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BUGA 2029: Chancen für christliche Kirchen und Ökumene

Innenminister Roger Lewentz hofft im Gespräch mit Kirchenpräsident Volker Jung auf viele Mitmacher

RHEIN-LAHN/DARMSTADT. (14. September 2020) Es klingt noch weit entfernt aber schon jetzt verlockend: 2029 soll die Bundesgartenschau im Rheintal stattfinden. Und die Kirchen könnten mit einem großen ökumenischen Programm dabei sein. Das sagte der Mainzer Innenminister Roger Lewentz jetzt schon bei einem Besuch bei Kirchenpräsident Volker Jung zu. Das Dekanat Nassauer Land gehört mit der Loreley zum Kernstück des Welterbes Oberes Mittelrheinteil.

02 ea jpg grundmotiv buga2029 mit url 4C„Wir sehen die Bundesgartenschau 2029 im Rheintal als große Chance für die gesamte Region. Da wollen wir sehr gerne dabei sein“, sagte der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Volker Jung, nach einem Gespräch mit dem rheinland-pfälzischen Innenminister und BUGA 2029-Initiator Roger Lewentz im Gebäude der Kirchenleitung in Darmstadt. Wie zuvor schon der katholische Limburger Bischof Dr. Georg Bätzing empfindet auch sein evangelischer Amtsbruder Jung die Wirkungs- und Begegnungsmöglichkeiten einer solchen „sympathischen Großveranstaltung“ als immense Chance für die christlichen Kirchen und die Ökumene. Als Schauplatz für die Bundesgartenschau 2029 wird das spektakuläre  Welterbe Obere Mittelrheintal zwischen Bingen und Koblenz dienen.

Auf der "Buga" über den Glauben nachdenken 

„Wir haben die Erfahrung gemacht, dass viele Menschen während vergleichbarer Großveranstaltungen auch Orte der Besinnung und des Nachdenkens über Gott und die Fragen des Glaubens in der Gesellschaft suchen. Deshalb wollen und werden wir gerne aktiver Teil dieses großen Festes der Bundesländer Rheinland-Pfalz und Hessen am Ende dieses Jahrzehnts sein“, so Kirchenpräsident Jung. Er zeigte sich für diese äußert frühzeitige Einbindung durch Minister Lewentz sehr erfreut. Ein ganzes Bündel von Angeboten für die erwarteten Besucherscharen sei denkbar. Dies reiche von Gottesdiensten über Konzerte und Lesungen, Jugendevents bis hin zu den unterschiedlichsten spannenden Begegnungsforen.

Menschen in der Region erreichen  

„Wir wollen  Menschen erreichen und sie sollen offene Kirchen erleben“, so Jung. Kirchenpräsident und Innenminister sprachen auch über Ökumene bei der BUGA, für die auch Bischof Georg Bätzing plädiert. Die beiden  Vertreter der Kirchen wollen eine Zusammenarbeit miteinander absprechen. Dabei soll auch Bornhofen als zentraler Ort der inneren Einkehr einer Bundesgartenschau, wie von Roger Lewentz in die Diskussion gebracht, eine Rolle spielen.

Mitmacher für die Bundesgartenschau gewinnen 

„Auf dem Weg ins Jahr 2029 wollen wir so viele Menschen wie möglich als gedankliche Verbündete und tatsächliche Mitmacher begeistern. Ich freue mich ganz ungemein, bei beiden hochrangigen Kirchenvertretern wie gewohnt offene Türen und offene Herzen erlebt zu haben“, so Lewentz. Dies seien schon heute wichtige Wegmarken hin zu einem ähnlichen herausragendem Erfolg wie 2011 bei der BUGA in Koblenz. Damals war Roger Lewentz als Innenstaatssekretär BUGA-Regierungsbeauftragter und schon damals waren die Kirchen sehr bedeutsame Veranstaltungspartner. (vr)

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Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz und der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau Volker Jung warben am Sitz der Kirchenverwaltung in Darmstadt für die Bundesgartenschau 2029 im Mittelrheintal. Foto: Rahn

Bundesbürger sorgen sich zum Beginn 2019 um Altersversorgung, Frieden und Klima

HAMBURG/RHEIN-LAHN. (2. Januar 2019) „Welche Fragen würden Sie stellen, wenn Sie auf jede auch eine Antwort erhielten?“ Genau das hat die Stiftung für Zukunftsfragen in einer neuen Untersuchung 2.000 Bundesbürger ab 14 Jahren in persönlichen Interviews gefragt. Das Ergebnis: Altersvorsorge, Umweltschutz und Friede bestimmen die Fragen des Lebens.

