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Bischof Bätzing: Es geht uns gut mit unserem Glauben

Katholischer Regionentag Westerwald/Rhein-Lahn betont das Miteinander – auch in der Ökumene

 MONTABAUR/RHEIN-LAHN. (16. Dezember 2025) Ein Jahr nach der Gründung der Katholischen Region Westerwald/Rhein-Lahn ist beim Regionentag des Bistums Limburg in Montabaur deutlich geworden, was in dieser Zeit gewachsen ist: ein tragfähiges Netzwerk aus Pfarreien, Einrichtungen, Ehren- und Hauptamtlichen sowie verlässlichen Partnern in Gesellschaft, Politik, Caritas und Ökumene. Knapp 100 Teilnehmende kamen im Forum St. Peter in Montabaur zusammen, um gemeinsam auf den bisherigen Weg zu schauen und Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln. Gast eines Austauschs war auch die Dekanin des evangelischen Dekanats Nassauer Land Kerstin Janott.

RegionentagGottesdienst SchnelleDer Regionentag stand unter dem Leitwort „Mittendrin – Kirche sein heute“. Bischof Dr. Georg Bätzing hat die Region ein Jahr nach der Errichtung besucht und erlebt, was bereits in dieser Zeit entstanden ist. Er ermutigte die Engagierten, er unterstützte und gab einen Impuls für die weitere Entwicklung. Vor allem ging es am Regionentag auch darum, miteinander ins Gespräch zu kommen und mehr von der Lebenswirklichkeit in der Region zu erfahren. Daher stand auch der gemeinsame Besuch auf dem Weihnachtsmarkt von Montabaur auf dem Programm.

Kirche im Epochenwandel

Bätzing beschrieb die Situation der Kirche als einen Epochenwandel. Vieles, was Kirche über lange Zeit getragen habe, sei nicht mehr selbstverständlich. „Wir erleben gerade, dass wir Abschied nehmen müssen von vielem, was uns vertraut war“, so der Bischof. Gleichzeitig gehe es darum, den Blick nicht am Verlusthaften festzumachen. „Die entscheidende Frage ist nicht nur: Was ist nicht mehr? – sondern vor allem: Was ist vom Evangelium noch nicht verwirklicht?“, betonte Bätzing. Dieser Perspektivwechsel eröffne neue Handlungsspielräume und helfe, Hoffnung zu bewahren – auch in Zeiten knapper werdender Ressourcen.

RegionentagMT131225 Bischof SchnelleIn diesem Zusammenhang machte der Bischof deutlich, dass bei allen Umbrüchen auch eine positive, tragende Erfahrung stehe: „Es geht uns gut mit unserem Glauben“, sagte Bätzing. Viele Christinnen und Christen erlebten ihren Glauben heute bewusst, entschieden und getragen von Überzeugung – nicht aus Gewohnheit, sondern aus innerer Haltung.

Besonders hob der Bischof die Bedeutung der Verkündigung hervor. Diese nehme heute vielfältige Gestalten an: im Gottesdienst ebenso wie im sozialen Engagement, in Bildungsarbeit, Jugendarbeit und im persönlichen Gespräch. „Es muss jemand von Gott sprechen – gerade in einer Zeit, in der viele nach Orientierung und Hoffnung suchen“, sagte Bätzing.

Verkündigung geschehe dort, wo Kirche sichtbar werde als Gemeinschaft, die zuhört, begleitet und Haltung zeigt. „Ich glaube daran, dass das Feuer des Glaubens auch heute noch Wärme erzeugen und Gemeinschaft stiften kann“, so der Bischof.

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Kirche gemeinsam gestalten

In der anschließenden Gesprächsrunde wurde deutlich, welche Rolle die Region dabei spielt. Die Katholische Region Westerwald/Rhein-Lahn versteht sich als Raum der Vernetzung und Koordination: Sie verbindet Pfarreien und Einrichtungen untereinander und schafft zugleich Schnittstellen nach außen – zu Kommunen, sozialen Trägern, ökumenischen Partnern und zivilgesellschaftlichen Initiativen.

Mehrfach wurde betont, dass Kirche ihre Wirkung heute vor allem im Zusammenspiel mit anderen entfaltet.

