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Den Kirchenvorständen eine starke Stimme geben

Evangelische Kirche hofft auch im Dekanat Nassauer Land auf hohe Beteiligung

RHEIN-LAHN. (1. Juni 2021) Am 13. Juni werden in mehr als 1000 Kirchengemeinden der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) neue Kirchenvorstände gewählt, in Zeiten der Corona-Pandemie eine besondere Herausforderung. Trotzdem hoffen die Wahlvorstände im Dekanat Nassauer Land auf eine hohe Wahlbeteiligung. Überall werden auch neue 16 EKHN MeineWahl sp 540x250 01 03Wege für die Stimmabgabe beschritten. Die Evangelischen im Dekanat Nassauer Land können ihre Stimmen diesmal nicht nur in Wahllokalen oder per Briefwahl abgeben. Es besteht außerdem die Möglichkeit, online für Kandidatinnen und Kandidaten abzustimmen, die in den kommenden sechs Jahren die Geschicke der Gemeinde leiten sollen.

„Hoffentlich gehen viele Menschen wählen, von jung bis alt!“, sagt Ursel Lichius, die 36 Jahre in dem Gremium der Kirchengemeinde Hömberg-Zimmerschied wirkte. „Es braucht Vielfalt in den Kirchenvorständen, damit alle Interessen vertreten werden“, ist ihr wichtig. Gerade in einer Zeit, wo so viel nach dem Sinn des Lebens gefragt werde, brauche es einer Kirche, die Halt gebe. Zwar seien die Angebote für Kinder bis zu Senioren während der Corona-Pandemie stark eingeschränkt, aber selbst in dieser zeigte der Kirchenvorstand auch in Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde Dausenau Kreativität: ein Filmteam entstand, um zu Weihnachten und Ostern Video-Gottesdienste zu drehen, und die Hömberger Kirche kann sogar als Teststation genutzt werden, was allen Menschen der Region zu Gute kommt.

16 EKHN MeineWahl sp 540x250 01 02Stellvertretend wirbt Lichius in einem Werbespot der Landeskirche für die Teilnahme an der Wahl und vertritt dort mit der 275 Evangelische zählenden Kirchengemeinde Hömberg-Zimmerschied vor allem die kleinen und ländlichen Gemeinden des Kirchengebiets der EKHN. „Unsere Kirche lebt davon, dass viele mitmachen“, betont in dem Clip der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung. Als „Herz der Kirche“ trügen die Vorstände die Verantwortung in den mehr als 1.000 Gemeinden, so die Stellvertretende Kirchenpräsidentin Ulrike Scherf weiter. Gemeinsam mit Ulrich Oelschläger, dem Präses der EKHN-Synode, werben sie: „Geben Sie Ihrem Kirchenvorstand eine starke Stimme!“ Das zweiminütige Video ist unter anderem auf der Internetseite des Dekanats Nassauer Land sowie der EKHN und in den Sozialen Netzwerken der hessen-nassauischen Kirche zu sehen. Neben Hömberg-Zimmerschied kommt in dem Clip auch die mit 8000 Mitgliedern größte EKHN-Kirchengemeinde Langen zu Wort.

a Logo EKHN KV Wahl2021 MeinWahlAm 13. Juni sind 1,2 Millionen Evangelische im hessen-nassauischen Kirchengebiet zwischen Lahnstein und Neckarsteinach sowie Alzey und Schlitz aufgerufen, ihre Kirchenvorstände neu zu wählen. Wahlberechtigt sind alle Kirchenmitglieder ab 14 Jahren. Rund 10.000 Kandidierende stehen in 1.059 Gemeinden zur Wahl.

Kirchenvorstände gelten als besonderes evangelisches Markenzeichen. Sie sind für den Kurs der Gemeinde vor Ort verantwortlich und entscheiden beispielsweise über die neue Pfarrerin ebenso wie über die Dachsanierung und die Ausrichtung der kirchlichen Kindertagesstätte. Sie werden für sechs Jahre gewählt. Die neue Amtsperiode beginnt am 1. September 2021.

