Unser Kreuz hat alle Farben Anhang fuer Mails

Bündnis wirbt in Bad Ems für Toleranz und Respekt

Evangelische Kirche beteiligt sich an Demonstrationszug und Kundgebung – Synode beschließt Resolution

 BAD EMS/RHEIN-LAHN/FRANKFURT. (1. Mai 2024) Ein breites Bündnis der Gesellschaft wirbt im Rahmen einer Demonstration am Samstag, 4. Mai, in Bad Ems für Toleranz und Respekt, an der sich auch die evangelische Kirche beteiligen wird. Die Kundgebung soll den Zusammenhalt in der Gesellschaft stärken und aufzeigen, dass es doch viel positiver ist, für etwas einzustehen als immer nur gegen etwas zu demonstrieren, erklärt der Organisator der Demonstration Michael Brüggemann aus Bad Ems.

Treffpunkt ist um 16 Uhr der Marktplatz „Wipsch“. Von dort aus soll es einen kleinen Demonstrationszug geben, der wieder auf der „Wipsch“ enden wird. Es sind kurze Redebeiträge geplant; unter anderem auch von der Dekanin des evangelischen Dekanats Nassauer Land Kerstin Janott. Trillerpfeifen, Fahnen, Banner und Plakate sind erlaubt, sollten aber nicht inflationär genutzt werden, wie die Veranstalter betonen. 

Die Kirchensynode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau hat in ihrer Frühjahrstagung vergangene Woche in einer Resolution für Demokratie, Vielfalt und Menschenwürde und gegen Rechtspopulismus dazu aufgerufen, im Rahmen der anstehenden Wahlen keine Parteien zu wählen, die Menschen diskriminieren. Hier finden Sie die Resolution.

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Spende für Bus der Friedenswarte: „Jetzt können wir auch mal Ausflüge machen“

G. und I. Leifheit Stiftung ermöglicht Transport zur Tagespflege der Friedenswarte in Bad Ems

 NASSAU/RHEIN-LAHN. (17. Juli 2024) Das Diakoniewerk Friedenswarte in Bad Ems freut sich über die Anschaffung eines Kleinbusses. Mit dem können künftig die Gäste der Tagespflege zwischen ihrem Wohnort und der Bad Emser Wilhelmsallee transportiert werden. Möglich macht das eine Spende der G. und I. Leifheit Stiftung, die den Fahrzeug-Kauf mit 36.000 Euro unterstützte.

„Da können wir jetzt auch mal einen Ausflug machen“, freute sich eine der Mitfahrerinnen, als das neue Fahrzeug einen Stopp vor dem Seniorenwohnheim Haus Hohe Lay in Nassau einlegte. Dort begutachteten Friedenswarte-Vorstand Oliver Eggert und Ingo Nehrbaß, Geschäftsführer der Leifheit-Stiftung, die Anschaffung. „Für den Transport kooperieren wir mit dem Deutschen Roten Kreuz“, so Eggert. Mit der Anschaffung werde man etwas unabhängiger, dankte er Nehrbaß für die neue Mobilität. „Der Antrag stieß bei uns auf offene Ohren“, so Nehrbaß, „die Unterstützung älterer Menschen passt sehr gut zu unseren Förderrichtlinien.“

Freude hat auch Markus Schreiner, der am Steuer des acht Personen fassenden Transporters sitzt und seine Fahrgäste aus Orten der gesamten Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau abholt. „Wir haben sogar jemanden aus Lahnstein in der Tagespflege.“ In dem neuen Fahrzeug können auch Rollstuhlfahrer mitgenommen werden. „Sitz raus, Rolli rein“, zeigt er, wie schnell das geht. Als Betreuer kennt Schreiner die Menschen, die er jetzt chauffiert. „Es ist wichtig, dass die Leute gut und entspannt bei uns in den Tag starten“, sagt die Leiterin der Tagespflege Natascha Eggert. Insgesamt 16 Menschen mit unterschiedlichsten Pflegegraden nutzen derzeit das Angebot in der Bad Emser Wilhelmsallee 37. Dort wird eine Vielzahl von Aktivitäten angeboten, die Geist und Körper fordern. Gerade erst hat sich eine Schachgruppe gefunden; aber auch Bingo ist unter den Gästen sehr beliebt. Von Montag bis Freitag hat die Tagespflege jeweils zwischen 8 und 16 Uhr geöffnet – dabei können die Gäste frei wählen, ob sie täglich oder nur tagesweise kommen möchten. Bernd-Christoph Matern