Die Studie zeigt beispielsweise, dass sich jüngere Menschen kaum fragen, ob sie sich im Alter eine adäquate Pflege und Betreuung noch leisten können. Dagegen bewegen Kriege, Konflikte und die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz alle Generationen. Worauf die Deutschen zu Beginn des Jahres 2019 der Studie zufolge gern eine Antwort hätten, können Sie hier nachlesen.

Das Thema Frieden prägt übrigens auch die diesjährige Jahreslosung: „Suche Frieden und jage ihm nach.“ Gedanken zur Jahreslosung von der Stellvertretenden Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) finden Sie hier.

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Dieter Zorbach: Unermüdlicher Einsatz fürs Gemeinwohl

Jahrzehnte langes Engagement für Gesellschaft und evangelische Kirche ausgezeichnet

MAINZ/RHEIN-LAHN. (23. Oktober 2020) Dieter Zorbach aus Bornich ist mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet worden. Im Namen von Bundespräsident Frank Walter Steinmeier überreichte Innenminister Roger Lewentz dem engagierten Pensionär die Auszeichnung in Mainz für sein fünf Jahrzehnte langes unermüdliches und vielseitiges Wirken in der Gesellschaft und in der evangelischen Kirche.

„Mit ihren vielfältigen Verdiensten sind sie ein Vorbild für viele andere Menschen“, sagte Lewentz, bevor er Zorbach die höchste Auszeichnung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl zu vergeben hat, am Revers befestigte. Zorbach habe sich in den vergangenen 50 Jahren über die Maßen für seine Mitmenschen, die Region und seinen Heimatort Bornich eingesetzt. „Die Liste seines bürgerschaftlichen und ehrenamtlichen Engagements ist lang und umfangreich. Sie zeichnet ein konkretes Bild eines Mannes, für den das Miteinander und vor allem das lebenslange Voneinander-Lernen Ausgangspunkt und Ziel zugleich sind“, hob Lewentz im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Innenministerium hervor.

Der Grundschullehrer Dieter Zorbach wechselte 1971 an die Nicolaus-August-Otto Realschule in Nastätten, wo er ab 1989 bis zu seinem Ruhestand 2004 die Geschicke der Schule als Schulrektor lenkte. Während seines aktiven Schuldienstes wirkte er an der Revision für Lehrpläne mit, brachte sein Wissen als Schulbuchgutachter ein und begründete die Schulpartnerschaft mit einer Schule in Ghana.

Neben seinem beruflichen Engagement setzte sich Zorbach insbesondere bei der Kirchengemeinde Bornich und im ehemaligen Dekanat St. Goarshausen ein. Seit 1966 engagierte er sich als Leiter der Jugendarbeit der evangelischen Kirchengemeinde St. Goarshausen und verantwortete die Planung und Durchführung von Jugendgottesdiensten. Er war Mitglied des Kirchenvorstandes und übernahm von 1969 bis 1991 den Vorsitz der Dekanatssynode des Dekanats St. Goarshausen. Seit Anfang der 1990-er Jahre bis 2016 gehörte er der Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) an und brachte sich dort in mehreren Gremien der Kirche ein. 2015 übernahm Zorbach den Vorsitz der Kirchengemeinde Bornich. Seit Jahrzehnten steht er im ehrenamtlichen Verkündigungsdienst als Prädikant auf der Kanzel.

Neben der schulischen Bildung und dem kirchlichen Engagement ist Dieter Zorbach das bürgerschaftliche Miteinander in seiner Heimatgemeinde Bornich eine Herzensangelegenheit. So gründete er die „Initiative 55 plus-minus“, ein mittlerweile bundesweit anerkanntes Netzwerk mit dem Ziel, neue Kontakte zu knüpfen und auch auf Kompetenzen und Erfahrungen von Seniorinnen und Senioren zurückzugreifen. Die Initiative brachte unter anderem generationenübergreifende Projekte in Kooperation mit Schülern und Senioren hervor. 

