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Mit #Osterhoffnung und „Stepi“ durch die Pandemie

Evangelische Kirche schreibt Mitglieder zu Ostern an und dreht zum Fest Video mit Kulttrainer Dragoslav Stepanović

DARMSTADT/RHEIN-LAHN. (29. März 2021) Zum zweiten Mal stehen die Kar- und Osterwoche voll im Zeichen von Corona. In den düsteren Zeiten einer Pandemie wendet sich die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) deshalb mit einem farbenfrohen Schreiben zu den Feiertagen an knapp eine Million evangelische Haushalte im Kirchengebiet zwischen Biedenkopf und Neckarsteinach. Auch im Rhein-Lahn-Kreis ist die hoffnungsvolle Post dieser Tage in den Briefkästen zu finden. Unter dem Motto #Osterhoffnung erklärt es auf 16 bunten Seiten, warum Ostern gerade in der Krise Kraft geben kann. Außerdem gibt es Tipps, wie es möglich ist, auch alleine oder im kleinen Familienkreis zuhause stimmungsvoll an den Festtagen eine Hausandacht zu feiern. Leitfarbe des Trostbriefs ist ein knalliges Rot, das als Symbol für die Farbe des Lebens gilt.

Kirchenpräsident: Botschaft der Hoffnung per Post nach Hause bringen

Osterhoffnung09 IP21 1 Pressebild RZDer hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung beschreibt in der Postsendung das herausfordernde Leben in der Corona-Pandemie zwischen Überforderung, Existenzangst und Todesfurcht. Jung: „Besonders bedrückend ist das Leiden und Sterben vieler Menschen. Hinter jedem Tod steht ein einzelner Mensch mit seinem Schicksal und den Angehörigen mit ihrem Leid. In unseren Gedanken und Gebeten sind wir bei ihnen. Mittlerweile können wir aber auch wieder mit größerer Zuversicht nach vorne schauen. Neue Perspektiven tun sich auf. Menschen können geimpft werden. Es ist großartig, dass dies möglich ist. Die Frühlingsmonate schenken neuen Lebensmut. An Ostern feiern wir Christinnen und Christen, dass der Tod  nicht das letzte Wort behält, sondern das Leben siegt. Es ist das Fest der großen Hoffnung auf Gottes Liebe, die uns umgibt – in diesem Leben und darüber hinaus. Wir möchten Ihnen gerne etwas von dieser Botschaft und dieser Hoffnung nach Hause bringen.“ Die Aktion #Osterhoffnung gehört zur Reihe der „Impulspost“-Sendungen, mit der die EKHN ihre Mitglieder regelmäßig Anstöße zu Glaubens- und Lebensthemen gibt.

„Stepi“: Gemeinsam mit der Kirche Mut in der Pandemie machen

aStepi aufnahmen 2 vrBei den Vorbereitungen der Aktion #Osterhoffnung hat sich durch die Vermittlung der Kirchengemeinde Hattersheim spontan auch eine außergewöhnliche Zusammenarbeit mit dem früheren Kult-Trainer von Eintracht Frankfurt, Dragoslav Stepanović, ergeben. „Stepi“ gab 1992 mit der Eintracht in einem dramatischen Finale am letzten Bundesliga-Spieltag die Meisterschaft an Stuttgart aus der Hand. Er kommentierte dies mit dem inzwischen fast sprichwörtlichen Zitat: „Lebbe geht weider“. Stepanović kam auf die Kirche zu und wollte dabei helfen, ein hoffnungsvolles Zeichen in der Pandemie zu setzen. Mit einem Video - das vor allem für soziale Netzwerke gedacht ist – er nun   gemeinsam mit der evangelischen Kirche Mut in der Corona-Pandemie machen. Der serbisch-orthodoxe Christ erzählt darin die biblische Auferstehungsgeschichte nach. Und sie wird natürlich umrahmt mit seinem einprägsamen Satz „Lebbe geht weider“. Die freie Textvorlage basiert auf dem Johannesevangelium (Kapitel 20, Verse 11-18). Gemeinden haben bereits angefragt, ob sie den Film in ihre Video-Gottesdienste zu Ostern oder gestreamten Feiern einbauen können. Ostervideo mit Dragoslav Stepanović im Internat auf www.osterhoffnung.de oder Youtube: ekhn.link/stepi.