Zum Foto:
Fachvorstand Oliver Eggert und Ingo Nehrbaß von der G. und I. Leifheit Stiftung freuten sich über die Freude, die der neue Transporter bei Betreuerun und Gästen der Tagespflege auslöste. Foto: Matern

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Buß- und Bettag 2022

RHEIN-LAHN. (16. November 2022) Buße und Beten – passt das noch in die Zeit? Das Beten scheint als Kraftquelle wieder gefragter, auch wenn es den vielfältigen Krisen in der Welt und in nächster Nähe geschuldet sein mag.

Büßen bleibt dagegen ein Relikt vergangener Zeiten. Zumindest in digitalen Medien scheint es unmöglich geworden, eigene Fehler einzugestehen, geschweige denn sie auch noch öffentlich zu bekunden. Der „Backfire-Effekt“ macht Buße in Social-Media quasi unmöglich, selbst wenn man im Innern bekennen müsste, mit eigenem Wissen und Meinung völlig auf dem Holzweg zu sein. Wer sich mit dem Büßen schwer tut, könnte es vielleicht einmal umgekehrt mit dem Danken versuchen und sich die Frage stellen, womit wir alles Gute, das uns widerfährt, eigentlich verdient haben. Vielleicht wäre das ja eine gute Grundlage, sich dafür einzusetzen, dass auch andere Menschen in der Nachbarschaft, in Deutschland und auf der Welt Gutes und Gerechtigkeit erfahren. Altmodisch ausgedrückt findet sich in diesem Sinne in der Bibel ein Gedanke zu Buß- und Bettag und zwar im folgenden Römerbrief des Paulus. (bcm)

Denn nun ihr frei geworden seid von der Sünde,
seid ihr Knechte der Gerechtigkeit geworden.

Römer 6, Vers 18

Der evangelische Feiertag, der jeweils am Mittwoch vor dem Ewigkeitssonntag als Tag der kritischen Selbstreflexion begangen wird, war ursprünglich der der einzige arbeitsfreie Feiertag mit evangelischer Tradition. 1994 war ihm dies bundesweit – außer in Sachsen – aberkannt worden, um die Pflegeversicherung mitzufinanzieren. Die evangelische Kirche hält an dem Feiertag fest.

Corona und der Angriffskrieg in der Ukraine hinterlassen ihre Spuren. Menschen werden getötet, Existenzen bedroht und die Bilder verletzen die Seelen. Wo ist der Notausgang, der Weg ins Freie? So fragt die diesjährige evangelische Aktion zum Buß- und Bettag und ruft dazu auf,  innezuhalten für ein Gespräch mit Gott – auch im Klagegebet.

Hier gelangen Sie zur Website der evangelischen Kirche zum Buß- und Bettag 2022.

Carsten Gelhard leitet evangelische Regionalverwaltung

Kirchliches Dienstleistungszentrum stellt in Nassau Weichen für Zukunft

 NASSAU/RHEIN-LAHN. (16. Mai 2019) Die Evangelische Regionalverwaltung Rhein-Lahn-Westerwald geht mit einer neuen Spitze in die Zukunft: Seit Januar ist Carsten Gelhard der Leiter der Einrichtung, die  Verwaltungsaufgaben für die evangelischen Dekanate Nassauer Land und Westerwald mit ihren insgesamt 88 Kirchengemeinden ausübt und diese unterstützt. In einem feierlichen Gottesdienst in der Evangelischen Johanniskirche Nassau ist der 42-Jährige nun in seinen Dienst eingeführt worden, und während des anschließenden Tags der Offenen Tür hatten die Besucher viel Zeit, die Räumlichkeiten der Regionalverwaltung kennen zu lernen.

