Pilgertour 0624 Gruppe Foto Winkenbach

Beim Pilgern viele gute Gedanken und Gefühle gesammelt

Angebot des evangelischen Dekanats Nassauer Land führte aus dem Jammertal zum Kloster Arnstein

 Pilgertour 0624 unterwegsQuer Foto ZoellerRHEIN-LAHN. (17. Juni 2024) Viele Impulse und gute Gedanken sammelte jetzt eine große Pilgergruppe, die sich auf Einladung des evangelischen Dekanats Nassauer Land auf den Weg ins Dörsbachtal rund ums Kloster Arnstein begeben hatte. Ralf Skähr-Zöller von der Projektstelle für innovative Arbeit mit jüngeren Seniorinnen und Senioren organisierte zusammen mit Cora Zöller die Tour, die Pilgerfreunde aus dem ganzen Rhein-Lahn-Kreis anlockte.

„Im Gehen lassen sich eigene Erfahrungen sammeln, der Körper geht Schritt für Schritt und der Geist hat Zeit, weite Horizonte zu erfassen und zu fühlen“, erklärten die beiden ausgebildeten Pilgerbegleiter zu Beginn im Hof des Klosters Arnstein. „Viele gute Gedanken kommen dann von selbst“, so Skähr-Zöller vor dem Start auf dem Rundweg durchs so genannte „Jammertal“. Eine Strecke, die schon viele mit den Füßen betende Menschen beschritten haben, liegt der Weg doch am Lahn-Camino, der zum großen Netz der europäischen Jakobswege zählt.

Pilgertour 0624RalfSkaehr Zoeller Foto ZoellerAn drei Stationen gaben die Pilgerbegleiter den drei Dutzend Teilnehmenden Impulse mit auf den folgenden Weg. So etwa passend zum Jammertal den Psalm 126 in einer Version von Hans Dieter Hüsch. „Ich bin vergnügt, erlöst, befreit“, heißt es darin. „Das Schwere hat seinen Platz, aber wir können auch das Leichte und Fröhliche zulassen“, erklärte Skhr-Zöller. Gemeinsames Singen, Übungen zur Wahrnehmung des Körpers, Naturmeditationen und Gedichte begleiteten die Gruppe, bevor sie wieder den Ausgangspunkt am Kloster Arnstein erreichte. An dem beliebten Pilgerort, den einst Sonderzüge mit tausenden Menschen anfuhren, empfingen die orthodoxen Schwestern von „Dionysios Trikkis und Stagon“ die Pilger mit Kaffee und Kuchen im Pilgersaal und berichteten von ihrem spirituellen Leben und Wirken, das sie dort vor fünf Jahren begonnen haben. Eine orthodoxe Vesper beendete die spirituell anregende Tour.

Im Rahmen der Reihe „Pilgern durch das Jahr“ steht am Sonntag, 21. Juli, diesmal ein Tagesausflug nach Frankfurt auf dem Programm, wo es besondere spirituelle Orte zu erleben gibt. Nähere Informationen dazu gibt Ralf Skähr-Zöller unter E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder Telefon 02603-5099242. Bernd-Christoph Matern

Zu den Fotos:

Rund ums Kloster Arnstein führte die Pilgertour des evangelischen Dekanats Nassauer Land durchs Jammertal, bevor die orthodoxen Schwestern der Gruppe im Pilgersaal Kaffee und Kuchen anboten. Fotos: Brigitte Winkenbach/Nora Zöller

PW030824Abschluss becrima

Beim Pilgern mit Kehle und Bauch viel Segen erlebt

An zwei Tagen zogen Menschen mit Regen und Sonnenschein durchs evangelische Dekanat Nassauer Land

PW24 0308Vesper Foto weigel RHEIN-LAHN. (21. August 2024) Zu zwei Pilgertagen hatte die ehemalige Dekanin des evangelischen Dekanats Nassauer Land Renate Weigel mit ihrem Mann Pfarrer i.R. Armin Himmighofen eingeladen. Die Pilgerwege führten an zwei Samstagen quer durch den Rhein-Lahn-Kreis. Der „harte Kern“ der Weggemeinschaft nutzte beide Angebote, um gemeinsam zu schweigen, zu reden, zu beten, zu singen, Abendmahl zu feiern und die tolle heimische Landschaft zu genießen, soweit es das Wetter zuließ.