„Der Erfolg dieser Idee bleibt nicht aus. Die Initiative startete 2005 mit fünf Projektgruppen und umfasst mittlerweile rund 70 Gruppen mit etwa 5000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern pro Jahr. Voneinander lernen, sich austauschen und Kräfte bündeln sind der Klebstoff für eine erfüllende Gemeinschaft aus Jung und Alt. Dieter Zorbach hat dafür die nötigen Bedingungen geschaffen“, so der Minister in seiner Laudatio. „Dieses Engagement, das sich in seine zahlreichen Ehrenämter einreiht, verdient unsere höchste Anerkennung.“ Die Initiative sei zudem ein Beispiel, wie man sich in Corona-Zeiten an die Regeln halten und trotzdem soziale Kontakte aufrecht erhalten kann, erklärte der Minister mit Blick auf die digitalen Angebote der Initiative. Die wurden schon zu Beginn der Pandemie unter Zorbachs Leitung entscheidend weiter entwickelt und auf die Projekt-Treffen übertragen. „Bleiben sie im Boot der Vernünftigen“, sagte Lewentz.

Seit 2016 hat Zorbach die Projektleitung der sozial-kooperativen App „Meindorf55plus - Trotz Alter bleibe ich!“ inne. Auch die „Initiative für Bornich - auf dem Weg in eine l(i)ebenswerte Zukunft“ geht auf den Einsatz des pensionierten Lehrers zurück. Seit 2007 können hierüber Projekte entwickelt und mit dem Ziel im Dorf angeboten werden, Bornich als attraktives Lebensumfeld zu erhalten. Seit dem Jahr 2015 hilft Zorbach als Deutschlehrer in der Flüchtlingsbetreuung. Schon 2012 wurde Zorbach mit der Verdienstmedaille des Landes ausgezeichnet.

BVKZorbach2110 2020Gruppe becrima Man könnte in dem Alter ja auch andere Dinge machen, zeigte sich Landrat Frank Puchtler stolz auf seinen engagierten Kreisbürger. Zorbach sei die Grundhaltung abzuspüren, die hinter allem Engagement stecke, zumal der Geehrte gesellschaftliche Entwicklungen immer im Blick habe. Es habe noch niemand an Corona gedacht, „da sind sie mit einer App für Senioren vorausgegangen“, so Puchtler, der zudem die Kontakte mit dem Seniorenbüro hinwies. „Das wird viel Pilotarbeit geleistet. Der Landrat sprach von vielen wunderbaren Begegnungen vor allem durch die gemeinsame Zeit in der Landessynode der EKHN, wo Zorbach einst als Sprecher der Propstei Südnassau sein „Chef“ gewesen sei.

Dankbar zeigte sich auch der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Loreley Mike Weiland nicht nur für viele beratende Gespräche, sondern auch konkrete Schritte für die Region wie Essen auf Rädern, ärztliche Versorgung, die First Responder oder ein Workshop, wie die Mitbürger im Jahr 2029 leben. „Wir arbeiten Hand in Hand“, sagte Weiland, auch im Ziel, dass die Menschen in der Region so lange wie möglich selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden leben können. „Du sprühst vor Ideen“, lobte Ortsbürgermeisterin Karin Kristja ihren Mitbürger und nannte beispielhaft den gemeinsamen Mittagstisch, die Fahrgemeinschaften und das Familienzentrum. Bornichs Gemeindepfarrer Winfried Steinke schloss sich dem Dank im Namen der evangelischen Kirchengemeinde an und Dekanat an.

BVKZorbach2110 2020Spricht becrima Und was treibt ihn in seinem unermüdlichen Engagement an? Zum Einen ist da seine Überzeugung vom Priestertum aller Gläubigen, das schließt für ihn den Professor ebenso ein wie den Menschen mit einer Behinderung. Soziale Kontakte auf Augenhöhe predigt er nicht nur, sondern setzt sie auch um. Und dazu gesellt sich sein Streben, Menschen durch Bildung ihre Selbstwirksamkeit zu erschließen. „Machen wir uns gegenseitig fertig oder bauen wir uns gegenseitig auf?“, drückt es der Geehrte anders aus.