Alle Informationen zur Kirchenvorstandswahl auch online unter www.meinewahl.de und dem Hashtag #MeineWahl2021

 

Zahlen und Fakten zur Kirchenvorstandswahl

• Insgesamt sind nach aktuellen Zahlen in den 1.059 Kirchengemeinden der EKHN über 1,2 Millionen Evangelische ab 14 Jahren zur Wahl aufgerufen. 129 Kirchengemeinden mit über 220.000 Wahlberechtigten bieten erstmals eine Online-Wahl an. Die dafür notwendige Online-Registrierung ist noch bis 7. Juni möglich. Mai. Für die reine Briefwahl haben sich angesichts der Corona-Pandemie in diesem Jahr 642 Kirchengemeinden mit über 700.000 Wahlberechtigten entschieden. 288 Kirchengemeinden führen eine Wahl in klassischen Wahllokalen unter besonderen Hygienestandards durch, für die knapp 340.000 Menschen wahlberechtigt sind.

• Der Kirchenvorstand ist das oberste Leitungsorgan der jeweiligen Kirchengemeinde und geistlich und rechtlich für das Gemeindeleben verantwortlich. Kirchenvorstandswahlen gelten als evangelisches Markenzeichen und als ein Kernstück der Ordnung der Kirche, die von Vorständen und Synoden geleitet wird.

• Wahlberechtigt für die Kirchenvorstandswahlen sind alle Evangelischen ab 14 Jahren, gewählt werden können evangelische Gemeindemitglieder ab 18 Jahren und – in manchen Gemeinden – Jugendmitglieder. Die Kirchenvorstandswahlen finden alle sechs Jahre statt. Für die Wahlen wird mit dem Slogan „Evangelisch. Meine Wahl!“ und dem Hashtag #Meinewahl2021 geworben. www.meinewahl.de

• Die Kirchenvorstände haben je nach Gemeindegröße zwischen 4 und 21 Mitglieder. Im Jahr 2015 wurden 9.838 Mitglieder in Vorstände gewählt, davon waren 58,8 Prozent Frauen.  Die Wahlbeteiligung betrug – bezogen auf alle beteiligten Gemeinden – durchschnittlich 18,5 Prozent. Im Dekanat Nassauer Land lag sie 2015 bei knapp 29 Prozent.

• Die EKHN baut sich „von der Basis her“, von den Gemeinden auf. Nach dem Amtsantritt wählen die neuen Kirchenvorstände jeweils Delegierte in die Dekanatssynoden der jeweiligen Regionen, die wiederum die Mitglieder der Kirchensynode bestimmen, des obersten Gremiums der EKHN.

• Für die Durchführung der Kirchenvorstandswahlen sind die Kirchengemeinden selbst verantwortlich. Sie konnten auch über die Einteilung der Wahlbezirke entscheiden und das Wahlverfahren im Einzelnen festlegen. So gibt es – unterschiedlich in einzelnen Gemeinden – neben der Möglichkeit im Wahllokal bzw. per Briefwahl zu wählen, auch die Online-Wahl und die „Allgemeine Briefwahl“ für alle. Bei dieser Wahlform erhalten alle Wahlberechtigten die Unterlagen zur Briefwahl automatisch zugestellt.

• Zu „Jugendmitgliedern im Kirchenvorstand“ können junge Gemeindemitglieder ab 14 Jahren gewählt werden. Damit macht es die EKHN zum zweiten Mal möglich, dass Jugendliche mit Rede- und Antragsrecht aktiv am Entscheidungsprozess der Leitung der Gemeinde mitwirken können. Erstmals gab es bei der vorhergehenden Wahl im Jahr 2015 sogenannte „Jugenddelegierte“.

• Nach den Wahlen am 13. Juni 2021 wird die neue Wahlperiode für die Kirchengemeinden am Mittwoch, 1. September 2021, beginnen. Beginn der neuen Wahlperiode der Dekanatssynoden ist der 1. Januar 2022. Die neue, 13. Kirchensynode der EKHN konstituiert sich dann am 19. Mai 2022.

Kirchengemeinde Diez Stiftskirche l Jakobuskirche00 becrima

Aus zwei mach eins: Fusionsfest mit Konzert und Gottesdienst in Diez

Evangelische der Jakobus- und der Stiftskirchengemeinde seit Januar nach langem Vorlauf vereint

 DIEZ/RHEIN-LAHN. (15. Januar 2025) Mit einem Fusions-Gottesdienst in der Stiftskirche am Sonntag, 19. Januar um 15 Uhr feiert die neue evangelische Kirchengemeinde Diez den Zusammenschluss der bis Ende 2024 eigenständigen Stiftskirchengemeinde und der Jakobusgemeinde Diez-Freiendiez. Bereits am Samstag, 18. Januar um 19 Uhr gibt es aus diesem Anlass ein Konzert mit Eddi Hüneke in der Jakobuskirche Freiendiez. Die einstimmige Entscheidung der beiden Kirchenvorstände fiel bereits im Frühjahr vergangenen Jahres; gemeinsame Wege wurden aber schon seit längerer Zeit beschritten.