Mit Carsten Gelhard sowie dessen Vertretern Hans Georg Kreuseler und dem Leiter der Abteilung Finanzen, Dustin Scharfenkamp ist die Regionalverwaltung auf einem sehr guten Weg, glaubt Pfarrer Wolfgang Weik, Vorsitzender des Regionalverwaltungsverbandes. Das war freilich nicht immer so, wie Weik in seiner Predigt erläuterte. In den vergangenen Jahren erinnerte ihn die Einrichtung wegen ihrer Personalsorgen an ein kleines Flugzeug, das von Windböen durchgeschüttelt wurde. „Aber dank Gottes Hilfe, dem Engagement der neuen Leitung und der Mitarbeiterschaft sind Sie inzwischen wieder auf einem guten Kurs und kommen aus dem Schlingern heraus“, sagte Weik und wünschte der Verwaltung Schutz und Segen, damit sie auch künftig die evangelischen Einrichtungen der Region unterstützen kann.

Das tut sie freilich auf ganz unterschiedliche Weise: Die Regionalverwaltung erstellt beispielsweise die Haushaltspläne der Dekanate, kümmert sich um die Personalverwaltung und berät Dekanate, Kindertagesstätten und Kirchengemeinden. Zu diesem stattlichen Aufgabenportfolio gesellt sich nun auch noch die Umstellung des kirchlichen Rechnungswesens auf die Doppik, also auf die doppelte Buchführung in Konten. Aber auch diese Herausforderung werde das Team der Verwaltung meistern, war sich der Präses des Evangelischen Dekanats Westerwald, Bernhard Nothdurft, sicher: „Die Mitarbeitenden machen die Verwaltung fit für das Tagesgeschäft und die Themen der Zukunft“, sagte er und wünschte der Verwaltung, dass sie auch künftig ein offenes Ohr für die Wünsche und Nöte der kirchlichen Einrichtungen hat.

Denn die werden die Unterstützung in Zukunft besonders brauchen, glaubt Carsten Gelhard: „Haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kirche tragen immer größere Verantwortung – wegen der Umstellung auf die Doppik und neuen, strengeren Rechtsvorschriften“, sagt der Leiter. „Wir als Verwaltung können ihnen die Verantwortung zwar nicht nehmen, aber wollen ihnen zur Seite stehen und ein offenes Haus sein; ein zuverlässiger, kompetenter Dienstleister mit einem Mitarbeiterteam, vor dessen Engagement ich größten Respekt habe.“ Peter Bongard

 

 

 

Zur Person: Carsten Gelhard

Mit Carsten Gelhard steht ein Verwaltungsexperte an der Spitze der Evangelischen Regionalverwaltung Rhein-Lahn-Westerwald. Nach seiner Ausbildung zum Steuerfachgehilfen und dem BWL-Studium arbeitete der Diplom-Betriebswirt zunächst in einer Steuerberatungskanzlei, bevor er 2008 die Hauptbuchhaltung der Stadt Koblenz leitete. Später wurde er der Stellvertretende Amtsleiter des Koblenzer Kämmerer- und Steueramtes. Darüber hinaus war er bis 2018 kaufmännischer Geschäftsführer der Koblenzer Bäder GmbH. Seit Januar 2019 leitet er die Regionalverwaltung Rhein-Lahn-Westerwald.

 

Im Detail: Die Regionalverwaltungen der Landeskirche

Die zehn Regionalverwaltungen innerhalb der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau sind die Dienstleistungszentren für die Kirchengemeinden in der Region. Sie nehmen diejenigen Aufgaben wahr, die über die Kräfte der einzelnen Gemeinden hinausgehen oder durch eine gemeinsame Organisationsform effizienter und kompetenter zu erfüllen sind. Ihre Mitglieder sind die Dekanate der jeweiligen Verwaltungsregion. Dazu gehören zum Beispiel das Erstellen der Haushaltspläne, das Verwalten des Finanzflusses und der Jahresabschluss. Beim Personalwesen geht es beispielsweise um die Beratung in arbeits- und tarifrechtlichen Fragen, um die Personalverwaltung und die Gehaltsabrechnung, bei der Kindertagesstättenverwaltung um Beratung und den Beitragseinzug.

