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Klima steht im Mittelpunkt der diesjährigen Fastenaktion im Dekanat

„7 Wochen regional, fair und klimafreundlich“: Trotz Pandemie langfristige Herausforderungen in Focus rücken – Ändern statt entbehren

Weltladen Katzenelnbogen FotoDekanatRHEIN-LAHN. (15. Februar 2021) Nach Entbehrung ist nach einem Jahr Corona und Einschränkungen, die für viele Menschen existenziell sind, niemandem zumute. Matthias Metzmacher, Pfarrer für gesellschaftliche Verantwortung im Dekanat, lädt ab Aschermittwoch (17. Februar) trotzdem wieder ein zur Fastenaktion „7 Wochen regional, fair und klimafreundlich“. Mit der diesjährigen Aktion in der Passionszeit wollen er und ein engagiertes Video Titel EroeffnungTeam von Kooperationspartnern den Blick auf die Dinge lenken, die wirklich wichtig sind im Leben. „So viel du brauchst“ lautet deshalb das Leitwort der Aktion, das den Fokus auf die weltweiten Klimaveränderungen richtet und unter anderem aufzeigt, was die Pandemie dazu lehrt und was jeder Einzelne in seinem Umfeld zur Verbesserung betragen kann. Den offiziellen Eröffnungsgottesdienst aus Klingelbach finden Sie hier auf dem YouTube-Kanal des Dekanats.

„Bei aller akuten Not, die uns derzeit die Corona-Pandemie beschert, sollten wir den Klimawandel nicht aus dem Blick verlieren“, sagt Matthias Metzmacher: der könne ein weitaus bedrohlicheres Ausmaß annehmen als die jetzige Krise. Gerade die Pandemie mache deutlich, wie wichtig es ist, global zu handeln anstatt nationale Interessen in den Vordergrund zu stellen. „Die Bewahrung der Schöpfung und unser aller Lebensgrundlagen gelingt nur, wenn wir uns der gemeinsamen Verantwortung für die Erde bewusst sind“, so der Theologe. „Als Christen können wir damit einen Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung leisten – und jeder Schritt ist da wichtig.“

Kirche Klingelbach FotoDekanatGab es in den Vorjahren zahlreiche Vor-Ort-Termine, werden Austausch und Informationen zum Thema diesmal vielfach über digitale Kanäle laufen. So hat Metzmacher in Klingelbach ein engagiertes Team gefunden, dass den offiziellen Eröffnungsgottesdienst am Sonntag, 21. Februar um 10 Uhr schon im Vorfeld aufgezeichnet hat und der im YouTube-Kanal des Dekanats Nassauer Land zuhause zu sehen ist. Mitwirkende sind neben Metzmacher und dem Gemeindeteam mit Organist Uwe Weiland, Marianne Schröter und Max Fischer, der Weltladen und die evangelische Kindertagesstätte Katzenelnbogen „Garten für Kinder“. Darüber hinaus gibt es mehrere Diskussionsabende, die das Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) mit kompetenten Referenten per Internet anbietet; Termine und Anmeldungen finden Sie im Veranstaltungskalender dieser Website.

Pfarrhaus Grner Hahn FotoDekanatIn der Region selbst wird es Impulse geben, wie die Menschen im Rhein-Lahn-Kreis einen Beitrag zum Klimaschutz leisten können. Damit er kein abstrakter Begriff bleibt und konkret in die Region geholt wird, liegt der Umweltbeauftragten des Dekanats Nassauer Land, Pfarrerin Kerstin Janott aus Langenscheid, am Herzen: „Beim Klimafasten geht es darum, eigene Gewohnheiten zu überprüfen, klimaschädliche Verhaltensweisen zu erkennen und möglichst durch weniger klimaschädliche zu ersetzen. Das bedeutet nicht zwangsläufig Entbehrung, sondern einfach Änderung. Und Änderung lohnt sich bei uns doppelt und dreifach: denn gerade weil wir hier so einen riesigen ökologischen Fußabdruck haben, haben wir auch die Möglichkeit, einen Unterschied zu machen.“