So gibt es bereits seit Januar 2020 ein gemeinsames Gemeindebüro für die evangelischen Christen in der Grafenstadt, das in der Mittelstraße 5a in Diez-Freiendiez bezogen wurde. Zur jetzt etwa 4000 Mitglieder zählenden Gemeinde gehören auch die Evangelischen in Birlenbach und Fachingen; Mitte des 19. Jahrhunderts waren die von der Jakobus- zur Stiftskirchengemeinde gewechselt, wie aus den Annalen hervorgeht.

Aber es gibt noch andere Gemeinsamkeiten wie etwa den monatlich erscheinenden Gemeindebrief sowie einmal im Jahr ein gemeinsames Magazin, das sowohl digital als auch in gedruckter Form zu haben ist. Auch Auftritte der Chöre und andere kirchenmusikalische Veranstaltungen wurden in beiden Stadtteilen angeboten. Gemeindeübergreifend wird außerdem schon länger der Nachwuchs in und rund um Diez religiös im Unterricht zur Konfirmation gebildet. Und schließlich gibt es seit einigen Jahren die gemeinsame Website „Evangelisch in Diez“. Dort finden sich sogar wissenswerte Neuigkeiten rund um alle drei evangelischen Diezer Kirchtürme, die es am Zusammenfluss von Aar und Lahn gibt: die St. Peter-Kirche, die Jakobus- und die Stiftskirche. Genau dort, an der Aar-Mündung, stießen auch die mit vereinten Kräften gestemmten Tauffeste auf eine große Resonanz.

Die beiden aus jeweils einem Dutzend Personen bestehenden Kirchenvorstände der Stiftskirchen- und Jakobusgemeinde trafen sich schon während des vergangenen Jahres in der Mehrzahl zu gemeinsamen Sitzungen. Ein Schlüsselerlebnis war für Pfarrer Ingo Lüderitz eine Klausur in Arnoldshain: „Als wir gemeinsam einen Gottesdienst vorbereitet haben, war eine echte Gemeinschaft zu spüren, ohne dass es eine Rolle gespielt hätte, wer welchem der beiden Kirchenvorstände angehört“. Aber es gibt auch ganz praktische Verbesserungen. So, wie sich mit der Einführung des gemeinsamen Gemeindebüros die Öffnungszeiten verbesserten, soll sich durch den künftig gemeinsamen Haushalt auch die interne Verwaltung vereinfachen, weil gegenseitige Verrechnungen der Vergangenheit angehören.

Unabhängig von der jetzigen Vereinigung der beiden Diezer Kirchengemeinden müssen sich alle Kirchengemeinden in der Nachbarschaft Diez-Esterau darauf verständigen, welche Rechtsform sie sich ab 2026 geben wollen. Bernd-Christoph Matern

Zum Foto:
Aus zwei mach eins: Die Evangelischen rund um die Diezer Stiftskirche und die Jakobuskirche im Stadtteil Diez-Freiendiez arbeiten schon seit einigen Jahren eng zusammen. Seit Januar bilden sie eine Kirchengemeinde, was am Samstag mit einem Konzert und am Sonntag mit einem Gottesdienst gefeiert wird. „Dieser Gottesdienst wird festlich und herzlich, mit viel Musik und einem Blick in die gemeinsame Zukunft“, heißt es in der Einladung dazu. Fotos: Matern

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Aus zwei mach eins: Freudiger Start für neue Gemeinde

Evangelische Kirchengemeinde Hahnstätten-Kaltenholzhausen schaut zuversichtlich in die Zukunft

HAHNSTÄTTEN/KALTENHOLZHAUSEN. (17. Januar 2023) Es war ein sehr zuversichtlich stimmender Start, mit dem in Hahnstätten nicht nur in ein neues Jahr, sondern in eine gemeinsame Zukunft von zwei ehemals eigenständigen Kirchengemeinden gestartet wurde. Die seit Januar neue evangelische Kirchengemeinde Hahnstätten-Kaltenholzhausen mit rund 1600 Evangelischen hat ihren Zusammenschluss mit einem Festgottesdienst in der Nikolauskirche und einem Empfang im Gemeindehaus von Hahnstätten gefeiert.