Und er nutzt den Termin einmal mehr, die Werbetrommel für die Initiative zu trommeln. Nicht er allein, sondern 80 Macher sorgten darin dafür, dass man auch nach dem Berufsleben in der ländlichen Region gemeinsam aktiv werden könne. „Die machen, was sie wollen und zwar im besten Sinne“, so Zorbach. „Worum geht es denn auch im Alter: um erfüllte Lebenszeit.“ Ob der Wunsch vieler Menschen, möglichst bis zum Tod zuhause leben zu können, sich erfüllen lässt, wisse er nicht. „Aber wir können zumindest daran arbeiten.“ Bernd-Chr. Matern

 

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Innenminister Roger Lewentz überreichte die höchste Auszeichnung der Bundesrepublik Deutschland, das Bundesverdienstkreuz am Bande an Dieter Zorbach und dankte auch dessen Frau mit einem Blumenstrauß. Fotos: Matern

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Bundesweites Gütesiegel für evangelisches Kinderhaus Rappelkiste Bornich

Kita-Team und Kirchengemeinde sind stolz auf bundesweite Auszeichnung für hohe Qualität 

BORNICH/DARMSTADT. (28.September 2021) Das evangelische Kinderhaus „Rappelkiste“ in Bornich hat das evangelische Gütesiegel für Kindereinrichtungen erhalten. Die bundesweite Auszeichnung prämiert Einrichtungen, die in ihrer religions- und sozialpädagogischen Arbeit eine besondere Qualität gewährleisten. Aufgrund der Coronapandemie konnte die Übergabe des Gütesiegels nicht schon im Jahr 2020 in Darmstadt mit Kirchenpräsident Dr. Volker Jung erfolgen, obwohl die Kita bereits 2020 begutachtet wurde. Jetzt konnte die Feierstunde vor Ort in der Kirchengemeinde Bornich nachgeholt werden.

Kirchenpräsident Jung würdigte per Videogruß das große Engagement der Mitarbeitenden in der Einrichtung, die sich neben den Herausforderungen des regulären Betriebes in Zeiten der Coronapandemie zusätzlich einer umfassenden Qualitätskontrolle gestellt hätten, die Voraussetzung für die Auszeichnung sei. Jung erklärte, dass die Pandemie deutlich gemacht hätte, wie wichtig die Arbeit in den Kitas sei. „Wenn der gut gelebte Alltag wegfällt, merkt man erst wie wichtig die Arbeit ist“. Als große Aufgabe bezeichnete er immer wieder „vom Kind her zu denken und das gesamte Umfeld stets im Blick zu haben.“

Das Kinderhaus ist die 23. Einrichtung, die das Gütesiegel erhält. Es bietet 35 Kindern im Alter von einem Jahr bis zum Schuleintritt Platz. Insgesamt acht Mitarbeitende sind dort tätig. Das Haus wird von der evangelischen Kirchengemeinde Bornich betrieben.

Das Gütesiegel der Bundesvereinigung Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder e.V. (BETA) wird als Qualitätssiegel nur an Einrichtungen vergeben, die erfolgreich ein Qualitätsentwicklungssystem in ihrem Haus etabliert haben. Die Einrichtungen müssen dabei mindestens seit vier Jahren Qualitätsentwicklung und -sicherung als Instrument zur kontinuierlichen Reflexion und Weiterentwicklung ihrer pädagogischen Arbeit genutzt haben, bevor sie sich bewerben können. Dabei sind das evangelische Profil und die Fachlichkeit der Einrichtungen besonders im Blick. Die Auszeichnung gilt fünf Jahre.

Mit dem BETA-Gütesiegel erhalten die evangelischen Träger und Einrichtungen ein bundesweit einheitliches Zeichen mit dem ihr Qualitätsprofil sichtbar und anerkannt wird. Das Verfahren soll Lernprozesse in Gang setzen und die Einrichtungen ermutigen, die Arbeit wertzuschätzen und eigene Entwicklungspotentiale zu entdecken. Klare Strukturen und durchschaubare Abläufe sollen am Ende Kindern, Eltern und den Mitarbeitenden der Einrichtungen Verbindlichkeit und Sicherheit geben.