So hat die Pfarrerin aus Langenscheid ein Klima-Telefon eingerichtet, das rund um die Uhr unter der Rufnummer 06439-2699991 erreichbar ist. Wöchentlich wechseln die Ansagen und bieten Impulse heimischer Autoren zu folgenden Themen: „Wasserfußabdruck“ (ab 17. Februar mit Matthias Metzmacher), „Sparsam Heizen“ (ab 24. Februar mit Pfarrer Christian Dolke), „Nachhaltige Ernährung“ (ab 3. März mit Pfarrer Manuel Fetthauer), „Bewusstes Digital-Sein“ (ab 10. März mit Max Fischer und Romero Hocke), „Einfaches Leben“ (ab 17. März mit Pfarrerin Mariesophie Magnusson), „Anders unterwegs“ (ab 24. März mit Pfarrerin Irene Vongehr) und „Neues wachsen lassen“ (ab 31. März mit Pfarrerin Kerstin Janott).

Zahlreiche Anregungen gibt es auch wieder für den Einkauf in nächster Nähe, seien es Lebensmittel in Läden und bei Direkterzeugern oder fair gehandelte Waren. Auch Tipps, wie Kirchengemeinden nachhaltiger agieren können sowie zum Vermeiden von Abfall, das ebenfalls dem Klimaschutz zu Gute kommt, finden sich in den digitalen Publikationen (siehe unten). 

Ideen-Wettbewerb für Kirchengemeinden zur Mobilität und Klimastreik am 19. März

2021 02 16 Klima Logo Finale RGBMit dem Wettbewerb „Klimafreundliche Mobilität“ möchte das Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN die Kirchengemeinden dazu anregen, sich in einem ersten Schritt zu überlegen, welche Wege mit welchen Verkehrsmitteln zurückgelegt werden und welche Verbesserungsmöglichkeiten es dabei gibt. Im zweiten Schritt sollen Ideen entwickelt werden, die in der Kirchengemeinde umgesetzt werden können, um klimafreundlicher unterwegs zu sein. Die Kirchengemeinde mit der besten Idee erhält 5000 RegenschirmGarten PeereboomEuro, zweiter und dritter Platz werden mit 3000 beziehungsweise 2000 Euro honoriert. Unter den übrigen Teilehmenden wird ein Kirchenfahrrad verlost. ewerbungsschluss ist der 30. Juni. Mehr Informationen zum Wettbewerb finden Sie hier.

Und noch ein Termin ist Matthias Metzmacher im Rahmen der Fastenaktion wichtig und hofft auf eine rege Teilnahme am globalen Klimastreiktag, zu der unter anderem die kirchliche Organisation „Churches for future“ am Freitag, 19. März einlädt. Mehr Infos dazu finden Sie hierBernd-Christoph Matern

Aktuelle Informationen zur Aktion gibt es nicht nur auf dieser Website, sondern auch auf der Facebook-Seite des Dekanats.

Zu den Fotos:
Im Weltladen von Katzenelnbogen, im Pfarrhaus und in der Kirche von Klingelbach wurde für den Videobeitrag gedreht zur Eröffnung der Fastenaktion „7 Wochen regional, fair und klimafreundlich“. Die hat ebenso bunte Facetten wie der Regenschirm von Pfarrer Matthias Metzmacher und Kameramann Romero Hocke. Fotos: Metzmacher/Peereboom

Sieben Wochen mit….

Eine Aktion in der Passionszeit – machen Sie mit!

Pfr. Matthias Metzmacher, Referent für Gesellschaftliche Verantwortung im
evangelischen Dekanat Nassauer Land

TIPPS ZUM KAUF REGIONALER PRODUKTE

7 Wochen mit regionalen Produkten

Wer weiter denkt, kauft näher ein – sechs gute Gründe für regionales Einkaufen im Rhein-Lahn-Kreis. Wie wichtig das ist, zeigt gerade die Corona-Krise. „Fahr nett fort, kauf vor Ort“ ist ein Slogan, der in der Pandemie entstanden ist aber auch darüber hinaus von Bedeutung ist.