FestZSHAKH 070123Michalke becrima „Schade, dass so viele Menschen düster in die Zukunft schauen“, begann Gemeindepfarrer Urs Michalke den Gottesdienst. Es fehle an Bildern, die „die Macht der Zuversicht“ haben, so der Theologe. Die Startfeier für die neue Kirchengemeinde war ein Beispiel, dem „Immerschlimmerismus“, wie es Michalke nannte, zu begegnen; sie unterstrich vielmehr sicht- und hörbar, dass die Gemeinde und deren Vorstand keine jammernde geschweige denn jämmerliche, sondern eine froh machende Botschaft vertritt. Es helfe nicht weiter, nur frühere Zeiten zu glorifizieren, so Michalke. Tradition bedeute, nicht die Asche, sondern das Feuer weiterzugeben. Die einstige Jahreslosung „Siehe, ich will ein Neues schaffen“ stand als motivierende Losung über dem Zusammenschluss.

FestZSHAKH 070123 Schwenkl becrima Weder Hahnhausen noch Kaltenstätten waren für die neue Gemeinde eine Namensalternative. Die beiden Kirchengemeinden behielten ihre Ortsnamen, denn, wie Pfarrer Michalke bereits in der Predigt sagte: Der Inhalt sei entscheidend, nicht die Form. Und da steht die Gemeinschaft ganz oben, wie der Vorsitzende des derzeit 14 Personen starken Kirchenvorstands Oliver Schwenk erklärte. Kein Fünkchen Wehmut war da zu spüren, im Gegenteil: Die „Zusammenarbeit mit vielen sympathischen Menschen“ und der Ideen-Austausch mache großen Spaß. Schwenk nannte als Beispiele unter anderem Kirchenkonzerte, Besuchsdienste, Bibelnachmittage und nicht zuletzt den durch die Zusammenarbeit jetzt wieder ermöglichten Kindergottesdienst. Auch materiell könne sich die Gemeinde mit seinem schmucken und energetisch sanierten Gemeindehaus sehen lassen. Schwenk: „Wir dürfen uns auch mal an dem erfreuen, was gut läuft“.

FestZSHAKH 070123Beeres01 becrima Das Gesangbuch-Lied „Nun aufwärts froh den Blick gewandt“ gab die Vorsitzende der Dekanatssynode Anja Beeres den Anwesenden mit. Der Zusammenschluss nach der relativ kurzen „Verlobungszeit“ sei ein guter und mutiger Schritt. „Schön, solch einen lebendigen Kirchenvorstand zu haben“, sagte Beeres und erinnerte an Dekanatsveranstaltungen, die in Hahnstätten schon reibungslos organisiert wurden seit Gründung des Großdekanats 2016, als auch Kaltenholzhausen kirchlich wieder ins Rhein-Lahn-Gebiet zurückkehrte.

 

FestZSHAKH 070123Keitsch becrima

Noch weiter zurück reichte der ebenso informative wie unterhaltsame Rückblick, den Reiner Keitsch vortrug. Mit dem Zusammenschluss erlebe die Kirchengeschichte eine Renaissance. Immerhin waren die beiden Gemeinden bis 1956 mehr als 450 Jahre miteinander verbunden, bevor Kaltenholzhausen 60 Jahre von Heringen im Dekanat Runkel aus versorgt wurde. Schon im 15. Jahrhundert kommt Kaltenholzhausen als Filiale der Pfarrei Hahnstätten vor, zitierte er aus einer Pfarrchronik. Die beiden Kirchenvorstände hätten sich in den vergangenen sechs Jahren kennen und schätzen gelernt. „Gemeinsame Projekte haben gezeigt: Wir passen zueinander“, so Keitsch.