Angebote zu #Osterhoffnung im Internet

Neben dem Video mit Dragoslav Stepanović wird die Aktion #Osterhoffnung auch mit Angeboten im Internet verknüpft. Die Internetseite www.osterhoffnung.de gibt unter anderem Tipps für den Besuch von vornehmlich digitalen Gottesdiensten oder besonderen Osterkationen vor Ort. Zudem bietet sie Hinweise, wie Familien mit Kindern Ostern auch in der Pandemie feiern können und eine Ostergeschichte auf Hessisch. Unterstützt wird das Angebot in den sozialen Medien der EKHN bei Instagram, Facebook und Twitter mit dem Hashtag #Osterhoffnung. (vr)

Internet:
www.osterhoffnung.de

Osterfreude vom Balkon aus erklingen lassen

Zum Abschluss des ZDF-Fernsehgottesdienstes sind Musikanten in den Orten des Rhein-Lahn-Kreises gefragt

 RHEIN-LAHN. (6. April 2020) „Getrennt, aber durch Musik verbunden – so werden wir dieses Jahr Ostern feiern“, so schreibt die Landeskirchenmusikdirektorin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) Christa Kirschbaum in einem Brief an alle Chöre im Gebiet der EKHN. Nicht nur sie freut sich, wenn dadurch die Osterbotschaft vom Balkon aus zum Klingen gebracht wird. Auch im Dekanat Nassauer Land werden sich viele Menschen am Ostermorgen um 10.15 Uhr an dieser außergewöhnlichen Form des Musizierens beteiligen.

„Ostern vom Balkon“ ist der musikalische Flashmob überschrieben, der im Anschluss an den ZDF-Fernsehgottesdienst am Ostersonntag (er dauert von 9.30 bis 10.15 Uhr) starten soll und alles auf die Balkone und an offene Fenster bittet, was spielen und singen kann. „Jede Stimme zählt!“, so Kirschbaum. Vor allem die Bläserinnen und Bläser der Posaunenchöre im Dekanat Nassauer Land sind bereits fleißig am üben, damit die Osterbotschaft hörbar wird. Mit dem Osterchoral „Christ ist erstanden“ soll die Überleitung vom TV-Gerät ins reale Leben der Ortschaften beginnen. Und wer im Familienkreis gleich mehrere Bläser oder andere musizierende Angehörige in der Wohnung hat, kann sich auch mehrstimmig an der klangvollen Aktion beteiligen – mit der eigenen Stimme sowieso.

Der Aufruf des Posaunenwerks Hannover, an Ostern den Choral „Christ ist erstanden“ zu spielen, hat sich derart im Internet verbreitet, dass er von den Verantwortlichen des ZDF-Fernsehgottesdienstes aufgegriffen wurde. So wird die TV-Übertragung mit genau diesem Lied enden, was dann den Aufruf an alle Bläserinnen, Bläser und alle anderen musizierenden und singenden Menschen bedeutet, real in den Choral einzustimmen, sei es aus dem Fenster, vom Balkon aus oder aus dem eigenen Garten, wenn das möglich ist. „Wer mag, spielt danach einfach noch weitere Osterlieder aus dem evangelischen Gesangbuch“, so Landesposaunenwart Johannes Kunkel. (bcm)

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Ob mit der Trompete oder der eigenen Stimme: Am Ostersonntag soll um 10.15 Uhr mit „Christ ist erstanden“ die Osterfreude in die Welt erklingen. Foto: Matern

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Auf dem kleinen Pilgerweg die Schöpfung wahrgenommen

Jüngere Seniorinnen und Senioren begaben sich in der Reihe „Gesund und Draußen“ auf inspirierenden Weg

RHEIN-LAHN-AAR. (23. August 2021) Vor kurzem erst eröffnet, hat sich der Kleine Pilgerweg im Aartal zu einem beliebten Ausflugsziel für Gruppen entwickelt, die nicht nur wandern wollen. Ralf Skähr-Zöller von der Projektstelle „Innovative Arbeit mit jüngeren Seniorinnen und Senioren“ des evangelische Dekanats Nassauer Land hatte eine hochinteressierte Schar von Pilgern auf den 7,3 Kilometer langen Rundweg mitgenommen. Im Rahmen der Reihe „Gesund und Draußen“ setzten die sich mit dem Leitmotiv des Weges, dem Psalm 96 auseinander.