PW030824Unterwegs becrima Dauerregen begleitete nämlich die erste 19,3 Kilometer lange Tour von Reitzenhain nach Rettert. „Irgendwann hat man sich daran gewöhnt“, meinte einer der Teilnehmenden, „wir waren ja auch entsprechend gekleidet“. Eine Woche später ging es dann weitgehend trockenen Fußes von Holzappel ins 16,3 Kilometer entfernte Dienethal; nur kurz vor dem Ziel fielen noch einmal ein paar Regentropfen.

PW030824AbschlussWeigel becrima PW030824Kirche2 becrima „Wer sind wir? Wo wollen wir hin?“, erinnerte Weigel in einer Schlussbesinnung in der evangelischen Kirche von Dienethal noch einmal an grundsätzliche Fragen des Lebens, die den ganzen Weg begleiteten. Die Teilnehmenden blickten zurück und zeigten sich dankbar für die gemeinsam gegangene Zeit. Besonders eindrücklich: Als Weigel zuvor im Nassauer Stein-Park Gedanken über Leib, Seele, Bauch und Kehle, mit der sich gleichermaßen „jodeln wie schluchzen“ lässt, zum Besten gab, schlugen einige Jungs auf dem benachbarten Trampolin Saltos. Das passte zu dem Gesagten. Die Theologin öffnete bei den Teilnehmenden einen neuen Blick auf die Begriffe Segnen und Loben. „Wenn wir ein Kind loben, dann ist das auch ein segnen“, verglich Weigel. Menschen für ihre Möglichkeiten zu öffnen, indem man sie lobt, empfinde sie als segnen.

Körperlich geschafft, aber innerlich gestärkt traten die zwei Dutzend Pilgerinnen und Pilger – ein Hund war auch mit dabei – anschließend in der Mehrzahl mit dem Auto die Heimfahrt an. Bernd-Chr. Matern

Zu den Fotos:

Am Ziel der beiden Pilgertage quer durch den Rhein-Lahn-Kreis stellte sich die Gruppe in der evangelischen Kirche von Dienethal noch zu einem Erinnerungsfoto auf. Fotos: Matern/Weigel

TauffestDiezVor040522 becrima

Beim Tauffest in Diez auch an eigene Taufe erinnern

Evangelische Kirchengemeinden in Diez laden in Lahnanlagen ein – Musik umrahmt Feier

DIEZ/RHEIN-LAHN. (14. Juli 2022) Am Sonntag, 17. Juli um 11 Uhr ist es soweit: Die drei evangelischen Kirchengemeinden in und um Diez, St. Peter, Stiftskirche und Jakobus, feiern ein gemeinsames Tauffest in den Lahnanlagen. Gemeinsam werden an insgesamt fünf Stationen 26 Kinder durch die Taufe Mitglied der evangelischen Kirche.

Für alle diejenigen, die nicht zu den Tauffamilien gehören gibt es die Möglichkeit, sich an der Station „Tauferinnerung“ am Altar einen persönlichen Segen zusprechen zu lassen. In der wunderbaren Atmosphäre an der Einmündung zur Aar in die Lahn können Gäste außerdem musikalisch den Gottesdienst genießen. Die vereinten Posaunenchöre aus St. Peter und der Jakobusgemeinde präsentieren ebenso wie Jonas van Baijen am E-Piano traditionelle und moderne geistliche Musik.

Zum Hintergrund des Tauffestes finden Sie hier einen Beitrag.