FestZSHAKH 070123Keitsch01 becrima Wie das in der Bevölkerung ankommt, verdeutlichte der Chronist mit einem munteren Mundart-Dialog der beiden Rentner „Fritz und Willerm“. Viel Wissenswertes über die „Hohsteerer“ und die „Kalhollser Kärsch“ hatte er den Beiden in den Mund gelegt. Unter anderem erinnerten sie an Zeiten, als Pfarrer und Konfirmanden zu Fuß bei Wind und Wetter zwischen den beiden Orten unterwegs waren. Schon beim Kirchenbau in Kaltenholzhausen halfen viele Hahnstätter mit. Dass gespart werden müsse, habe die Fusion der Verbandsgemeinden vorgemacht, doch im Gegensatz zu dieser habe die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau den Zusammenschluss in zahlreichen FestZSHAKH 070123Musik Becker Jungmann becrima Gemeindeversammlungen von der Basis mitgestalten lassen. „Do hott kaaner ebbes üwer die Kibb vo de Leut bestimmt“.

Gute Wünsche kamen auch von den beiden Ortsbürgermeistern Joachim Egert (Hahnstätten) und Dr. Frank Beerwerth (Kaltenholzhausen). Dass die Gemeinde schwungvoll und zeitgemäß in die gemeinsame Zukunft startet, bewies unter anderem die Musik. Tim Jungmann an der Orgel und Pfarrer Andreas Becker am Saxophon begeisterten bereits in der Kirche mit ihrem brillanten Spiel und unterhielten zum Austausch bei leckerer Suppe im Gemeindehaus im Duett mit jazzig-fetzigen Rhythmen und tollem Sound. Bernd-Christoph Matern

Zu den Fotos:

Freude und ein optimistischer Blick in die Zukunft bestimmten den Festgottesdienst und einen Empfang zum Start der evangelischen Kirchengemeinde Hahnstätten-Kaltenholzhausen. Fotos: Matern

0 AusflugLohr0923Start Foto Roepke Keidel 

Ausflug führte von Kaub und Lorch am Rhein an den Main

Seniorinnen und Senioren erlebten gute Gemeinschaft in Lohr

0 AusflugLohr0923Schneewittchen Foto Roepke KeidelMITTELRHEIN. (24. Oktober 2023) Vom Rhein zum Main: Seniorinnen und Senioren aus den evangelischen Kirchengemeinden Weisel-Dörscheid und Kaub/Lorch besuchten vor kurzem gemeinsam die Stadt Lohr am Main und erlebten einen schönen Tag der Gemeinschaft. Begleitet wurden sie von Pfarrerin Christina Roepke-Keidel.

0 AusflugLohr0923Main Foto Roepke KeidelDie bayerische Stadt im Spessart hat nicht nur eine sehenswerte Altstadt zu bieten, sondern wirbt auch damit märchenhafte Heimat des Schneewittchens zu sein. So wundert nicht, dass die Gäste nach ihrer Ankunft mit dem Busunternehmen Silbernagel von Schneewittchen begrüßt und mit einem Apfel beschenkt wurden. Dann zog es die Gruppe in die lebendige historische Altstadt mit seinem Cafés und Geschäften sowie in die Kirche St. Michael.

Außerdem gab es einen Ausflug mit dem Schiff auf dem Main und bis zu einer Schleuse. Am Abend lockte dann der Gasthof Buchenmühle zur Einkehr. Anschließend fuhr die Gruppe wieder nach Hause; dankbar für einen schönen erlebnisreichen Tag mit guten Begegnungen und Gesprächen. „Wie gut, gemeinsam unterwegs zu sein, das verbindet uns Christen“, zog Pfarrerin Roepke-Keidel ein Fazit des Tages.

Zu den Fotos:
Viele Sehenswürdigkeiten und Gemeinschaft erlebten Seniorinnen und Senioren beim Ausflug vom Mittelrhein nach Lohr am Main. Fotos: Roepke-Keidel 

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Gemeinschaft fördert Gesundheit im Alter

AOK und Netzwerk Nachbarschaft unterstützen das Familienzentrum Bornich mit 1000 Euro

 BORNICH/RHEIN-LAHN. (7. Dezember 2021) Der von den Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) und der Bundessinitiative „Netzwerk Nachbarschaft“ ausgerufene Förderpreis „Gesunde Nachbarschaften“ geht an das Familienzentrum Bornich. Unter den vielen ambitionierten Beiträgen aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland haben die Aktivitäten des ehrenamtlich agierenden Zentrums in der Loreley-Gemeinde die Jury ganz besonders überzeugt, schreibt Dr. Martina Niemeyer, Vorstandsvorsitzende der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland in einem Glückwunsch-Brief für den einzigen Preisgewinner aus dem Rhein-Lahn-Kreis.