„Der Himmel freue sich und die Erde sei fröhlich“, heißt es darin unter anderem, ein Gedanke, der für die zwei Dutzend Pilger und Pilgerinnen spürbar wurde, die sich von der Tour und ihren sieben Stationen zum Verweilen, Singen, Fühlen, Staunen, Schauen und Mitmachen anregen ließen. Skähr-Zöller gab zum Psalm 96 auf der Tour Impulse mit Fokus auf den Himmel, sprudelndes köstliches Wasser, Weitblick, Lauschen und Rauschen aber auch auf die Themen Ökumene, Veränderung und Vertrauen.

Sehr inspirierend war der Weg, der sich durch dichten Wald schlängelt, direkt am Ufer der Aar entlang und auch über weite Wiesen und Felder. Kurze zum Nachsinnieren anregende Pausen wurden etwa an den beiden Brunnen Römerquelle und Johannesbrunnen eingelegt. Fast an der höchsten Stelle des Weges gab es eine „Pilgerrast“. Matthias Metzmacher, Pfarrer für Gesellschaftliche Verantwortung im Dekanat, leitete zum fröhlichen Singen an, oft im Kanon, mit unterschiedlichen Liedern zum Thema Schöpfung, die es zu bewahren gilt. Das letzte Stück wurde schweigend gegangen, um ganz bei sich zu sein, bei den eigenen Gedanken und dem persönlichen Zugang zum Psalm 96.

Am Ende des Weges war eine gute Pilgergruppe entstanden, die sehr positiv gestimmt war und den Wunsch äußerte, sich wieder treffen zu wollen, um sich weiter gemeinsam auf den Weg zu machen.

Mehr Informationen zum „Kleinen Pilgerweg im Aartal“ finden Sie hier.

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Pilgerrast am fast höchsten Punkt des neuen kleinen Pilgerwegs im Aartal, dessen Start- und Zielort das Kreml-Kulturhaus in Zollhaus ist. Foto: Skähr-Zöller

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Weltgebetstag kommt von den Cookinseln

Ökumenische Vorbereitungstreffen geben Anregungen für Veranstaltungen in Gemeinden

 RHEIN-LAHN. (20. Januar 2025) „Wunderbar geschaffen“ ist der diesjährige Weltgebetstag am ersten Freitag im März überschrieben. Frauen von den Cookinseln haben in diesem Jahr die Liturgie dazu verfasst. Um sich mit dem Land zu beschäftigen und Gestaltungs-Ideen für die ökumenischen Feiern in den Kirchengemeinden zu finden, gibt es im Rhein-Lahn-Kreis noch zwei ökumenische Vorbereitungstreffen, auf die das Dekanat Nassauer Land hinweist: am Samstag, 25. Januar von 10 bis 15 Uhr im evangelischen Gemeindehaus in Altendiez sowie am Samstag, 1. Februar von 10 bis 15 Uhr im Gemeindehaus an der evangelischen Christuskirche in Lahnstein (Allerheiligenberg). Zur besseren Planung wird für beide Veranstaltungen um eine Anmeldung gebeten.

In den Vorbereitungstreffen werden die Texte, Gebete und Lieder für den Weltgebetstag vorgestellt. Sie stammen jedes Jahr von Frauen eines anderen Landes. 2025 kommt der Weltgebetstag von den Cookinseln, einer Inselgruppe im Südpazifik. 15.000 Menschen leben auf den insgesamt 15 Inseln, die zusammen so groß sind wie Bielefeld und in einem Seegebiet liegen, das fünfmal so groß ist wie Deutschland. Die meisten Menschen wohnen auf der Hauptinsel Rarotonga. Die Cookinseln sind ein unabhängiger Staat, der mit Neuseeland in freier Assoziierung verbunden ist und somit zum Commonwealth gehört.

Während der Treffen in Altendiez und Lahnstein gibt es jede Menge Informationen über das Land, den dort verbreiteten Glauben, die Kultur sowie die gefährlichen Auswirkungen des Klimawandels auf die Insel-Atolle; die Sorgen der dort lebenden Frauen werden ebenso thematisiert wie deren Freuden, die im Motto des diesjährigen Weltgebetstages zum Ausdruck kommt: „Wunderbar geschaffen“. Es basiert auf dem 14. Vers des Psalms 139: „Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele“. 

