Demokratie braucht Engagement junger Menschen
Land Rheinland-Pfalz startet Wettbewerb: Sich einmischen und bewegen
MAINZ/RHEIN-LAHN. (3. Oktober 2019) Am heutigen Tag der Deutschen Einheit wird an die friedliche Wiedervereinigung Deutschlands erinnert, die Menschen zu verdanken ist, die für ihre Freiheit auf die Straße gingen und sich in Kirchen versammelten. Demokratie ist die Staatsform, die am ehesten die Freiheit des Individuums garantiert. Und damit sie nicht nur von Erwachsenen und alten Ideen getragen wird, hat Ministerpräsidentin Malu Dreyer zum sechsten Mal den Jugend-Engagement-Wettbewerb „Sich einmischen – was bewegen“ ausgeschrieben.
„Wir wollen es Jugendlichen und jungen Erwachsenen ermöglichen, ihre Ideen umzusetzen und unterstützen gute Projektvorschläge mit je 500 Euro“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Sie lädt alle jungen Leute dazu ein, sich zu bewerben und ihre Vorstellungen einzubringen. „Wir wollen, dass sie Politik und Gesellschaft mitgestalten, denn eine starke Demokratie braucht ganz unbedingt das Engagement junger Menschen. Ich bin schon jetzt gespannt, welche tollen Ideen uns in diesem Jahr wieder erwarten werden“, sagte die Ministerpräsidentin.
Der Jugend-Engagement-Wettbewerb ist eine gemeinsame Initiative der Staatskanzlei und der Bertelsmann Stiftung. Mitmachen können Jugendliche bis zum Alter von 25 Jahren und jugendliche Teams wie Schulklassen, Jugendgruppen aus Kirchengemeinden oder Gewerkschaften sowie Schüler-AGs, die ein gutes Projekt haben, das von den Jugendlichen selbst geleitet und innerhalb eines Jahres umgesetzt werden kann. Sie können sich beispielsweise beziehen auf die Themen Vielfalt, Toleranz und Respekt, Umwelt und Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit, Partizipation und gesellschaftliche Teilhabe, Mobilität und Verkehr, Gesundheit sowie Computer, Internet und Handy und Leben in der Schule.
Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 25. Oktober 2019. Die Auswahl der Preisträgerinnen und Preisträger erfolgt durch eine Jury, die von Ministerpräsidentin Malu Dreyer berufen wird und zu zwei Dritteln aus Jugendlichen selbst besteht. Die Preisverleihung wird dann am 27. März 2020 in der Staatskanzlei stattfinden.
Es gibt ein unkompliziertes Online-Bewerbungsverfahren, das auf der Ehrenamtsplattform der Landesregierung Wir tun was freigeschaltet ist. Die Informationen finden Sie hier.
Grafik: © Staatskanzlei RLP

Wege aus der Gewalt: Wichtige Hilfen auf einen Blick
Bündnis „FrauenSchutz“ gibt für Rhein-Lahn-Kreis Flyer mit Rufnummern und Beratungsstellen heraus
RHEIN-LAHN. (24. Oktober 2025) „Wege aus der Gewalt – Hilfe für Frauen und deren Angehörige aus dem Rhein-Lahn-Kreis“. Das ist der Titel eines Flyers, den das Bündnis „FrauenSchutz“ Rhein-Lahn jetzt herausgegeben hat. Das Info-Blatt, das auch im Internet heruntergeladen werden kann, listet in kompakter Form die wichtigsten Telefonnummern und Institutionen auf, an die sich Betroffene wenden können. Hier können Sie den Flyer herunterladen.
Zwei Dutzend hilfreiche Kontaktdaten finden sich in dem sechsseitigen Flyer. Das reicht von der „110“ in akuten Bedrohungssituationen über das Hilfetelefon „116016“, an das sich von Gewalt betroffene Frauen auch anonym in verschiedensten Sprachen rund um die Uhr wenden können, bis hin zu regionalen Kontakten der Fachberatungsstellen und Frauenhäuser. Opferschutz-Adressen, vertrauliche Hilfen nach Vergewaltigungen, Kinderinterventionsstellen sowie Beratung für Frauen mit Flucht- und Migrationserfahrung finden sich darin. Aber auch Hilfsangebote für von Gewalt betroffene Männer gibt es in der Publikation. „Das war uns wichtig“, sagte Ann-Kristin Fangmann während der Präsentation. Die Studentin für Sozialwesen gestaltete im Rahmen eines Praktikums im Haus der Familie der Verbandsgemeinde Aar-Einrich den Flyer. Ein eigenes Logo fürs „Bündnis FrauenSchutz“ in Orange steuerte das Kulturhaus Kreml bei.