Chagall Exkursion0622Gruppe Foto DNL

Chagall als Vermittler zwischen Himmel und Erde

Seniorenbüro des Kreises und Projektstelle für innovative Arbeit für jüngere Seniorinnen und Senioren des Dekanats Nassauer Land sorgten für lebendige Exkursion

DERNBACH/RHEIN-LAHN. (4. Juli 2022) „Türen öffnen, das ist gut – was versuche ich anderes?“. Mit diesen Worten umschrieb Marc Chagall seinen künstlerischen Auftrag. Das tat nun eine Exkursion nach Dernbach, zu der das Seniorenbüro des Rhein-Lahn-Kreises „Die Brücke“ und die Projektstelle innovative Arbeit für jüngere Seniorinnen und Senioren im evangelischen Dekanat Nassauer Land gemeinsam eingeladen hatten. Im Aloysia Löwenfels-Haus wurde dort Chagalls Ausstellung „Bilder zur Bibel“ besucht.

Chagall Exkursion0622Referentin1 Foto DNLDer Vertreter der klassischen Moderne stellte die biblische Botschaft ins Zentrum seines Schaffens. Die Ausstellung umfasst 43 Originallithografien aus den Jahren 1956 bis 1960, die sich auf die Genesiserzählung wie Schöpfung, Paradies, Kain und Abel bis hin zu den Prophetenbücher beziehen. Dr. Sabine Tischbein, die Direktorin vom Resonanzraum Kloster, zeigte anhand der Bilder Stationen des Lebens und Schaffens von Marc Chagall. Sie nahm in einem intensiven Vortrag die Besucher mit auf die Lebensreise des Künstlers: Herkunft, Familie, künstlerisches Schaffen, Arbeitsweise, seine Spektralfarben und auch seinen Visionen wurden so lebendig. Im Fokus seines Schaffens stehen die „Bilder zur Bibel“.

„Die Bibel ist ein Widerhall der Natur, und dieses Geheimnis versuche ich zu übermitteln. Für mich entspringt die Vollkommenheit in der Kunst wie im Leben dieser biblischen Quelle. Und in der Kunst wie im Leben ist alles möglich, wenn es der Liebe entspringt“, zitierte Tischbein den Künstler. Er deute die biblischen Inhalte als Geschichten eines „mitlaufenden Anfangs, er siedelt den Betrachter darin an und verdichtet dabei diesen Vorgang in eine Symbolik, die auch dort noch nachwirkt, wo alle Worte ihre Wirkung verlieren“, so die Direktorin. Auf diese Weise biete biblische Überlieferung nicht nur Beispiele für Problemlösungen, sondern werde so auf den eigenen Frage- und Erfahrungshorizont bezogen, „dass sie auf unser Denken und Verhalten eine stimulierende, kritisierende und zugleich kreativ verändernde Wirkung ausüben kann“. Chagall werde so zu einem wunderbaren Vermittler zwischen Himmel und Erde. Er selbst habe seine Bilder nicht interpretiert, diese Deutung liege beim Betrachter der Kunst. 

Die Führung machte die Symbolsprache und die Farbsymbolik, die biblischen Geschichten und die historischen Hintergründe der Lithografien für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lebendig und erfahrbar. „Die Bilder haben es geschafft, auch heute wieder Türen zu öffnen“, freuten sich Uschi Rustler vom Seniorenbüro und Ralf Skähr-Zöller von der Projektstelle für innovative Arbeit für jüngere Seniorinnen und Senioren beim Dekanat unisono über die positive Resonanz auf die Exkursion. Sie eröffnete nicht nur neue Aspekte in der Kunst Chagalls, „es gab auch eine neue Resonanz und Wahrnehmung von biblischen Geschichten im eigenen jeweiligen Erfahrungskontext“, so Skähr-Zöller. Angeregt gingen die Diskussionen bei Kaffee und Kuchen weiter. Von einem Erlebnis mit „Sternstundencharakter“ war da die Rede.

Wer sich für das Programm des Klosters interessiert, erhält mehr Informationen auf der Website resonanzraum-kloster.de.

Zu den Fotos:

Dr. Sabine Tischbein, Direktorin vom Resonanzraum Kloster, faszinierte die Gäste aus dem Rhein-Lahn-Kreis mit ihrem Blick auf Chagalls „Bilder zur Bibel“. Fotos: Dekanat/Skähr-Zöller