Generationen übergreifendes Kaffeetrinken, Frühstück und Mittagessen, der Bornicher Fahrdienst, ein farbiges Magazin, die First Responder, Handwerks- und Lesepaten in der Kindertagesstätte, Deutschunterricht für ausländische Pflegekräfte, Musikgruppen, Spiele-Treffs, Besuchsdienste und Gedächtnistraining und nicht zuletzt digitale Angebote in der Corona-Pandemie – die Liste ist lang und nicht abschließend, mit dem die Bornicher Initiative punkten konnte. Und dabei soll es nicht bleiben. Neben digitalen Angeboten in der Corona-Pandemie widmet sich das Zentrum derzeit insbesondere der Frage, wie ein „Leben zu Hause bis zum Schluss“ ermöglicht werden kann. Eine Veranstaltungsreihe öffnete den Blick zu vergleichbaren Projekten anderer Kommunen, sammelte Wünsche und Hoffnungen Betroffener und die Erfahrungen sozialer Dienste und knüpfte Kontakte zu den Akteuren der Region, die weiter ausgebaut werden sollen.

Dieter Zorbach vom Kirchenvorstand und Koordinatorin Susanne Müller stellten als Protagonisten des Familienzentrums dessen vielfältiges Engagement Thomas Scheid und André Simon von der AOK vor. „Wir verstehen uns ja als Gesundheitskasse und sind deshalb auch schon lange im Bereich Prävention aktiv“, sagte Scheid, als er im evangelischen Pfarrhaus von Bornich die mit 1000 Euro dotierte Auszeichnung überreichte. „Es hat uns absolut begeistert, was hier alles schon bewegt wurde und auch trotz Corona alles geplant wird“, so Scheid. Besonders bemerkenswert fand der AOK-Vertreter, dass sich in der 950-Einwohner-Gemeinde 137 Personen in unterschiedlichster Form engagieren: „Toll, wie sie Menschen mitnehmen und motivieren.“

Ob langfristige Zukunftsprojekte, Zoom-Treffen oder jetzt ein weihnachtliches Schreiben im Briefkasten, damit sich niemand allein vorkommen muss – „es geht uns gerade während der Pandemie darum, die alltäglichen Fäden zusammenzuhalten, damit wir uns nicht aus den Augen verlieren“, berichtete Dieter Zorbach den beiden Gästen der Kasse. Dabei mache das nachbarschaftliche Netzwerk auch an der Gemeindegrenze nicht Halt, wie Koordinatorin Susanne Müller anhand der Auswertung von Veranstaltungen und Teilnehmenden erklärte.

„Nachbarschaftliches Engagement bewahrt vor Isolation und Einsamkeit. Vor allem für ältere Alleinstehende ist das soziale Miteinander entscheidend für ein gesundes Leben“, schreibt AOK-Vorstand Niemeyer zum Hintergrund des Preises. „Der gehört genau hier hin“, sagte Thomas Scheid, als er den gemeinschaftlich gestalteten Pfarrgarten bewunderte und dem Zentrum gratulierte. Für Dieter Zorbach ist die Auszeichnung eine Motivation für die Zukunft des Familienzentrums. „Vielleicht fühlt sich jemand angesprochen, auch mitzumachen und seine Fähigkeiten einzubringen“, hofft der Initiator des Zentrums gerade auch im Hinblick auf das neueste Projekt. „Auf dem Weg in eine l(i)ebenswerte Zukunft“, so das Motto des Familienzentrums Bornich, gebe es „noch zu tun“.

Träger des Familienzentrums Bornich ist die evangelische Kirchengemeinde. Zu den Unterstützern gehört unter anderem das Zentrum Bildung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. Bernd-Christoph Matern

Hier finden sie mehr Informationen zum Familienzentrum Bornich.

Zum Foto:

Im gemeinschaftlich gestalteten neuen Pfarrgarten überreichten Thomas Scheid (2. von links) und André Simon (rechts) von der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland den Spendenscheck an Susanne Müller und Dieter Zorbach vom Familienzentrum Bornich für dessen herausragendes nachbarschaftliches Engagement, das die Gesundheit im Alter fördert. Foto: Matern