
Bundesweites Gütesiegel für evangelisches Kinderhaus Rappelkiste Bornich
Kita-Team und Kirchengemeinde sind stolz auf bundesweite Auszeichnung für hohe Qualität
BORNICH/DARMSTADT. (28.September 2021) Das evangelische Kinderhaus „Rappelkiste“ in Bornich hat das evangelische Gütesiegel für Kindereinrichtungen erhalten. Die bundesweite Auszeichnung prämiert Einrichtungen, die in ihrer religions- und sozialpädagogischen Arbeit eine besondere Qualität gewährleisten. Aufgrund der Coronapandemie konnte die Übergabe des Gütesiegels nicht schon im Jahr 2020 in Darmstadt mit Kirchenpräsident Dr. Volker Jung erfolgen, obwohl die Kita bereits 2020 begutachtet wurde. Jetzt konnte die Feierstunde vor Ort in der Kirchengemeinde Bornich nachgeholt werden.
Kirchenpräsident Jung würdigte per Videogruß das große Engagement der Mitarbeitenden in der Einrichtung, die sich neben den Herausforderungen des regulären Betriebes in Zeiten der Coronapandemie zusätzlich einer umfassenden Qualitätskontrolle gestellt hätten, die Voraussetzung für die Auszeichnung sei. Jung erklärte, dass die Pandemie deutlich gemacht hätte, wie wichtig die Arbeit in den Kitas sei. „Wenn der gut gelebte Alltag wegfällt, merkt man erst wie wichtig die Arbeit ist“. Als große Aufgabe bezeichnete er immer wieder „vom Kind her zu denken und das gesamte Umfeld stets im Blick zu haben.“
Das Kinderhaus ist die 23. Einrichtung, die das Gütesiegel erhält. Es bietet 35 Kindern im Alter von einem Jahr bis zum Schuleintritt Platz. Insgesamt acht Mitarbeitende sind dort tätig. Das Haus wird von der evangelischen Kirchengemeinde Bornich betrieben.
Das Gütesiegel der Bundesvereinigung Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder e.V. (BETA) wird als Qualitätssiegel nur an Einrichtungen vergeben, die erfolgreich ein Qualitätsentwicklungssystem in ihrem Haus etabliert haben. Die Einrichtungen müssen dabei mindestens seit vier Jahren Qualitätsentwicklung und -sicherung als Instrument zur kontinuierlichen Reflexion und Weiterentwicklung ihrer pädagogischen Arbeit genutzt haben, bevor sie sich bewerben können. Dabei sind das evangelische Profil und die Fachlichkeit der Einrichtungen besonders im Blick. Die Auszeichnung gilt fünf Jahre.
Mit dem BETA-Gütesiegel erhalten die evangelischen Träger und Einrichtungen ein bundesweit einheitliches Zeichen mit dem ihr Qualitätsprofil sichtbar und anerkannt wird. Das Verfahren soll Lernprozesse in Gang setzen und die Einrichtungen ermutigen, die Arbeit wertzuschätzen und eigene Entwicklungspotentiale zu entdecken. Klare Strukturen und durchschaubare Abläufe sollen am Ende Kindern, Eltern und den Mitarbeitenden der Einrichtungen Verbindlichkeit und Sicherheit geben.
Derzeit gibt es insgesamt 597 Kindertagesstätten in der EKHN mit knapp 45.071 Plätzen.
Mehr Informationen zum Gütesiegel im Internet:
http://kita.zentrumbildung-ekhn.de/
Hintergrund
Bisher haben 22 Kindertagesstätten in der EKHN in Hessen und Rheinland- Pfalz diese bundesweit anerkannte Auszeichnung erhalten. Das Evangelische Gütesiegel der BETA (Bundesvereinigung Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder e. V.) wird als Qualitätssiegel an Tageseinrichtungen für Kinder vergeben, die erfolgreich ein Qualitätsentwicklungssystem in ihrem Haus etabliert haben. Dabei sind das Evangelische Profil und Fachlichkeit der Einrichtungen besonders im Blick.
Das Evangelische Gütesiegel zeichnet somit Einrichtungen aus, die in ihrer religions- und sozialpädagogischen Arbeit eine besondere Qualität gewährleisten. Mit dem BETA-Gütesiegel erhalten die evangelischen Träger und Einrichtungen ein bundesweit einheitliches Zeichen mit dem ihr Qualitätsprofil sichtbar und anerkannt wird.
Die Ausgestaltung und Umsetzung der Qualitätsentwicklung und - sicherung der Standards wird extern begutachtet. Eine Gutachterin, die die EKHN gemäß den Anforderungen der Bundesvereinigung selbst ausbildet, wird zugeteilt. Diese prüft die Dokumente und macht sich ein eigenes Bild bei einer eintägigen Begutachtung vor Ort. Um festzustellen wie die beschriebenen Standards in der täglichen Arbeit umgesetzt werden, führt sie mit Leitung, Träger, pädagogischen Fachkräften und Elternvertretern Gespräche.“ Ein schriftliches Gutachten dokumentiert das Ergebnis und zeigt Entwicklungspotentiale auf. Das Verfahren setzt viele Lernprozesse in Gang und ermutige die Einrichtungen ihre Arbeit wertzuschätzen und eigene Entwicklungspotentiale zu entdecken.
Die Einrichtungen müssen mindestens seit 4 Jahren Qualitätsentwicklung und -sicherung als Instrument zur kontinuierlichen Reflexion und Weiterentwicklung Ihrer pädagogischen Arbeit genutzt haben, bevor sie sich bewerben können. Klare Strukturen und durchschaubare Abläufe geben Kindern, Eltern und den Mitarbeitenden der Einrichtungen Verbindlichkeit und Sicherheit. Die Dokumentation in einem Qualitätshandbuch als gemeinsame Grundlage für diese Reflexionsprozesse unterstützt diese Verbindlichkeit und hilft vor allem auch neuen Mitarbeitenden sich in die Konzeption und Abläufe im Haus ein zu arbeiten.