Das unterstrich auch die Dekanin des evangelischen Dekanats Nassauer Land Kerstin Janott, zumal sich ja auch die hessen-nassauische Kirche gerade in einem herausfordernden Entwicklungsprozess befinde, um Ressourcen für die Zukunft zu gewinnen. „Gemeinsam zum Wohl der Menschen“ – das gilt nicht nur für Regionen, sondern auch für die Ökumene. Janott schenkte Bischof Bätzing einen bunten Regenschirm, der mehreren Personen Schutz bietet. Ein Symbol für das gute Netzwerk in der Region Westerwald/Rhein-Lahn. Kooperation, Dialog und Präsenz im gesellschaftlichen Leben seien zentrale Voraussetzungen dafür, auch künftig „mittendrin“ zu sein war ein Fazit der Diskussionsrunde.

Konkrete Aufbrüche aus der Region

Am Nachmittag standen konkrete Beispiele aus der Region im Mittelpunkt. Vorgestellt wurden Projekte aus der Jugendarbeit und der Caritas, die zeigen, wie Kirche heute Menschen erreicht: niedrigschwellig, kreativ und nah an ihren Lebensrealitäten. Die Teilnehmenden diskutierten diese Leuchtturmprojekte vor dem Hintergrund der Impulse des Vormittags und würdigten sie als ermutigende Zeichen für die Entwicklung der Region.

Zeichen einer lebendigen Gemeinschaft in der Region war auch der Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Peter in Ketten. In seiner Predigt griff der Bischof das adventliche Motiv von Abschied und Neubeginn auf. „Was weg ist, ist weg – aber Gott lässt uns nicht in der Leere zurück“, sagte Bätzing und stellte der Resignation eine christliche Hoffnung entgegen, die zum Handeln befähigt.

Zu den Fotos:
Als Symbol dafür, gemeinsam unterwegs zu sein, überreichte Dekanin Kerstin Janott Bischof Dr. Georg Bätzing einen bunten Regenschirm, der mehreren Personen Schutz bietet. Bei katholischen Regionentag Westerwald/Rhein-Lahn wurde deutlich, dass Kirche sich im Epochenwandel befindet. Fotos: Bindczeck/Schnelle

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Vielseitiges Adventskonzert der Chöre stimmt aufs Fest ein

Posaunenchor, Orgelklänge sowie Stimmenklang von Kindern und Erwachsenen erfüllten Nastättener Kirche mit Vorfrede

AK Nae131225PoChorVO becrima  NASTÄTTEN/RHEIN-LAHN. (15. Dezember 2025) „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit!“ Das froh machende Adventslied erschallte zum krönenden Abschluss eines besonderen musikalischen Abends in der evangelischen St. Salvatorkirche in Nastätten. Zum Adventskonzert der Chöre hatte die Kirchengemeinde eingeladen, das bewegend mit Stimmen von jung bis alt, mit Blechbläser- und Orgelklang auf das bevorstehende Weihnachtsfest einstimmte.

Ein außergewöhnlich vielseitiges Programm hatte Dekanatskantor Markus Ziegler zusammengestellt, zwei Dutzend Sätze aus unterschiedlichsten Epochen und Stilrichtungen kamen zu Gehör. So verströmte der Posaunenchor Nastätten und Ruppertshofen unter Leitung von Dörte Schneider mit seinen instrumentalen Versionen von AK Nae131225SinfojoPoChorVO becrima „Enatus est Emanuel“ von Michael Prätorius und dem melancholischen „Christmas Lullaby“ von John Rutter gleichermaßen Besinnlichkeit, gab sich festlich mit einer Weihnachtsweise aus Tirol und lud mit einem Lieder-Medley von Jochen Rieger zum Erkennen und inneren Mitsingen der schönen Lieder ein. Fröhlich ließen die Kinder des Chors „KiChoNa“ ihrer Vorfreude aufs Fest freien Lauf. Da ging es von der Weihnachtsbäckerei über Detlef Jöckers „Wie viel Mal noch schlafen?“ gut gelaunt bis zum „Stern über Bethlehem“, eine herzlich beklatschte Lieder-Palette.