Die Entscheidung für oder gegen das eine oder andere Produkt hat Auswirkungen, die weit über den Einkaufspreis hinausgehen: Auf unsere gesamte Wirtschaft und auch auf die nationalen und internationalen Handelsstrukturen. Mit unserem Einkauf können wir zu Veränderungen beitragen, die regionale Wirtschaft stärken und den fairen Handel fördern.

Es gibt viele gute Argumente für den Kauf regionaler und saisonal vorhandener Produkte:

  • Regionaler Einkauf hat kulturelle Auswirkungen, die bäuerliche Kulturlandschaft wird erhalten.
  • Regionaler Einkauf hat soziale Auswirkungen, er fördert die Arbeitsmöglichkeit von Menschen vor Ort, erhält und schafft Arbeitsplätze.
  • Regionaler Einkauf bedeutet auch für viele Produkte: kürzere Wege und weniger Verpackungsmüll
  • Durch den persönlichen Kontakt zum Produzenten wird Vertrauen aufgebaut und das Sozialgefüge gestärkt.
  • Durch regionalen Einkauf erhalte ich eine Herkunftsgarantie für die Produkte.
  • Durch den Einkauf saisonaler Lebensmittel aus der Region ergibt sich oft ein Preisvorteil gegenüber importierten oder Gewächshausprodukten.

Machen Sie mit: Kaufen Sie regionale Produkte

  • Erkundigen Sie sich, welche Direktvermarkter es in Ihrem Dorf oder in Ihrer Umgebung gibt und welche Produkte Sie dort für den täglichen Bedarf erwerben können. Im Internet gibt es eine von der Wirtschaftsförderungs-Gesellschaft Rhein-Lahn zusammengestellte Übersicht mit den Direktvermarktern im Rhein-Lahn-Kreis, die Sie hier finden.
  • Kaufen Sie saisonales Obst oder Gemüse
  • Besuchen Sie einmal den Wochenmarkt oder nutzen Sie die Metzger, Bäcker und weitere Direktvermarkter, die mit ihren Lieferwagen auch durch die Dörfer fahren.
  • Kaufen Sie Milch und Käseprodukte beim nächstgelegenen Landwirt oder Milchbauern, und schmecken Sie die Qualität und Frische.
  • Kaufen Sie lokale Produkte in Ihrem Lebensmittelmarkt. So haben zum Beispiel die Rewe-Märkte in der Region ein breites Angebot an Käse, Wurst, Wein und Obst und anderen hochwertigen Produkten aus der Region.
  • Genießen Sie den Wein am Rhein und an der Lahn. Kaufen Sie direkt beim Winzer und probieren Sie die Köstlichkeiten in den geselligen Weinstuben.

 

TIPPS ZUM FAIREN HANDEL

7 Wochen mit Produkten aus Fairem Handel  

Längst nicht alle Produkte des täglichen Bedarfs können regional eingekauft werden. Spätestens bei Kaffee, Tee, Kakao, Zucker, Südfrüchten erreicht die „Macht des Einkaufskorbes“ internationale Dimensionen. Fairer Handel verbessert die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen im Süden. Es gibt viele gute Argumente für den Fairen Handel. Sie erkennen die Produkte an diesem Zeichen:

 Der Faire Handel

  • schafft Marktzugang für benachteiligte Produzenten
  • zahlt dem Produzenten faire Preise, die ihre Produktions- und Lebenshaltungskosten decken und leistet auf Wunsch Vorfinanzierung
  • sichert die Rechte von Kindern und fördert die Gleichberechtigung von Frauen
  • fördert den Schutz der Umwelt, z.B. in Form der Umstellung auf biologische Landwirtschaft
  • leistet Bildungs- und politische Kampagnenarbeit, um die Regeln des Welthandels gerechter zu gestalten

In Weltläden und bei Fair-Handels-Gruppen finden Sie ausschließlich fair gehandelte Produkte (auch Kunsthandwerk) in großer Auswahl.

