
Evangelische und katholische Christen feiern ökumenisches Pfingstfest
Evangelisches Dekanat und Pfarrei St. Martin laden nach Nievern ein
RHEIN-LAHN/NIEVERN. (21. Mai 2021) Der ökumenische Kirchentag ist zu Ende, die Ökumene in der Region Rhein-Lahn geht weiter: Ein ökumenisches Pfingstfest wird am Montag, 24. Mai um 11 Uhr in der katholische Kirche von Nievern gefeiert. Die Pfarrerin für Ökumene im Dekanat Nasssauer Land Antje Müller und die Gemeindereferentin der katholischen Pfarrei St. Martin Tanja Kaminski werden ihn gemeinsam leiten. Aber auch andernorts wie etwa in Diez gibt es ökumenische Pfingstfeiern. Am Pfingstsonntag lesen Sie an dieser Stelle eine Pfingstbotschaft des Kirchenpräsidenten der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) Volker Jung.
Schon im Vorfeld und zur Einstimmung auf den digitalen Kirchentag aus Frankfurt arbeiteten das Evangelische Dekanat Nassauer Land und der katholische Bezirk Rhein-Lahn eng zusammen, organisierten zwei Pilgertouren zwischen Bad Ems und Strüth und feierten gemeinsame Gottesdienste wie in Kamp-Bornhofen oder Bad Ems (Foto rechts).
Mit dem gemeinsamen Pfingstfest in Nievern soll einmal mehr die Gemeinsamkeit der beiden Konfessionen zum Ausdruck kommen, die mehr verbindet als nur ein Geist. Musikalisch umrahmt wird der Pfingstgottesdienst in Nievern von Hannelore Syre (Orgel) sowie Christine Münch und Angela Gönemann (Gesang).
Für die Teilnahme bedarf es einer Anmeldung unter Telefon 02603-936920 oder per E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!; andernfalls kann es sein, dass aufgrund der Hygiene-Richtlinien nicht genügend Sitzplätze zur Verfügung stehen.
HINTERGRUND PFINGSTEN
Das Unmögliche wird wahr - an Pfingsten. Menschen verstehen sich, die sich gar nicht verstehen können. Die unterschiedlichen Sprachen sind nur der erste Grund, dass jemand nicht begreift, was andere sagen. Hinter den Sprachen stehen immer Kulturen, die fremd sind und sich nicht selbst erklären, Lebensweisen, die manchmal gegeneinander stehen, Religionen, die sich zum Teil ausschließen. Das Ringen um Frieden und Wohlstand scheint an der allgemeinen Sprach- und Kulturverwirrung zu scheitern.
Diese babylonische Sprachverwirrung beschreibt die Erzählung vom Turmbau zu Babel: Gott ist schuld. „Er verwirrte ihre Sprachen“, damit den Menschen nicht alles möglich ist. Gott begrenzt den Menschen, um Schlimmeres zu verhindern. So erklärt das Alte Testament das Problem. Heutiger Anschauung ist diese Sichtweise fremd. Im Gegenteil: Das Verstehen gilt als Grundlage, die weltweiten Probleme zu meistern. Doch schon hier könnte wieder ein Missverständnis vorliegen: Gilt diese Ansicht für alle Kulturen?
In der vom Christentum geprägten Teilen der Welt setzen Regierungen und Friedensaktivisten, Entwicklungshelfer und selbstverständlich die Kirchen auf den Dialog. Die Pfingstgeschichte beschreibt, wie Gottes Geist die Menschen über alle Sprachgrenzen verbindet. Alle verstehen sich ohne die fremden Sprachen zu kennen. Das Wunder von Pfingsten beschreibt den Traum von der Verständigung: Gottes Geist verbindet alle Menschen. (mmr)