Die tollen Stimmen des gemischten Chores „SinFoJo“ verströmten mal schwungvoll poppig, mal getragen traditionell Adventsstimmung im Kirchenschiff. Ein flottes „Rockin´ around the Christmas Tree“, ein mitreißend bewegendes „As long as theres Christmas“ oder der bekannte Klassiker „The First Nowell “ waren unter anderem musikalisch leuchtende Vorboten auf das strahlende Licht in der Krippe. Zusammen mit dem Kinderchor gab es noch eine von Markus Ziegler arrangierte Version des beliebten Winterliedes „Jingle Bells“ mit auf den Weg.

Der nimmermüde Kantor dirigierte und begleitete am Keyboard nicht nur die beiden Vokalchöre, sondern ließ auch an der Orgel die Faszination der Adventszeit in Herz und Sinnen aufleben so mit einer quirligen Pastorella für die Weihnachtszeit von Valentin Rathgeber oder dem „Ultimativen Weihnachtspräludium“ zu „O du fröhliche“ des Zeitgenossen Andreas Hantke. Ein Konzert, das die Gemüter erwartungsfroh und hoffnungsvoll in den dritten Advent starten ließ. Bernd-Christoph Matern

Zu den Fotos:

Ein abwechslungsreiches Programm hatte Dekanatskantor Markus Ziegler beim Adventskonzert der Chöre in der evangelischen St. Salvatorkirche in Nastätten zusammengestellt. Fotos: Dekanat/Matern

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Zwei große Gesamtkirchengemeinden starten im neuen Jahr

Evangelische in Regionen Blaues Ländchen-Loreley und Lahn-Taunus bilden neue Verwaltungseinheiten

 RHEIN-LAHN. (12. Dezember 2025) Zwei neue große Verwaltungseinheiten wird es ab dem kommenden Jahr im evangelischen Dekanat Nassauer Land geben: Die Gesamtkirchengemeinde Blaues Ländchen-Loreley und die Gesamtkirchengemeinde Lahn-Taunus. Darauf haben sich die Verantwortlichen der beiden Steuerungsgruppen geeinigt. Hintergrund ist ein vor fünf Jahren beschlossenes Kirchengesetz der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN); das sieht vor, dass sich die für den Übergang gebildeten so genannten Nachbarschaftsräume bis Ende 2026 eine Rechtsform gegeben haben müssen.

Für die Evangelischen selbst hat das zunächst noch keine konkreten Auswirkungen, für die Ehrenamtlichen der Gremien bedeutet es jedoch weiterhin eine große Kraftanstrengung wie am Beispiel der Region Blaues Ländchen-Loreley deutlich wird. Dort gibt es zwischen Lorch, Marienfels und Welterod zurzeit noch zwölf Kirchengemeinden und eine Gesamtkirchengemeinde mit jeweils einem Kirchenvorstand, der die Evangelischen dort – ähnlich den Gemeinderäten – vertritt.

„Zunächst galt es, Vor- und Nachteile zwischen den drei möglichen Rechtsformen abzuwägen“, erklärt Uli Werner, stellvertretender Vorsitzender der Dekanatssynode und zugleich Sprecher der Steuerungsgruppe in der Nachbarschaft Blaues Ländchen-Loreley, in der alle Kirchenvorstände vertreten sind. Diese Steuerungsgruppe trifft sich schon seit Februar 2024 regelmäig, um die weiteren Schritte vorzubereiten.

Gleich aus den 13 eine einzige Kirchengemeinde zu bilden, war schnell vom Tisch und schien schon aufgrund der riesigen Fläche kaum zu bewerkstelligen. Eine andere Alternative wäre die Bildung einer Arbeitsgemeinschaft gewesen. Dabei bleibt eigentlich alles beim Alten; doch zu den 13 Kirchenvorständen kommt noch ein Entscheidungsgremium obendrauf. Angesichts der rückläufigen Zahl an Ehrenamtlichen, die überhaupt für Gremienarbeit zu gewinnen sind, war auch das keine Alternative.