Beim Waldbaden entschleunigen und Kraft tanken

Evangelisches Dekanat Nassauer Land stellte in Lahnstein gesundheitliche Bedeutung der Bäume in den Focus

 LAHNSTEIN/RHEIN-LAHN. (19. November 2019) Welch heilende Wirkung ein Spaziergang durch den Wald hat, wissen Menschen zu schätzen, die das regelmäßig tun. Neue Lust darauf weckt ein gesundheitsbewusster Trend. das Waldbaden. Das evangelische Dekanat Nassauer Land hatte jetzt zu einem Ausflug in den Wald bei Lahnstein eingeladen, wo sich eine sehr interessierte Gruppe einfand, um den Waldaufenthalt aus einer neuen Perspektive heraus am eigenen Leib zu erfahren.

Der Begriff Waldbaden kommt aus dem Japanischen und heißt Shirin-Yoku. „Es bedeutet mit allen Sinnen in die Waldatmosphäre einzutauchen“, erklärt Ralf Skähr-Zöller, Inhaber der Fachstelle innovative Angebote für jüngere Seniorinnen und Senioren. Im Garten der Gesellschaft für Gesundheitsberatung (GGB) in Lahnstein begrüßte Geschäftsführerin Petra Daum die Gäste und bot eine kleine Einführung zur Gesellschaft für Gesundheitsberatung.

Im Stadtwald von Lahnstein – dort wird gerade ein Heilwald konzipiert – ging es zum praktischen Teil über: Skähr-Zöller bot inmitten der Bäume kleine Wahrnehmungsübungen zum Mitmachen an, etwa bewusstes Laufen und Atmen oder sich als Baum zu fühlen und die Blätter abzustreifen; dann konnten sich die Frauen und Männer einen Lieblingsbaum aussuchen, fühlen, schnuppern und etwas mitzunehmen. „Waldluft ist ein absoluter Heiltrunk“, so Skähr-Zöller. Dieser biete Vitalität, Entschleunigung und eine Stärkung des Immunsystems.

Mit vielen Informationen zum Wald, den Baumarten und Pflanzenstoffen versorgte der Referent die Teilnehmenden und erinnerte unter anderem auch an die Kommunikationsform von Bäumen durch den Austausch verschiedener Botenstoffe. Dabei ging er auch auf die aktuelle Pflanzenforschung ein und die Bedeutung von Terpenen. Den Wald könne man sich als Riesenorganismus vorstellen, so Skähr-Zöller, „der mit mir kommuniziert, und ich werde ein Teil davon“. man müsse keine Blätter essen, Tee trinken, Waldpillen nehmen, sondern nur in den Wald gehen und genießen. Was die meisten Menschen schon immer merkten und fühlten – dafür lieferte die Wissenschaft unter dem Begriff „Waldbaden“ nun auch die entsprechenden Untersuchungen und Informationen.

Trockenheit, Waldrodungen gefährdeten den Wald als eine Lebensgrundlage der Menschen, erinnerte der Referent und verabschiedete die Gäste mit dem Wunsch: „Wir müssen uns alle für einen gesunden Wald einsetzen.“ (bcm)

Zum Foto:
Eine sehr interessierte Gruppe nahm am "Waldbaden" in Lahnstein teil, zu dem Ralf Skähr-Zöller eingeladen hatte. Foto: Metzmacher

Benefizkonzert im Dom des Aartals: 18.000 Euro für Kitas

Mainzer Hofsänger lieferten 500 Gästen in Oberneisen tolles Konzert

OBERNEISEN/RHEIN-LAHN. (15. April 2019) Der Dom des Aartals war der ideale Raum für das Benefizkonzert der Extraklasse voluminöser Chorgesang mit strahlenden Tenören und profunden Bässen. Die Mainzer Hofsänger bescherten 500 Gästen mit ihrem zweistündigen Konzert ein Musikerlebnis, wie es in dieser Qualität wohl selten in der in diesem Jahr 200 Jahre alt werdenden Rundkirche in Oberneisen zu erleben war.