Fakten Evangelisches Kinderhaus Bornich
Das Haus bietet 35 Kindern im Alter vom ersten Lebensjahr bis zum Schuleintritt Platz. Insgesamt sind 8 Mitarbeitende inklusive Hauswirtschaft und Reinigung dort tätig. Die evang. Kita beteiligte sich seit 2009 an der Qualitätsentwicklung nach dem Qualitätssystem „Qualitätsfacetten“ in der EKHN. Die Qualitätsentwicklung wurde erfolgreich implementiert. Die Einrichtung arbeitet nach den Bildungs- und Erziehungsempfehlungen des Landes Rheinland – Pfalz und orientiert sich an den „Leitlinien für evangelische Kindertagesstätten in der EKHN“. Das Qualitätskonzept des Zentrums Bildung der EKHN „Gut gelebter Alltag“ wird umgesetzt und bestimmt den Alltag in der Einrichtung.
Das Recht auf bedingungslose Wertschätzung jedes einzelnen Kindes, wie auch das Recht auf Schutz und Fürsorge sind leitendende Grundgedanken der Arbeit im Kinderhaus. Ein offener Umgang mit individuellen Unterschieden wird als Chance unterschiedlicher Lern- und Erfahrungsmöglichkeiten gesehen. Jede*r ist willkommen. Die Einrichtung zeigt sich offenen für Menschen mit Beeinträchtigung, anderen Kulturen und Religionen. Grundlage der pädagogischen Arbeit ist die Beobachtung und Dokumentation. Gelebtes Grundprinzip ist die Partizipation von Kindern und Eltern. Die Zusammenarbeit mit den Eltern ist zentral. Sie sind stets eingeladen mitzuwirken und sich einzubringen.
Qualitätsentwicklung (QE)
Alle Kindertagesstätten in der EKHN haben ein Verfahren zur QE eingeführt. Ca. 500 Einrichtungen nutzen dazu die „Qualitätsfacetten“, die von der EKHN 2007 als eigenes Verfahren eingeführt wurden. Das Verfahren nutzt als zentrales Instrument die regelmäßige Selbstbewertung in den pädagogischen Teams. Unter großer Beteiligung der Praxis wurden 26 Standards für alle evang. Kitas in der EKHN entwickelt, die verbindliche Grundlage für die Ausgestaltung der Qualitätsarbeit vor Ort sind.
Das Verfahren zur Vergabe des Gütesiegels wurde 2010/2011 im Rahmen eines Pilotprojektes in der EKHN entwickelt und evaluiert. Mit Beschluss der Kirchenleitung vom Dezember 2011 wird es für eine externe Begutachtung im Rahmen von Qualitätsentwicklung den Kindertagesstätten in der EKHN empfohlen. Das Gütesiegel war ein Wunsch aus der Praxis. Wie auch in anderen Bereichen üblich, wollten viele Einrichtungen zu ihrer Qualität ein externes Feedback einholen und diese auch beurkundet haben. Niemand wird gezwungen, sich überprüfen zu lassen. Es ist eine freiwillige Option, die aber große Außenwirkung hat.
Mit der Einführung des kirchlichen QE-Verfahrens leistet die EKHN einen erkennbaren Beitrag zur qualitativen Verankerung von Bildung, Erziehung und Betreuung in den evangelischen Kindertagesstätten. Sie sieht es als ihre Verantwortung an, in diesem Kontext religiösen Fragen Raum zu geben, christliche Traditionen in den Alltag zu integrieren, Begegnung der Religion zu ermöglichen und eine Werteerziehung zu fördern.

Kundgebung gegen Rechtsextremismus
Bündnis will auf Marktpatz in Nastätten Zeichen für Demokratie setzen
NASTÄTTEN/RHEIN-LAHN. (15. Februar 2024) Um ein Zeichen gegen Rechtsextremismus und für den Erhalt der Demokratie zu setzen, lädt ein Bündnis von Parteien, Institutionen und gesellschaftliche Initiativen am Samstag, 17. Februar um 16 Uhr auf den Marktplatz nach Nastätten zu einer Kundgebung ein. Dem Bündnis hat sich auch das Evangelische Dekanat Nassauer Land angeschlossen.
Initiator der Veranstaltung ist die SPD Rhein-Lahn. Dem Bündnis gehören außerdem mehrere Parteien, Wählergemeinschaften, der DGB und andere Organisationen an. In dem Aufruf zur Kundgebung heißt es unter anderem: „Wer jetzt wegschaut, der macht mit! Wir sind alle aufgefordert, nicht mehr still zu tolerieren, wie Rechtspopulisten versuchen, unseren Rechtsstaat zu unterwandern.“ Das Bündnis gegen Rechtsextremismus möchte zeigen, dass es höchste Zeit ist, nicht nur an die Geschichte zu erinnern, sondern auch gegen den aufkeimenden Extremismus aufzustehen unter dem Motto „,Nie wieder!' ist jetzt!“.
Zum Foto:
Das Bild oben stammt aus dem Konzentrationslager Dachau. Dort wurden vom NS-Regime zwischen 1933 und 1945 mehr als 200.000 Menschen inhaftiert; dazu zählten politische Gegner, ethnische Minderheiten, Juden, Sinti und Roma, Homosexuelle, Obdachlose, Menschen mit Behinderung – Personen, die nach Meinung der Nazis nicht zur Gesellschaft passten. Foto: Matern