So sprach sich die Steuerungsgruppe rasch für eine Gesamtkirchengemeinde aus, zumal es die an der Loreley bereits einige Jahre gibt. Mit einer Satzung wurde sie Mitte dieses Jahres auf den Weg gebracht. In den Vorstand der neuen Großgemeinde sollen bis zu vier Mitglieder jeder Kirchengemeinde entsendet werden. Wer dem neuen Gremium nicht angehören möchte, bleibt aber weiterhin Mitglied des Ortsausschusses, zumindest bis nach den nächsten evangelischen Kirchenwahlen im Jahr 2027, denn auch die Gemeinden selbst bleiben in der neuen Rechtsform noch als Ortskirchengemeinden erhalten nebst allen Angeboten, die es dort gibt.

„Wir müssen als Nächstes eine Geschäftsordnung erstellen, in der die Arbeit des Vorstands der Gesamtkirchengemeinde geregelt ist“, erklärt Werner. Ein kleines Team bereite das gerade vor, versuche kritische Punkte auszumachen und Lösungsansätze vorzuformulieren. „Da die Geschäftsordnung aber weitreichende Folgen für die zukünftige Arbeit des Gesamtvorstandes, des hauptamtlichen Verkündigungsteams und der Ortskirchengemeinden hat, soll sie nicht mehr von der Steuerungsgruppe, sondern erst Anfang nächsten Jahres vom neuen Gesamtkirchenvorstand diskutiert und beschlossen werden“, erklärt der Sprecher aus Miehlen. Das soll Ende Januar in einer zweitägigen Klausur in St. Goar geschehen.

Bei dieser Klausur soll dann auch die erste Sitzung des neuen Gesamtkirchenvorstands stattfinden und die oder der neue Vorsitzende gewählt werden. „Vorschläge sind willkommen“, sagt Werner, der sich mit der Steuerungsgruppe freuen würde, wenn sich für die Ortsausschüsse auch noch Menschen melden, die bisher nicht einem Kirchenvorstand angehören. „Auch sie können in die Ortsausschüsse berufen werden“, erklärt Werner und denkt dabei insbesondere an die ehemaligen Kirchengemeinden Kaub/Lorch und Marienfels, wo es keine Kirchenvorstände mehr gibt. „Wer jemanden kennt, kann die Namen gern an den Gesamtkirchenvorstand weiterleiten.“

GKG Lahn Taunus Einige Kirchtuerme Kirchen becrima Mit der neuen Rechtsform gehen ab 1. Januar noch andere Neuerungen einher, die schließlich auch die etwa 11.000 Mitglieder der evangelischen Kirche in der Region Loreley und Blaues Ländchen berühren. So wurde bereits ein gemeinsames Gemeindebüro in Nastätten angemietet. Statt der bisher nur wenige Stunden geöffneten Gemeindebüros in den Ortschaften werden sich dort dann spätestens ab Februar von Montag bis Freitag fünf Mitarbeiterinnen den Dienst teilen. Außerdem hat sich schon ein Redaktionsteam gebildet, um eine gemeinsame Publikation für die Region herauszugeben. Und auch eine gemeinsame Website ist für die neue Gesamtkirchengemeinde in der Mache.

Der Startgottesdienst für die Gesamtkirchengemeinde mit Einführung des neuen Gesamtkirchenvorstand soll am 1. März um 14 Uhr in der St. Salvatorkirche in Nastätten groß gefeiert werden. Die Mitglieder der Ortsausschüsse werden dann nach und nach in ihren Kirchengemeinden eingeführt.

Der Startgottesdienst für die Gesamtkirchengemeinde Lahn-Taunus ist auf Sonntag, 22. Februar um 11 uhr in der evangelischen Johanniskirche Nassau terminiert. Bernd-Christoph Matern

Hintergrund

Die Synode des evangelischen Dekanats Nassauer Land hatte im April 2023 die fünf Nachbarschaftsräume mit jeweils etwa 10.000 Evangelischen gebildet. Neben den beiden, die jetzt schon eine Gesamtkirchengemeinde bilden, sind dies Aar-Einrich, Diez-Esterau und Rhein-Lahn-Eck. Sie sollen sich spätestens im Januar 2027 eine gesetzeskonforme Rechtsform gegeben haben.