Schon mit den ersten Stücken gewann der unter der musikalischen Leitung von Michael Christ singende Chor die Sympathien des Publikums. 13 Männer in dunklen Anzügen und roter Fliege erzeugten mit ihrem Gesang Gänsehaut pur. Chorleiter Christ mit seinem „Ganzkörperdirigat“ und Andreas Leuck mit seiner fantastischen Klavierbegleitung ließen Gesang und Musik zu einem einzigartigen Klangerlebnis verschmelzen. Und am Ende eines begeisternden Abends konnte Walter Desch, stellvertretender Vorsitzender von Lotto Rheinland-Pfalz, rekordverdächtige 18 000 Euro an die Kirchengemeinde überreichen.

Mit der Lotto-Stiftung Rheinland-Pfalz als Dachträger organisieren die Mainzer Hofsänger neben ihren Gesangsaktivitäten zur Faschingszeit seit 2007 auch geistliche, weihnachtliche und weltliche Chorkonzerte, deren jeweiliger Erlös zu 100 Prozent Zwecken der austragenden Einrichtungen vor Ort zugutekommt. Mehr als 200 Konzerte haben die Mainzer in dieser Zeit ausgerichtet. „Der Erlös des heutigen Abends, ist der höchste Einzelbetrag, den wir bislang in zwölf Jahren erzielen konnten“, freute sich Hofsänger-Kapitän Christoph Clemens mit dem Schirmherrn des Konzertes, Landrat Frank Puchtler. Diese starke Summe kommt, so Frank Puchtler, unseren beiden Kindertagesstätten Gänseblümchen in Oberneisen und der Villa Kunterbunt in Lohrheim zugute. Und die Hofsänger versicherten vor ihrer abschließenden Zugabe, dass sie gern in der Rundkirche zu Gast waren, denn es war auch für sie ein Erlebnis „erstmals im Halbrund hinter einem Altar Aufstellung zu beziehen“.

Unter Ausnutzung der tollen Akustik eröffneten die Mainzer ausdrucksstark mit „Klänge der Freude“ (Edward Elgar) das Konzert und brillierten im ersten Teil des Programms mit Werken von John Rutter, Wolfgang Amadeus Mozart oder Georges Bizet. Mit „Das Morgenrot“ (Robert Pracht) und „Selig sind, die Verfolgung leiden“ (Wilhelm Kienzl) holten sie die Besucher heraus aus dem Alltag und tauchten sie in eine besinnliche Stimmung. Doch die sympathischen Gäste, seit Jahrzehnten ein fester Bestandteil von „Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht“ und aus der fünften Jahreszeit überhaupt nicht wegzudenken, legten am Samstag auch ihre Textmappen weg und animierten das Publikum mit Spirituals wie „I will follow him”, „Amen“ oder „Oh happy day“ zum Mitmachen.

Den Abschluss des Programms bildete das wohl bekannteste Werk der Barockzeit, das „Halleluja“ von Händel. Am Ende des Abends bekräftigte Walter Desch seine Einschätzung: „Die singen alle in der Champions League.“ Den so hoch gelobten Gästen aus Mainz zauberte diese Wertschätzung ein Lächeln ins Gesicht und „Kapitän“ Christoph Clemens versprach: „Wir kommen gern wieder nach Oberneisen.“

Dass alle Chormitglieder auch fantastische Solosänger sind, mag ein Grund sein, das die Hofsänger weltweit der einzige Männerchor sind, der sich über Jahrzehnte auf einem solch hohen Niveau präsentiert. So bezauberten Tenor Stefan Zier und Bass Frank Häser bei „Die Rose“ (Amanda Mc Broom) oder Tenor José Wolf mit „Les Rameaux“ (J.-B. Faure) das Publikum.

 

Zum Foto: Übergabe des Rekorderlöses im Dom des Aartals nach einem erfolgreichen Konzert der Mainzer Hofsänger.  Foto: Seydel