Nähere Infos und Anmeldung für das Vorbereitungstreffen in Altendiez bei Sabine Güntner: Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder Telefon 0170/5485179 und für das Treffen in Lahnstein bei Beate Schmittel unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder Telefon 01573/6563738.

Zu den Fotos:

Das Titelbild zum diesjährigen Weltgebetstag „Wonderfully Made“ stammt von den Künstlerinnen Tarani Napa und Tevairangi Napa von den Cookinseln. Foto: World Day of Prayer International Committee

In Miehlen gab es bereits ein ökumenisches Vorbereitungstreffen, in dem Leben, Glauben, Sorgen und Freuden der Frauen auf den Cookinseln vorgestellt wurden; zudem gab es Anregungen, wie der Weltgebetstag in den Gemeinden im Rhein-Lahn-Kreis gestaltet werden kann. Foto: Matern

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Aufbruch am Europatag: Vom Gast zum Gastgeber werden

Interaktive Wanderausstellung am Sophie-Hedwig-Gymnasium in Diez motiviert zum Nachdenken übers Zusammenleben

RHEIN-LAHN. (12. Mai 2023) „Alle Deutschen sind pünktlich!“. Dass es sich dabei um ein Vorurteil handelt und wie man denen auf den Grund kommt, lässt sich an einer Wand herausfinden, die derzeit im Diezer Sophie-Hedwig-Gymnasium steht. Sie ist Teil einer Wanderausstellung der Jugendmigrationsdienste und nur ein Beispiel, mit denen die Jugendlichen für ein gelingendes Zusammenleben sensibilisiert werden können. Die mobile Schau mit dem Titel „YOUNIWORTH“ wurde passend zum Europatag in dieser Woche eröffnet.

WASHG0905SchmidtBegruesst becrima Spielerisch und interaktiv animiert sie sowohl die Pennäler als auch die zur Eröffnung anwesenden Erwachsenen zu einem respektvollen Umgang von Menschen mit unterschiedlichen Wurzeln, indem sie zum Zuhören, Entdecken und Verstehen animiert. An die Ursprünge des friedlichen Europas wie die 1951 gegründete Montanunion, erinnert Schulleiter Dr. Frank Schmidt zum Auftakt, bevor sich namhafte Politiker per Videobotschaft an Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums wenden, das sich seit 2019 Europaschule des Landes Rheinland-Pfalz nennen darf. Um ein respektvolles Miteinander werben Europa-Ministerin Anna Lührmann, Bundestagsabgeordnete Tanja Machalet und Europaabgeordneter Ralf Seekatz, der auf europäische Programme hinweist, die den Austausch junger Menschen in ganz Europa fördern.

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Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit

Dass es gar nicht selbstverständlich ist, seine Meinung frei äußern zu können und als friedvolle europäische Einheit leben zu können, sagt der Diezer Landtagsabgeordnete und Landtags-Vizepräsident Matthias Lammert. Das zeige nicht erst der Krieg in der Ukraine, sondern auch der dem Europatag vorangegangene 8. Mai, Gedenktag ans Ende des Zweiten Weltkrieges. Heute gebe es wieder Kräfte, die demokratische Strukturen unterwandern wollten. „Es kommt auf Euch an“, so Lammert, Demokratie und Freiheit wollten immer erarbeitet sein. „Wer in der Demokratie schläft, wacht in der Tyrannei auf“, erinnert der Politiker die Pennäler an eine Spruchtafel im Landtag. Migration könne bereichernd sein, sowohl kulturell als auch mit Blick auf die fehlenden Fachkräfte in vielen Branchen.

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Neugierig sein und gemeinsam Neues aufbauen

Die Diezer Stadtbürgermeisterin Annette Wick erinnert an die seit vielen Jahren geleistete Integration in Diez, insbesondere in jüngster Vergangenheit seit 2015, als 800 Menschen in der Freiherr-vom-Stein-Kaserne untergebracht waren. Eine Riesenherausforderung sei das für die 11.000 Einwohner zählende Stadt gewesen, die aber dank des großen ehrenamtlichen Engagements gestemmt wurde. Niemand sei frei von Vorurteilen. Umso wichtiger sei es, sich erst mal kennen zu lernen, bevor man über andere urteilt oder sie gar verurteilt. Kommunikation, Neugier und gemeinschaftlich Neues aufzubauen nennt sie als wichtige Säulen, um Vielseitigkeit leben zu können, zu der es in der globalisierten Welt gar keine Alternative gebe.