Zum Foto:
Noch stärker über den eigenen Kirchturm blicken im evangelischen Dekanat Nassauer Land ab dem kommenden Jahr die neuen Gesamtkirchengemeinden Blaues Ländchen-Loreley (Foto oben) und Lahn-Taunus (unteres Foto). Fotos: Matern

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Wandmalereien im Marmorsaal inspiriert vom antiken Rom

Interessanter Vortrag des Fördervereins zur Sanierung der Kaiser-Wilhelm-Kirche in Bad Ems

BAD EMS/RHEIN-LAHN. (9. Dezember 2025) Wie die evangelische Kaiser-Wilhelm-Kirche gehört der gut 60 Jahre ältere Marmorsaal des Kurhauses von Bad Ems zum Weltkulturerbe. Der Förderverein für die Sanierung der seit einigen Jahren geschlossenen evangelischen Kirche hatte die Kunstwissenschaftlerin Dr. Agnes Allroggen-Bedel eingeladen, die in einem ebenso kompetenten wie spannenden Vortrag die Wandmalereien im Marmorsaal des Kurhauses in den Fokus rückte, einmal im evangelischen Gemeindehaus und zehn Tage später vor Ort im Kurgebäude selbst.

Bad Ems0206 2023 KurgebaeudeWasser becrima Die Pläne für den 1836 bis 1839 errichteten Festsaal von Bad Ems lieferte der königlich- bayerische Bauinspektor Johann Gottfried Gutensohn. Der habe sich von der Kunst im antiken Rom inspirieren lassen, erfuhren die Gäste des Vortrags. Der Marmorsaal sei eigentlich ein Hof mit Überdachung im italienischen Stil. Allroggen-Bedel stellte ähnliche Werke der Renaissance vor. Bad Ems habe das Glück gehabt, dass es in Gutensohns Heimat München viele große Meister gab. In den Jahren 1913/1914 wurde der Marmorsaal als Festsaal übrigens zu klein und das Kurhaus wurde um Theater und Spielbank erweitert (auf dem Foto die drei linken Bereiche des Bauwerks).

Christian Höfer, Kunstmaler, war zuständig für die Dekoration des Marmorsaals. Die Referentin ging auf einzelne Malereien ein und erklärte die Ursprünge, zeigte etwa Vorbilder aus dem 3. und 5. Jahrhundert. Dann wurden die verschiedenen Medaillons gezeigt. Zusammengestellt nach Themen lernten die anwesenden 16 olympische und römische Gottheiten und eine Stadtgöttin kennen.

Während eines Besuchs im Marmorsaal, der Einheimischen als „gute Stube“ von Bad Ems bekannt ist, wurde den Zuhörern die Geschichte des Bauwerks noch vertrauter. Allroggen-Bedel erklärte, dass der Saal ohne Kuppel, wie zur damaligen Zeit die Innenhöfe von Palästen gebaut wurden, den Blick in den Himmel zuließ. Ohne die Bestuhlung von heute konnte man sich gut vorstellen, wie Badegäste mit ihrem Heilwasser einst durch den Raum flanierten oder an Stehtischen plauderten. Dabei bewunderten sie sicherlich auch die schönen Malereien und besonders die Bildnisse der durchdacht angeordneten Gottheiten.

Der Vorsitzende des Fördervereins Karl-Werner Köpper dankte der Referentin für ihren großen Sachverstand, mit dem sie die Malereien anschaulich dargestellt hatte.

Zu den Fotos:
Wie die Kaiser-Wilhelm-Kirche gehört das Kurhaus zum UNESCO-Weltkulturerbe. Fotos: Bernd-Christoph Matern

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Froh machender Auftakt für Lebendigen Adventskalender

Kinderchor und bewegende Worte in Guter Stube des Wohnparks am Paulinenstift in Nastätten

LA Nae 011225 Fenster becrima NASTÄTTEN/RHEIN-LAHN. (8. Dezember 2025) Voll besetzt war die „Gute Stube“ des Wohnparks am Paulinenstift Nastätten, wo der Lebendige Adventskalender der evangelischen und katholischen Kirchengemeinde in diesem Jahr wieder begann. Über den vollen Saal und das kleine Programm freute sich das Kalender-Team, allen voran dessen Leiterin Sieglinde Achenbach.

