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Ostern ist der Sieg des Lebens über den Tod

In Kirchenfenstern des Rhein-Lahn-Kreis ist die frohe Botschaft jeden Sonntag zu feiern

OsternDienethalIchlebe04 20 becrima  RHEIN-LAHN.(20. April 2025) Ostern – das ist der Grund der christlichen Botschaft! Nicht der Tod hat das letzte Wort, sondern das Leben! Dieser „frohen Botschaft“ sind ähnlich wie an Weihnachten und Pfingsten gleich zwei arbeitsfreie Feiertage gewidmet, die die Bedeutung unterstreichen. Ein Osterfest im Kleinen können die Menschen übrigens jeden Sonntag in Gottesdiensten feiern, die das ganze Jahr über ans Ostergeschehen erinnern. In den Kirchen des evangelischen Dekanats Nassauer Land haben viele Künstlerinnen und Künstler Werke geschaffen, in denen der Grund christlichen Glaubens zum Ausdruck kommt. Hier finden Sie eine kleine Auswahl, mit denen in den heimischen Gotteshäusern der Wechsel zwischen Karfreitags-Trauer und österlicher Freude und Hoffnung künstlerisch zur Geltung kommt.

Becheln:

A BechelnAltarkreuz06 14 becrima Ein Kunstwerk in den Kirchen des Rhein-Lahn-Kreises, das die Osterbotschaft an jedem Sonntag aufleben lässt, befindet sich in der evangelischen Kirche in Becheln. Die Künstlerin Nicole Peters hat dort im Jahr 2014 ein Altarkreuz geschaffen, das das durch die Kirchenfenster einstrahlende Sonnenlicht einbezieht. Das Kreuz besteht aus zwei Hälften, die oben und am Fuß miteinander verschmelzen und in der Mitte das Morgenlicht durchscheinen lassen. So symbolisiert das Kreuz die christliche Botschaft als ein Zeichen von Trauer und Hoffnung in einem. Leid und Vergehen sollen nicht das letzte Wort haben. Die einzigartige zweiteilige Kombination, die auch als Figuren interpretiert werden können, die einander Halt geben oder sich umarmen, predigt beim Kirchenbesuch auch ohne Worte den Kern des Evangeliums: die Überwindung allen Leids durch das hoffnungsvolle Licht, das mit der Auferstehung Jesu für Christen in die Welt kam.

 

Hömberg:

Hömberg KapelleTaufe Alle Tage bei EuchSeit der Auferstehung an Ostern glauben Christen an Jesus nicht nur als einen besonderen Menschen oder als Vorbild in ethischen Fragen, sondern an Jesus als Gott selbst. Dieser Gott habe sogar mit Karfreitag den Weg in den Tod auf sich genommen, „ums uns frei zu machen vor ewigem Schuldigwerden und davor, dass wir an manchem Fehler oder an manchem Schmerz ewig tragen müssen“. So hat Pfarrerin Monika Christ eines der 2007 in der Hömberger Kapelle eingebauten Fenster des Glaskünstlers Reiner Eul interpretiert, das einen Vers des Matthäus-Evangeliums als Titel trägt: „Ich bin bei Euch alle Tage bis an der Welt Ende“. Dieses Versprechen könne man nur jemandem abnehmen, der tatsächlich jeden menschlichen Abgrund kennt.

 

 

 

Miehlen:

A MiehlenJesuTaufeUndTod co becrima In der Miehlener Kirche bietet sich von einer Stelle im Altarraum ein Blick, der die christliche Botschaft von Karfreitag und Ostern auf ganz andere Weise ausdrückt. Hinter dem Gekreuzigten auf dem Altar ist in einem Fenster aus dem Jahr 1931, das von dem 1863 in Miehlen geborenen Münchner Adolf von der Heydt stammt, Jesu Taufe dargestellt. Ein Sinnbild für den christlichen Auftrag, die Botschaft von Ostern weiterzutragen und die Menschen zu taufen. Wer in der Taufe den Segen Gottes empfängt, darf nach christlichem Verständnis auch der Verheißung des Auferstandenen vertrauen.

 

Stiftskirche Diez, Johanniskirche Nassau:

DiezStiftskirche becrima Eines der häufigsten Motive in Kirchenfenstern ist die Darstellung der Frauen, die Jesu Leichnam vergeblich im Grab suchen. Die Szene befindet sich auch genau in der Mitte des Chorraums der Diezer Stiftskirche. Es wurde Mitte der 1950-er Jahre von einem der bekanntesten Künstler aus der Region gestaltet, dem Diezer Kunstmaler Rudolf Fuchs. Seine Werke zieren viele Gotteshäuser im Nassauer Land; so stammen auch Fenster mit Jesu Leidensgeschichte in der Johanniskirche in Nassau von dem Diezer.

NassauOstern becrimaDas hier abgebildete „Auferstehungsfenster“ im evangelischen  Gotteshaus von Nassau hat allerdings Heinz Hindorf im Jahr 1960 geschaffen. Rechts unten hat sich der Maler selbst verewigt. Das für Menschen unbegreifliche Geschehen „am dritten Tage auferstanden von den Toten“ drückt sich in den entsetzten Gesichtern der Grabhüter aus, stellte der Nassauer Geschichtsforscher Karl Maxeiner in einer Broschüre einst zu den Fenstern fest: „Erfahrbar nur im Glauben.“

Bernd-Christoph Matern

 

Das Foto mit dem Titel „Ich lebe und Ihr sollt auch leben“ links oben ist in der evangelischen Kirche von Dienethal zu sehen. Fotos: Matern