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„Dinge so sagen, dass Menschen sie verstehen“

Pfarrer Matthias Schmidt mit Gottesdienst in Siftung Scheuern verabschiedet

NASSAU/RHEIN-LAHN. (18. Dezember 2024) Mit einem Gottesdienst im Versammlungsraum ist Pfarrer Matthias Schmidt aus seinem Amt für Seelsorge und Inklusion in der Stiftung Scheuern Nassau verabschiedet worden. Kerstin Janott, Dekanin des evangelischen Dekanats Nassauer Land, segnete den Theologen, der dem Dekanat erhalten bleibt. Ab 1. Januar ist Schmidt als Krankenhaus-Seelsorger tätig.

Für Schmidt liegen nach zweijähriger Tätigkeit in der Stiftung Abschied und Ankunft nah beinander, wenn er mit dem Jahres beginn seinen Dienst als Klinikseelsorger in den Kliniken in Lahnstein (St. Elisabeth und Lahnhöhe) und Katzenelnbogen (Psychiatrische Fachklinik) antritt. Dekanin Janott stellte die Wertschätzung für die geleistete Arbeit von Pfarrer Matthias Schmidt in den Mittelpunkt und sagte: „Das Gute von ihm bleibt! Gott hat jeden und jede von uns wunderbar gemacht“, so Janott. Genau diese Botschaft habe Schmidt allen Menschen in Scheuern zu verstehen gegeben.

Freundlich, zugewandt und offen hat Matthias Schmidt die Herzen der Menschen erobert. Seine unkomplizierte Art machte es den Menschen leicht, sich auf ihn einzulassen. Pfarrer Matthias Schmidt habe den Menschen stets das Gefühl gegeben, dass sie wichtig sind. So entzündete Schmidt während seines Abschiedsgottesdienstes drei Kerzen für Dankbarkeit, Erinnerung und die Liebe. Aus seinem Talar-Koffer packte er noch andere Dinge zur Freude der Gottesdienst-Besucher aus, die ihn stets an seine erfüllte Zeit in der Stiftung Scheuern erinnern werden.

AbschiedSchmidt1224BibelLeichteSprache kretschmannDas Weberschiffchen etwa, mit dem Schmidt seinen Dienst vor zwei Jahren in der Behindertenseelsorge antrat: Gott habe für ihn weitere Fäden ins Lebensgewebe gewoben. So fand er neue Freunde, er sprach von Begegnungen, die ihn in seinen inneren Erfahrungen bereicherten. Danach kamen seine roten Schuhe zum Vorschein, die gleichzeitig sein Markenzeichen sind. Diese habe er gerne im Dienst getragen. „Kirche muss zum Menschen gehen, das habe ich hier neu gelernt“, so bezeichnete Schmidt seinen aufsuchenden Alltag. Unverzichtbar werde für ihn zukünftig die Bibel in einfacher Sprache sein. „Die Dinge sagen, so dass die Menschen es verstehen. Schon Luther verstand es, weil der den Menschen auf’s Maul schaute“, so Schmidt.

Zum Abschied Schmidts hob Pfarrer Gerd Biesgen, theologischer Vorstand der Stiftung Scheuern, im Namen des gesamten Vorstandes der Stiftung hervor, welch wichtige Bedeutung diese Pfarrstelle hat. Biesgen betonte, dass Seelsorge für Menschen mit Behinderung eine besondere Berufung ist, die Mitgefühl, Hingabe und eine tiefsinnige Verbindung zu den Menschen erfordere. In herausragender Weise habe der scheidende Pfarrer allen große Menschenfreundlichkeit entgegengebracht und die tiefe Bedeutung von Zugehörigkeit in einer Gemeinschaft aufgezeigt. Als Zeichen großer Dankbarkeit überreichte Biesgen ein Geschenk aus der Kreativwerkstatt der Stiftung. Leider sei eine Nachbesetzung dieser Pfarrstelle für die Seelsorge für Menschen mit Behinderung in der Stiftung Scheuern nicht in Sicht, so Biesgen.

Auch Markus Hiller kam in seiner Funktion als erster Vorsitzender der Mitarbeitervertretung zum Gottesdienst, um Matthias Schmidt im Namen der Mitarbeitenden der Stiftung Scheuern zum Abschied zu würdigen. Grüße der Landeskirche übermittelte Pfarrerin Christiane Eßer-Kapp vom Zentrum für Seelsorge und Beratung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN). Beate Kretschmann

Zu den Fotos:

Im Versammlungsraum der Stiftung Scheuern wurde Pfarrer Matthias Schmidt (2. von rechts) aus seinem Amt für Seelsorge und Inklusion in der Stiftung Scheuern Nassau verabschiedet. Dank und gute Wünsche für seinen Dienst in der Klinikseelsorge übermittelten (von links): Dekanin Kerstin Janott, Bewohnerin Elke Breng, Pfarrerin Christiane Eßer-Kapp vom Zentrum für Seelsorge und Beratung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau sowie Pfarrer Gerd Biesgen, theologischer Vorstand der Stiftung. Fotos: Beate Kretschmann

Die Bibel in einfacher Sprache ist für Schmidt zur unverzichtbaren Begleiterin geworden, auch für seinen künftigen Dienst.