Derzeit gibt es insgesamt 597 Kindertagesstätten in der EKHN mit knapp 45.071 Plätzen.

Mehr Informationen zum Gütesiegel im Internet:

http://kita.zentrumbildung-ekhn.de/

Hintergrund

Bisher haben 22 Kindertagesstätten in der EKHN in Hessen und Rheinland- Pfalz diese bundesweit anerkannte Auszeichnung erhalten. Das Evangelische Gütesiegel der BETA (Bundesvereinigung Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder e. V.) wird als Qualitätssiegel an Tageseinrichtungen für Kinder vergeben, die erfolgreich ein Qualitätsentwicklungssystem in ihrem Haus etabliert haben. Dabei sind das Evangelische Profil und Fachlichkeit der Einrichtungen besonders im Blick.

Das Evangelische Gütesiegel zeichnet somit Einrichtungen aus, die in ihrer religions- und sozialpädagogischen Arbeit eine besondere Qualität gewährleisten. Mit dem BETA-Gütesiegel erhalten die evangelischen Träger und Einrichtungen ein bundesweit einheitliches Zeichen mit dem ihr Qualitätsprofil sichtbar und anerkannt wird.

Die Ausgestaltung und Umsetzung der Qualitätsentwicklung und - sicherung der Standards wird extern begutachtet. Eine Gutachterin, die die EKHN gemäß den Anforderungen der Bundesvereinigung selbst ausbildet, wird zugeteilt. Diese prüft die Dokumente und macht sich ein eigenes Bild bei einer eintägigen Begutachtung vor Ort. Um festzustellen wie die beschriebenen Standards in der täglichen Arbeit umgesetzt werden, führt sie mit Leitung, Träger, pädagogischen Fachkräften und Elternvertretern Gespräche.“ Ein schriftliches Gutachten dokumentiert das Ergebnis und zeigt Entwicklungspotentiale auf. Das Verfahren setzt viele Lernprozesse in Gang und ermutige die Einrichtungen ihre Arbeit wertzuschätzen und eigene Entwicklungspotentiale zu entdecken.

Die Einrichtungen müssen mindestens seit 4 Jahren Qualitätsentwicklung und -sicherung als Instrument zur kontinuierlichen Reflexion und Weiterentwicklung Ihrer pädagogischen Arbeit genutzt haben, bevor sie sich bewerben können. Klare Strukturen und durchschaubare Abläufe geben Kindern, Eltern und den Mitarbeitenden der Einrichtungen Verbindlichkeit und Sicherheit. Die Dokumentation in einem Qualitätshandbuch als gemeinsame Grundlage für diese Reflexionsprozesse unterstützt diese Verbindlichkeit und hilft vor allem auch neuen Mitarbeitenden sich in die Konzeption und Abläufe im Haus ein zu arbeiten.

Fakten Evangelisches Kinderhaus Bornich

Das Haus bietet 35 Kindern im Alter vom ersten Lebensjahr bis zum Schuleintritt Platz. Insgesamt sind 8 Mitarbeitende inklusive Hauswirtschaft und Reinigung dort tätig. Die evang. Kita beteiligte sich seit 2009 an der Qualitätsentwicklung nach dem Qualitätssystem „Qualitätsfacetten“ in der EKHN. Die Qualitätsentwicklung wurde erfolgreich implementiert. Die Einrichtung arbeitet nach den Bildungs- und Erziehungsempfehlungen des Landes Rheinland – Pfalz und orientiert sich an den „Leitlinien für evangelische Kindertagesstätten in der EKHN“. Das Qualitätskonzept des Zentrums Bildung der EKHN „Gut gelebter Alltag“ wird umgesetzt und bestimmt den Alltag in der Einrichtung.