 

Machen Sie mit:

  • Besuchen Sie einen Weltladen in Ihrer Nähe, z.B. Bad Ems, Nassau, Nastätten, Katzenelnbogen, Lahnstein, etc. und informieren Sie sich, welche fair gehandelten Produkte es dort gibt. Adressen finden Sie unter www.weltladen.de
  • Kaufen Sie fair gehandelte Produkte im Supermarkt: Edeka, Rewe, Lidl, Aldi, Netto, Penny, Real und Co haben in ihrem Sortiment auch fair gehandelte Produkte. Greifen Sie beim nächsten Einkauf doch einfach mal nach dem Kaffee oder Kakao mit dem Fair-Trade-Logo.
  • Eine Präsentation sämtlicher Weltläden im Rhein-Lahn-Kreis hat die Wirtschaftsförderungs-Gesellschaft Rhein-Lahn nicht nur in einem Flyer herausgegeben. Es gibt auch Filmbeiträge dazu, die Sie hier finden: 
    l Bad Ems lNassau l Nastätten lKatzenelnbogen l Lahnstein 

TIPPS ZUM KLIMAFASTEN

7 Wochen etwas für den Klimaschutz tun

Unter der Website Klimafasten finden Sie zahlreiche Ideen und Material, allein oder zusammen mit anderen Leuten einen Beitrag zum Klimaschutz in Ihrer unmittelbaren Nähe zu tun.

 

TIPPS ZUR VERMEIDUNG VON ABFALL 

7 Wochen mit weniger Müll

Kaufen Sie abfallarm ein

  • Obst und Gemüse lose zu kaufen bietet viele Vorteile und freut die Direktvermarkter.
  • Kaufen Sie Getränke in Mehrwegflaschen und meiden Sie Plastikeinweg.
  • Verwenden Sie zum Einkaufen eine Stofftasche oder einen Korb.
  • Vermeiden Sie überflüssige Verpackungen (Plastik, Kartons, etc.).
  • Kaufen Sie keine Wegwerfprodukte wie Einmalrasierer etc.
  • Achten Sie beim Einkauf von Möbeln und technischen Geräten auf deren Qualität, Haltbarkeit und Reparaturfreundlichkeit und nicht nur auf den Preis.
  • Kaufen Sie keine Batterien und verwenden Sie den Netzanschluss oder Akkus.

Sparen Sie Papier   

  • Beschreiben und kopieren Sie Papier beidseitig.
  • Benutzen Sie Original-Umweltschutzpapier.
  • Verwenden Sie Kartons mehrmals.
  • Lehnen Sie Wurfsendungen und Werbebriefe ab. Wenn Sie Telefonanschluss haben, sind Ihr Name und Ihre Adresse auch bei der Postreklame gespeichert. Bitten Sie dort schriftlich um die Streichung Ihrer Daten.

Arbeiten Sie umweltfreundlich   

  • Packen Sie Ihren Pausensnack in eine Dose ein, die Sie immer wieder verwenden können.
  • Nutzen Sie Ihr Mitspracherecht, damit auch Ihr Arbeitsplatz umweltfreundlich und abfallarm ist.

Trennen Sie den Müll und nutzen Sie die verschiedenen Tonnen und die Wertstoffsammelstellen (Kleidersammlung, Glascontainer, etc.)

Kompostieren Sie  

Kompostieren Sie Küchen- und Gartenabfälle im eigenen Garten

Anderen helfen

Vielleicht denken Sie bei Ihrer nächsten Fahrt zum Abfallzentrum nach Singhofen auch an Ihre Nachbarn. Menschen mit wenig Zeit oder auch ältere Mitbürger oder Mitbürgerinnen sind dankbar, wenn ihnen mit Ihrem Sperrmüll oder ähnlichem geholfen wird. 

Mehr Informationen gibt es bei der Abfallwirtschaft des Rhein-Lahn-Kreises.