Der Kinderchor der evangelischen Kirchengemeinde Nastätten „KiChoNa“ stimmte auf die erwartungsvolle Zeit des Advents ein und sang unter Leitung von Dekanatskantor Markus Ziegler unter anderem die Lieder „In der Weihnachtsbäckerei“ und „Wie viel Mal noch schlafen?“. Gemeinsam mit allen Anwesenden erklangen zudem noch andere bekannte Advents- und Weihnachtsklassiker wie „Alle Jahre wieder“ und „Jingle Bells“. Die fröhlichen Stimmen der Kinder sorgten für eine warmherzige und erwartungsvolle Stimmung zum Auftakt  der Kalender-Aktion.

Im Anschluss las Cornelia Mai vom Wohnpark die anrührende Geschichte „Mit dem Herzen sehen“ vor. Sie erzählt von einem Obdachlosen, einem Menschen, dem Würde und Name verloren gegangen waren, bis er einem Kind und dessen Mutter vor einem Kaufhaus begegnet. Das Kind nimmt ihn trotz dreckigem Erscheinungsbild als Mensch wahr und schenkt ihm mit der Mutter einen Schlafsack und eine warme Jacke; da spürt auch er sich wieder als Mensch. Die Erzählung endete mit dem Appell, jeden Tag die Welt ein Stückchen besser zu machen und aufmerksam für die Menschen zu sein, die einem begegnen.

LA Nae 011225 Stern Schmuck becrimaPfarrer Armin Himmighofen erzählte, was es mit der biblischen Geschichte von Jesu Einzug in Jerusalem auf sich hat – jener Szene, in der Jesus auf einem Esel reitend in die Stadt kommt. Das sei nicht herrschaftlich wie bei römischen Soldaten geschehen, so der Theologe. Vielmehr habe das Bild damals wie heute etwas Heiteres, wenn man sich vorstelle, wie das Tier mit seinen dünnen Beinchen durch die Menge zog und „Hosianna“ zugerufen bekam. „Er kommt, um in die Stadt eine neue Atmosphäre hinein zu bringen“, sagte Himmighofen. Die Geschichte zeige, wie die Freude an Gott neu geweckt werden kann. „Jesus will Neues machen mit uns!“, betonte der Theologe und lud Besucherinnen und Besucher ein, diese Botschaft in den Advent mitzunehmen.

Wie in jedem Jahr dient der lebendige Adventskalender auch 2025 wieder einem guten Zweck. Die diesjährige Spende kommt dem schnell gewachsenen Verein „Mein Herz lacht“ zugute, der in Nastätten eine neue Selbsthilfegruppe gegründet hat für Eltern von besonders beeinträchtigten und kranken Kindern. Sabine Kirchmayer von der Ortsgruppe Koblenz stellte das breit gefächerte Engagement des Vereins vor, der Betroffenen Halt, Austausch und konkrete Hilfe bietet. Informationen bietet die Website meinherzlacht.de.

Der gelungene Auftakt machte Lust auf die kommenden Fenster des lebendigen Adventskalenders, die noch bis 19. Dezember an verschiedenen Orten in Nastätten und Umgebung geöffnet werden. Bernd-Christoph Matern

Die nächsten Termine:

Dienstag, 9. Dezember, DRK Mittelrhein, Sozialstation (Römerstraße 31);

Mittwoch, 10. Dezember, Evangelische  Kirchengemeinde St. Salvator-Kirche (Paul-Spindler-Straße 4);

Donnerstag, 11. Dezember, Familie Seibel (Wilhelm-Nesen-Straße 11);

Freitag, 12. Dezember, Schenke-Laden (Poststraße  6)

Samstag, 13. Dezember, Familie Götzensberger-Schrupp (Wilhelm-Nesen-Straße 71);

Montag, 15. Dezember, Heimatverein Buch, (Am Rathaus Buch);

Mittwoch, 17. Dezember, Eine-Welt-Laden (Römerstraße 56);

Donnerstag, 18. Dezember, Verbandsgemeinde Nastätten (Bahnhofstraße 1)

Freitag, 19. Dezember, Familie Kempenich (Gartenfeld 9).

 

Zu den Fotos:

Viele Lichter, Gesang des Kinderchors „KiChoNa“ und bewegende Worte gab es zum Auftakt des lebendigen Adventskalenders im Wohnpark am Paulinenstift. Der Herrnhuter Stern führt noch zu anderen Adventsfenstern in Nastätten und Buch. Fotos: Matern