WASHG0905Lefevre becrima Gegenseitiges Wahrnehmen statt erhobener Zeigefinger

Als Sozialarbeiterin und Respekt-Coach wisse sie, dass dies im Alltag nicht immer einfach umzusetzen ist, erklärt Ausstellungsorganisatorin Zarmina Ahmadi vom Jugendmigrationsdienst des Diakonischen Werkes Rhein-Lahn und ruft zur Kommunikation auf: „Reden bringt Respekt“. Begeistert von der Neugier der Schülerinnen und Schüler ist Rebecca Lefèvre vom Diezer Verein „gemeinsam-zusammen“, der sich in unterschiedlichsten Bereichen für ein nachhaltiges Leben und Zusammenleben einsetzt. „Und das nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern durch gegenseitiges Wahrnehmen“, so Lefèvre. „Vom Gast zum Gastgeber werden“, das sei für sie Migration. Die Schirmherrin der Ausstellung hatte mit den Jugendlichen unter anderem einen Workshop absolviert, damit das Thema nicht aus dem Blick gerät, wenn die Ausstellung weiterzieht. Auf einer Weltkarte kann markiert werden, wo die eigenen Wurzeln liegen.

WASHG0905Fuehrung1 becrima Schachmatt kommt aus dem Persischen

Begrüßt von Loreta Orani und Michael Krüger von der Schülervertretung geht es in der neuen Bibliothek der Schule ebenso unterhaltsam wie lehrreich zur Sache. Von Schülerinnen moderiert gibt es an den sieben Stationen mit Videos, Animationen oder ganz analog Fragen zu beantworten und Aufgaben zu erledigen. Zum Beispiel die, in kürzester Zeit einen Koffer mit dem zu füllen, was man in ein anderes Land mitnehmen würde. An anderer Stelle wird über die Frage nachgedacht, was Jugendlichen im Leben wichtig ist, was ihnen Heimat bedeutet und was sie sich für die Zukunft wünschen. Knifflig ist das Quiz, die Ursprünge von Wörtern zu erraten, die im deutschen Sprachgebrauch so vertraut sind, wie der aus WASHG0905Fuehrung3 becrima Grönland stammende Anorak, die italienische Matratze oder die Begriffe Schachmatt und Schal, die aus dem Persischen kommen. Die eingangs erwähnte Wand, die Aussagen über andere Menschen – Vorurteile, Stereotypen und Klischees – auf den Prüfstand stellt, wirkt auf den ersten Blick zwar etwas verwirrend, führt aber doch recht konkret und sachlich zu Denkanstößen, etwa denen, zu hinterfragen, sich mit neuen Leuten zu unterhalten und neugierig zu bleiben anstatt alles einfach nachzuplappern.

Apropos nachplappern: Mit ihrer Eigenkomposition mit dem vielsagenden Titel „Aufbruch“ erntet Lilia Kramm am Klavier sehr viel Beifall vom Publikum der Vernissage, den auch die Klasse 8c mit Jan Steinmann für ihr „America“ einheimst. Bis zum 17. Mai haben Schüler und Schülerinnen des Gymnasiums noch die Gelegenheit, sich in der Ausstellung Anregungen zum Verstehen, Begegnen und Zusammenleben zu holen. Eine Schau, die sicher ebenso den Horizont Erwachsener erweitern könnte, waren sich die Anwesenden zur Eröffnung am Europatag einig. Bernd-Christoph Matern

Zu den Fotos:
Immer in Bewegung zu sein, prägt die Menschheitsgeschichte. Die Ausstellung „YOUNIWORTH“ der Jugendmigrationsdienste bringt auch die Gedanken von Schülerinnen und Schüler des Sophie-Hedwig-Gymnasiums in Diez noch bis 17. Mai für ein gelingendes Zusammenleben in der Zukunft in Schwung. Auch den erwachsenen Gästen der Vernissage gefiel die interaktive Schau. Fotos: Bernd-Christoph Matern