (2. April 2025) 16.000 Euro haben Menschen aus dem Rhein-Lahn-Kreis an die am heftigsten von einer Dürre betroffenen Einwohner in der Region Mabira in Tansania gespendet. Der Arbeitskreis Nassau-Mabira des evangelischen Dekanats Nassauer Land, das seit mehr als 43 Jahren eine Partnerschaft mit dem Distrikt in der Karagwe-Diözese pflegt, hatte am Jahreswechsel zur Hilfsaktion aufgerufen. Ausbleibender Regen im Herbst hatte dort für eine vertrocknete Ernte gesorgt..

06 WhatsApp Image 2025 02 32 at 203456„Wir sind sehr überrascht und unendlich dankbar für die überwältigend große Spendenbereitschaft“, formulierten Berthold Krebs und Dietmar Menze in einem Dankschreiben an die 96 Spender und Organisationen, die die akute Hilfe ermöglichten. Damit konnte bedürftigen Familien aus ihrer Not nach der langen Trockenheit geholfen werden, nachdem das Geld in die Partnerregion überwiesen war. Mais, Reis und Bohnen wurden tonnenweise an die in ärmlichen Verhältnissen wohnenden Familien verteilt. „Unsere Partner haben sehr darauf geachtet, dass den wirklich armen Familien geholfen wird, auch unabhängig davon, welcher Religion oder Konfession sie angehören“, schreiben Krebs und Menze. Zusätzlich wurden 579 Kilogramm gutes Maissaatgut und 1800 Kilo Bohnen-Setzlinge verteilt, damit die nächste Ernte gesichert ist.

Höchster Dank kam aus Mabira selbst: „Gottes rechte Hand hat die Opfer der Dürre in Mabira erreicht. Danke dem Nassauer Land“, schreibt Dr. Benson Bagonza, Bischof der Karagwe-Diözese, zu der Mabira gehört, nachdem die Lebensmittel Mitte März verteilt waren. Distriktpfarrer Jerryson Mambo formulierte: „Wir haben trotz der Naturkatastrophe viele Segnungen vom Herrn erfahren. Ich möchte Eure Entscheidung würdigen, die schutzlosen armen Menschen wertzuschätzen und zu unterstützen.“ Bilder aus der Region dokumentieren, wie die Spenden angenommen wurden.

03 WhatsApp Image 2025 02 29 at 203459Die anhaltende Dürre als Folge des Klimawandels hatte aufgrund der sengenden Hitze zu schweren Ernteverlusten geführt. Neben den Einbußen an Bananen- und Kaffeeplantagen bedrohte die Trockenheit nicht nur die Ernährung der Menschen; der Mangel an grünen Wiesen und Trinkwasser führte zum Tod von Vieh. Dank der Unterstützung aus dem evangelischen Dekanat Nassauer Land erhielten 426 der am stärksten gefährdeten Familien mit 2130 Kindern und Erwachsenen Lebensmittel. Konkret beschaffte und verteilte ein engagiertes Netzwerk aus Pastoren, Evangelisten, Gemeindeleitern und jungen Hilfsbereiten die Lebensmittel. Zum Verteilen wurden von Februar bis März Kirchenzentren und Tür-zu-Tür-Lieferungen genutzt, um sicher zu stellen, dass die Lebensmittel friedlich und ohne Diskriminierungen die wirklich bedürftigen Familien erreichen.

Freundlichkeit ist universell

14 WhatsApp Image 2025 02 34 at 203451Dass dies gelungen ist, zeigen anrührende Reaktionen, die Distriktpfarrer Mambo dem Arbeitskreis übermittelte. So habe ihm ein Muslim in Nyamilembe geschrieben: „Ich habe gelernt, dass Freundlichkeit ein universelles Phänomen ist, ich werde den Imam bitten, ein besonderes Gebet für dich zu sprechen.“ Ein 44-Jähriger aus Omunchekano drückte seine Dankbarkeit so aus: „Wir beten auf unterschiedliche Weise, aber heute wurden wir in eurer Kirche wie ein Teil von euch aufgenommen,. Danke, dass ihr uns zu essen gegeben habt; meine Kinder werden nach Wochen des Hungerns zu Hause wieder zur Schule gehen.“ Und ein 49-Jähriger aus Rwanjale sagte: „Meine Familie hatte tagelang keine richtigen Mahlzeiten gehabt. Diese Hilfe brachte uns Hoffnung, Kraft und Glück“. Und den Spendern, die dies möglich gemacht haben, ließ er ausrichten: „Ihre Freundlichkeit ist über Grenzen hinausgegangen und hat unser Leben auf eine Weise berührt, die Worte überhaupt nicht ausdrücken können“.

Neben der akuten Bekämpfung des Hungers habe das Engagement der Akteure vor Ort deren Gemeinschaft untereinander gefördert, schreibt Mambo in seinem Abschlussbericht. Mit dem Anbau schnell wachsender Mais- und Bohnensetzlinge sei die Hoffnung auf eine bessere nächste Ernte verbunden. Die Dürre-Katastrophe habe zudem dafür sensibilisiert, wie wichtig es ist, sich Lebensmittelreserven anzulegen. Und den Partnern im Dekanat Nassauer Land schreibt Mambo: „Eure Großzügigkeit hat mehr als nur Mahlzeiten gebracht, sie hat den Familien Hoffnung gebracht, der Gemeinschaft in Mabira Glück und Würde zurückgegeben. Danke, dass Sie uns in dieser schrecklichen Situation des Hungers zur Seite stehen“. Bernd-Christoph Matern

Zum Foto:

In kürzester Zeit konnten Dank der Spenden aus dem evangelischen Dekanat Nassauer Land Lebensmittel in Mabira verteilt und neues Saatgut ausgebracht werden. Fotos: Jerryson Mambo