Das Recht auf bedingungslose Wertschätzung jedes einzelnen Kindes, wie auch das Recht auf Schutz und Fürsorge sind leitendende Grundgedanken der Arbeit im Kinderhaus. Ein offener Umgang mit individuellen Unterschieden wird als Chance unterschiedlicher Lern- und Erfahrungsmöglichkeiten gesehen. Jede*r ist willkommen. Die Einrichtung zeigt sich offenen für Menschen mit Beeinträchtigung, anderen Kulturen und Religionen. Grundlage der pädagogischen Arbeit ist die Beobachtung und Dokumentation. Gelebtes Grundprinzip ist die Partizipation von Kindern und Eltern. Die Zusammenarbeit mit den Eltern ist zentral. Sie sind stets eingeladen mitzuwirken und sich einzubringen.

Qualitätsentwicklung (QE)

Alle Kindertagesstätten in der EKHN haben ein Verfahren zur QE eingeführt. Ca. 500 Einrichtungen nutzen dazu die „Qualitätsfacetten“, die von der EKHN 2007 als eigenes Verfahren eingeführt wurden. Das Verfahren nutzt als zentrales Instrument die regelmäßige Selbstbewertung in den pädagogischen Teams. Unter großer Beteiligung der Praxis wurden 26 Standards für alle evang. Kitas in der EKHN entwickelt, die verbindliche Grundlage für die Ausgestaltung der Qualitätsarbeit vor Ort sind.

Das Verfahren zur Vergabe des Gütesiegels wurde 2010/2011 im Rahmen eines Pilotprojektes in der EKHN entwickelt und evaluiert. Mit Beschluss der Kirchenleitung vom Dezember 2011 wird es für eine externe Begutachtung im Rahmen von Qualitätsentwicklung den Kindertagesstätten in der EKHN empfohlen. Das Gütesiegel war ein Wunsch aus der Praxis. Wie auch in anderen Bereichen üblich, wollten viele Einrichtungen zu ihrer Qualität ein externes Feedback einholen und diese auch beurkundet haben. Niemand wird gezwungen, sich überprüfen zu lassen. Es ist eine freiwillige Option, die aber große Außenwirkung hat.

Mit der Einführung des kirchlichen QE-Verfahrens leistet die EKHN einen erkennbaren Beitrag zur qualitativen Verankerung von Bildung, Erziehung und Betreuung in den evangelischen Kindertagesstätten. Sie sieht es als ihre Verantwortung an, in diesem Kontext religiösen Fragen Raum zu geben, christliche Traditionen in den Alltag zu integrieren, Begegnung der Religion zu ermöglichen und eine Werteerziehung zu fördern.

GedenkstaetteDachau1973

Kundgebung gegen Rechtsextremismus

Bündnis will auf Marktpatz in Nastätten Zeichen für Demokratie setzen

Plakat Demo gegen Rechts NASTÄTTEN/RHEIN-LAHN. (15. Februar 2024) Um ein Zeichen gegen Rechtsextremismus und für den Erhalt der Demokratie zu setzen, lädt ein Bündnis von Parteien, Institutionen und gesellschaftliche Initiativen am Samstag, 17. Februar um 16 Uhr auf den Marktplatz nach Nastätten zu einer Kundgebung ein. Dem Bündnis hat sich auch das Evangelische Dekanat Nassauer Land angeschlossen.

Initiator der Veranstaltung ist die SPD Rhein-Lahn. Dem Bündnis gehören außerdem mehrere Parteien, Wählergemeinschaften, der DGB und andere Organisationen an. In dem Aufruf zur Kundgebung heißt es unter anderem: „Wer jetzt wegschaut, der macht mit! Wir sind alle aufgefordert, nicht mehr still zu tolerieren, wie Rechtspopulisten versuchen, unseren Rechtsstaat zu unterwandern.“ Das Bündnis gegen Rechtsextremismus möchte zeigen, dass es höchste Zeit ist, nicht nur an die Geschichte zu erinnern, sondern auch gegen den aufkeimenden Extremismus aufzustehen unter dem Motto „,Nie wieder!' ist jetzt!“.

 

 

Zum Foto:

Das Bild oben stammt aus dem Konzentrationslager Dachau. Dort wurden vom NS-Regime zwischen 1933 und 1945 mehr als 200.000 Menschen inhaftiert; dazu zählten politische Gegner, ethnische Minderheiten, Juden, Sinti und Roma, Homosexuelle, Obdachlose, Menschen mit Behinderung – Personen, die nach Meinung der Nazis nicht zur Gesellschaft passten. Foto: Matern