„Durch die regionale Aufteilung des Flächenlandkreises Rhein-Lahn und unterschiedliche Bereichszugehörigkeiten sind die Expertinnen und Experten der Beratung untereinander wenig vernetzt. Ziel ist es, betroffenen Frauen schnell, kompetent und koordiniert Hilfe aufzeigen zu können und die Zusammenarbeit der Beratungsstellen sowie aller Fachkräfte, die mit dem Thema befasst sind, nachhaltig zu stärken“, erklärt die Gleichstellungsbeauftragte Dorothee Milles-Ostermann. „Wir haben hier kein Frauenhaus, und auch die zuständigen Beratungs- und Interventionsstellen befinden sich entweder in Koblenz oder Westerburg.“ Aus dieser Situation heraus entstand als Arbeitskreis des Frauennetzwerks Rhein-Lahn das Bündnis „FrauenSchutz“, das sich 2024 dem Thema „Nein zu Gewalt an Frauen“ verschrieben hat mit entsprechendem Austausch und Aufklärungsarbeit. Gewaltsame Übergriffe, gerade im häuslichen Umfeld, seien auch an Rhein, Lahn und Aar an der Tagesordnung, so Milles-Ostermann. Wie weltweit stiegen auch im Landkreis die Zahlen von Gewalt in engen sozialen Beziehungen. „Die Formen sind dabei vielfältig und reichen von leichter körperlicher, psychischer, digitaler und ökologischer Gewalt bis hin zu schwerer physischer Gewalt, die in extremen Fällen bis zur Tötung der Frau geht“, informiert der Flyer.
Dass mit der Publikation in gedruckter wie digitaler Form eine große Lücke des Informationsbedarfs im Rhein-Lahn-Kreis geschlossen wird, bekräftigt Beate Schmittel, Referentin für Gesellschaftliche Verantwortung und Bildung im evangelischen Dekanat Nassauer Land: „Der Flyer unterstützt Frauen in sehr belastenden Situationen und gibt auch den Beratenden im Kreis Handlungssicherheit“. Das Info-Blatt sei neben einer Reihe anderer gemeinsamer Veranstaltungen ein sichtbares und wirksames Instrument für den Anspruch des FrauenNetzes Rhein-Lahn. Das bildete sich bereits nach der Corona-Pandemie und entwickelte Jahresthemen wie etwa „Nein zu Gewalt an Frauen“ 2024. Dieses Jahr wurden „Familie und Beruf“ in den Fokus gerückt, im kommenden Jahr die Persönlichkeitsentwicklung. „Der Aufbau von unterstützenden, gemeinwohlorientierten Netzwerken ist ein Ausdruck gelebter Nächstenliebe“, so Schmittel.
Wichtig ist den Initiatorinnen, dass die Informationen des Flyers jetzt breit im Kreis gestreut werden. So bei eigenen Veranstaltungen wie dem kommenden Tag „Nein zu Gewalt an Frauen“ am 25. November im Kreml in Zollhaus oder auch unter Rettungskräften, vor allem aber im öffentlichen Raum wie Gaststätten oder Clubs. Bernd-Christoph Matern
Zum Foto:
Das Bündnis FrauenSchutz hat erstmals einen Flyer herausgebracht, der betroffenen Frauen und Angehörigen im Rhein-Lahn-Kreis Wege aus der Gewalt aufzeigt. Von rechts: Ann-Kristin Fangmann, die den Flyer gestaltete, Beate Schmittel (Dekanat Nassauer Land), Manja Al Refai (Verbandsgemeinde Aar-Einrich), Dorothee Milles-Ostermann (Kreisverwaltung Rhein-Lahn) und Silke Löhr (Kulturhaus Kreml). Foto: Matern